Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Die Lebensdauer des „Hubble“-Teleskops ist begrenzt, doch ein Milliardär plant dessen Rettung. Die Nasa ist skeptisch – mit Blick in die Vergangenheit.
Washington D.C. – Es gibt wohl kein anderes Instrument, das das Bild vom Universum so sehr geformt hat, wie das „Hubble“-Weltraumteleskop. Seit 1990 liefert es unzählige Aufnahmen und wissenschaftliche Daten, die unter anderem nachwiesen, dass sich das Universum ausdehnt. Doch die Lebenszeit von „Hubble“ ist begrenzt. Ursprünglich ausgesetzt in einer Höhe von etwa 550 Kilometern über der Erde, sinkt es durch die atmosphärische Reibung immer weiter ab. Fachleute prognostizieren einen Absturz in den 2030er Jahren.
Blick in die Tiefen des Universums – So sieht „Hubble“ das Weltall
Das Problem: Seit dem Ende der „Space Shuttles“ im Sommer 2011 gibt es keine Möglichkeit mehr, „Hubble“ zu reparieren oder seine Flugbahn anzuheben. Immer wieder kämpft das Weltraumteleskop mit technischen Problemen, konnte jedoch bisher immer wieder von der Erde aus zum Laufen gebracht werden. Trotzdem ist eines klar: „Hubble“ wird nicht mehr ewig durchhalten.
Milliardär will mit SpaceX-Kapsel das „Hubble“-Teleskop für die Nasa retten
Im Dezember 2022 kündigte die US-Raumfahrtorganisation Nasa an, dass das private Raumfahrtunternehmen SpaceX eine Studie durchführt, um Möglichkeiten zur Anhebung der Flughöhe des Teleskops zu untersuchen. Später wurde bekannt, dass der Milliardär Jared Isaacman plant, mit seinem Raumfahrtprogramm „Polaris Dawn“ das „Hubble“-Teleskop zu retten. Isaacman, der 2021 zusammen mit drei anderen Laien eine mehrtägige Raumfahrtmission an Bord der SpaceX-Raumkapsel „Crew Dragon“ durchführte, hat weitere Weltraumflüge von SpaceX erworben und plant den ersten privaten Ausstieg ins All im Rahmen des „Polaris Dawn“-Programms.
Trotz der potenziellen Kosteneinsparungen für die Nasa, scheint die Raumfahrtorganisation skeptisch gegenüber dem Vorschlag zu sein. Das legt ein Bericht des US-Radiosenders NPR nahe, der aus internen Nasa-Mails zitiert. Besonders die Risiken eines Außenbordeinsatzes, der noch nie von einer „Crew Dragon“-Kapsel aus durchgeführt wurde, bereiten den Zuständigen offenbar Bedenken.
Isaacman will Risiko „Weltraumspaziergang“ eingehen – Nasa soll das nutzen
Isaacman betonte jedoch bei einer Veranstaltung anlässlich seines geplanten „Weltraumspaziergangs“: „Dieses Risiko wird auf jeden Fall eingegangen“. Seine Gruppe werde auf jeden Fall mit privaten Weltraumspaziergängen fortfahren – die Nasa solle das nutzen. „Ich würde sagen, das ist mehr als logisch. Es ist so naheliegend, dies zu tun“, so Isaacman.
Auf X (ehemals Twitter) macht Isaacman im Januar deutlich, dass die Zeit drängt: „Da die ‚Hubble‘-Umlaufbahn immer kleiner wird, bleibt nur eine begrenzte Zeit, um eine Mission zu planen, zu trainieren und zu fliegen. Ich bin ein wenig besorgt, dass die ‚Uhr‘ bei diesem Spiel abläuft“. Er fügte hinzu: „Was die Besatzung anbelangt, so würden wir Leute zusammenbringen, die der Mission die besten Erfolgsaussichten geben. Ich bin nur besorgt, dass es bei diesem Tempo vielleicht kein ‚Hubble‘ mehr zu retten gibt.“
Nasa hat Bedenken, wenn es um eine private „Hubble“-Rettung geht
Die Bedenken der Nasa sind jedoch nicht unbegründet – die Raumfahrtorganisation weiß, was es bedeutet, wenn Astronautinnen und Astronauten im Einsatz sterben. Die tragischen Unglücke der Space Shuttles „Challenger“ und „Columbia“ sind tief in der DNA der Behörde verankert. Eine Nasa-Studie zeigt außerdem, dass auch bei Außenbordeinsätzen nicht immer alles glattgeht. Bei 22 Prozent der Außenbordeinsätze der Jahre 1965 bis 2019 habe es „erhebliche Zwischenfälle“ oder „Beinaheunfälle“ gegeben, so die Studie.
Zudem besteht das Risiko, dass das „Hubble“-Teleskop bei dem Einsatz beschädigt wird – geht die Mission schief, könnte die Nasa viele Jahre mit zahlreichen „Hubble“-Bildern und Daten verlieren. Auch zwei Startups haben der Nasa eine Rettung des „Hubble“-Weltraumteleskops vorgeschlagen. Eine Entscheidung der Raumfahrtorganisation gibt es bisher noch nicht. (tab)