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„Starship“ und „New Glenn“

„Es ist Zeit, zu fliegen“ – Zwei mächtige Raketen stehen kurz vor ihrem Start

Die Schwerlastrakete „New Glenn“ von Blue Origin steht auf der Startrampe des Launch Complex 36 (LC-36) in Cape Canaveral. Ihr Jungfernflug steht bevor. (Archivbild)
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Die Schwerlastrakete „New Glenn“ von Blue Origin steht auf der Startrampe des Launch Complex 36 (LC-36) in Cape Canaveral. Ihr Jungfernflug steht bevor. (Archivbild)

Die kommerzielle Raumfahrt strebt ins All: Zwei private Raketen sind bereit, noch diese Woche zu starten – darunter die „New Glenn“ von Blue Origin.

Frankfurt – Das neue Jahr hat kaum angefangen, da könnten auch schon zwei lange erwartete Raketenstarts in den USA stattfinden: Die Riesenrakete „Starship“ von SpaceX steht vor ihrem siebten Testflug, der für den 10. Januar erwartet wird. Und auch der lang erwartete erste Flug der neuen Rakete „New Glenn“ von Blue Origin könnte am 10. Januar stattfinden. Beide Raketen sollen in Zukunft für die Raumfahrt wichtig werden – vergleichbar sind sie dagegen kaum.

„Starship“ von SpaceX – so ist die größte Rakete der Welt aufgebaut

Das „Starship“ von SpaceX ist mit 121 Metern Höhe die größte Rakete der Welt. Zum Vergleich: die Mondrakete „Saturn V“ war 110 Meter hoch, das „Space Launch System“ der Nasa ist 98 Meter hoch.
Das „Starship“ von SpaceX ist mit 121 Metern Höhe die größte Rakete der Welt. Zum Vergleich: die Mondrakete „Saturn V“ war 110 Meter hoch, das „Space Launch System“ der Nasa ist 98 Meter hoch. © IMAGO/SPACEX
Das „Starship“ besteht aus zwei Teilen, die zusammen den Namen „Starship“ tragen. So heißt jedoch auch die obere, zweite Stufe der Rakete. Es ist das Raumschiff, in dem später Menschen Platz nehmen sollen, um zum Mond oder Mars zu fliegen.
Das „Starship“ besteht aus zwei Teilen, die zusammen den Namen „Starship“ tragen. So heißt jedoch auch die obere, zweite Stufe der Rakete. Es ist das Raumschiff, in dem später Menschen Platz nehmen sollen, um zum Mond oder Mars zu fliegen. © IMAGO/SPACEX
Die untere, erste Stufe des „Starships“ ist der Raketenbooster, genannt „Super Heavy“. Der Booster ist mit 33 Raptor-Triebwerken ausgerüstet, die beim Start alle gezündet werden und die Rakete starten lassen. Die erste Raketenstufe soll nach ihrer Abtrennung zur Erde zurückfliegen und wiederverwendet werden können.
Die untere, erste Stufe des „Starships“ ist der Raketenbooster, genannt „Super Heavy“. Der Booster ist mit 33 Raptor-Triebwerken ausgerüstet, die beim Start alle gezündet werden und die Rakete starten lassen. Die erste Raketenstufe soll nach ihrer Abtrennung zur Erde zurückfliegen und wiederverwendet werden können. © IMAGO/SPACEX
Nach dem ersten Startversuch wurde der Startplatz des „Starships“ stark beschädigt und musste repariert werden. Das „Starship“ startet von Boca Chica ganz im Süden des US-Bundesstaats Texas. Dort will SpaceX eine ganze Stadt aus dem Boden stampfen – genannt „Starbase“.
Nach dem ersten Startversuch wurde der Startplatz des „Starships“ stark beschädigt und musste repariert werden. Das „Starship“ startet von Boca Chica ganz im Süden des US-Bundesstaats Texas. Dort will SpaceX eine ganze Stadt aus dem Boden stampfen – genannt „Starbase“. © IMAGO/Reginald Mathalone
In der zweiten Stufe des „Starship“, dem Raumschiff, sollen in Zukunft zahlreiche Menschen Platz finden und zu fernen Himmelskörpern reisen können. Die Vision von Elon Musk ist es, mithilfe des „Starships“ den Planeten Mars zu kolonisieren.
In der zweiten Stufe des „Starship“, dem Raumschiff, sollen in Zukunft zahlreiche Menschen Platz finden und zu fernen Himmelskörpern reisen können. Die Vision von Elon Musk ist es, mithilfe des „Starships“ den Planeten Mars zu kolonisieren. © IMAGO/Reginald Mathalone
Er ist der Erfinder des „Starship“: Elon Musk. Der Milliardär hat vor mehr als 20 Jahren SpaceX gegründet – immer mit dem Ziel, eines Tages den Mars zu kolonisieren. Weil er schnell feststellte, dass dafür Raketenstarts billiger werden müssten, entstand die Idee, wiederverwendbare Raketen zu bauen. Damit verdient SpaceX mittlerweile Geld – und baut nun das „Starship“.
Er ist der Erfinder des „Starship“: Elon Musk. Der Milliardär hat vor mehr als 20 Jahren SpaceX gegründet – immer mit dem Ziel, eines Tages den Mars zu kolonisieren. Weil er schnell feststellte, dass dafür Raketenstarts billiger werden müssten, entstand die Idee, wiederverwendbare Raketen zu bauen. Damit verdient SpaceX mittlerweile Geld – und baut nun das „Starship“. © IMAGO/SPACEX
Das „Starship“ wartet am Strand von Boca Chica auf seinen ersten Startversuch. Im April 2023 fand dieser statt und scheiterte bereits nach wenigen Minuten.
Das „Starship“ wartet am Strand von Boca Chica auf seinen ersten Startversuch. Im April 2023 fand dieser statt und scheiterte bereits nach wenigen Minuten. © IMAGO/ABACA
Die riesige Rakete hob von ihrem Startplatz in Texas ab. Dabei wurde das Launchpad beschädigt. Für den zweiten Startversuch wurde es repariert und aufgerüstet, um für die Naturgewalt des Raketenstarts besser gewappnet zu sein.
Die riesige Rakete hob von ihrem Startplatz in Texas ab. Dabei wurde das Launchpad beschädigt. Für den zweiten Startversuch wurde es repariert und aufgerüstet, um für die Naturgewalt des Raketenstarts besser gewappnet zu sein. © IMAGO/Liu Jie
Kurz nach dem ersten Startversuch des „Starship“ konnte man sehen, dass nicht alle 33 Raptor-Triebwerke der ersten Raketenstufe gezündet hatten.
Kurz nach dem ersten Startversuch des „Starship“ konnte man sehen, dass nicht alle 33 Raptor-Triebwerke der ersten Raketenstufe gezündet hatten. © IMAGO/SPACEX
Das Ende des ersten Startversuchs: Das „Starship“ wurde gesprengt, da es außer Kontrolle geraten war. Beim zweiten Versuch will SpaceX es besser machen. Ob das gelingt, wird sich zeigen.
Das Ende des ersten Startversuchs: Das „Starship“ wurde gesprengt, da es außer Kontrolle geraten war. Beim zweiten Versuch will SpaceX es besser machen. Ob das gelingt, wird sich zeigen. © IMAGO/Liu Jie

„Starship“ von SpaceX startet bereits zum siebten Testflug

Für SpaceX wird es nichts Neues sein: Bereits sechs Mal ist das „Starship“ des Unternehmens von Elon Musk in Texas zu einem Start abgehoben, nach anfänglichen Explosionen gelingt das nun sehr zuverlässig. Beim bevorstehenden Test soll erstmals eine Nutzlast ausgesetzt werden. Geplant ist, dass zehn simulierte „Starlink“-Satelliten im Weltall freigegeben werden, die später zurück zur Erde stürzen werden. Dazu kommen mehrere Experimente rund um den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, die laut SpaceX mit dem Einfangen und der Wiederverwendung der Rakete zu tun haben.

Ein offizieller Starttermin wurde von SpaceX bisher nicht kommuniziert, verschiedene Medien berichten jedoch, dass es am 10. Januar so weit sein könnte. Darauf deuten unter anderem aktuelle Warnungen für den See- und Luftverkehr in der Region des SpaceX-Startplatzes im Süden von Texas hin. Demnach könnte der Start des „Starship“ am 10. Januar 2025 um 23 Uhr (MEZ) stattfinden.

„New Glenn“ von Blue Origin soll erstmals in den Erdorbit starten

Während das „Starship“ genau wie bei den vorhergegangenen Tests suborbital bleibt, also nicht die Erdumlaufbahn erreicht, soll die Rakete „New Glenn“ von Blue Origin genau das leisten. Geplant ist, dass die Schwerlastrakete als erste Rakete des Unternehmens von Amazon-Gründer Jeff Bezos den Erdorbit erreicht – und anschließend wieder sicher auf einem Drohnenschiff im Atlantik landet. An Bord der Rakete ist „Blue Ring Pathfinder“, eine Plattform für Raumschiffe, die von dem Unternehmen entwickelt wird und bei dem Flug getestet werden soll.

„Dies ist unser erster Flug und wir haben uns gründlich darauf vorbereitet“, betont Jarrett Jones, der bei Blue Origin für „New Shepard“ zuständig ist. „Aber kein noch so großer Teil der Bodentests oder Missionssimulationen kann den Flug dieser Rakete ersetzen. Es ist Zeit, zu fliegen. Egal, was passiert, wir werden daraus lernen, es verfeinern und dieses Wissen bei unserem nächsten Start anwenden.“ Das Unternehmen von Jeff Bezos peilt nach eigenen Angaben frühestens den 10. Januar 2025 ab 7 Uhr (MEZ) für den Jungfernflug an.

Zwei ganz unterschiedliche Raketen: „Starship“ und „New Glenn“ sind nicht vergleichbar

Vergleichbar sind die beiden Raketen nur bedingt: Sie bestehen jeweils aus zwei Stufen, sollen wieder auf der Erde landen, teilweise wiederverwendbar sein und werden von Firmen entwickelt, die von US-Milliardären gegründet wurden. Damit enden die Gemeinsamkeiten der beiden Raketen auch schon. Das „Starship“ ist größer und stärker als die „New Glenn“ und soll künftig interplanetare Reisen – beispielsweise zum Mars – möglich machen.

Das „Starship“ von SpaceX ist bereits sechs Mal zu Tests abgehoben. Nun steht der siebte Testflug an. (Archivbild)

„New Glenn“ dagegen ist eine Schwerlastrakete, deren Nutzlastkapazität zwischen den SpaceX-Raketen „Falcon 9“ und „Falcon Heavy“ liegt. Funktioniert sie wie geplant, könnte sie SpaceX in der Raumfahrt künftig Konkurrenz machen. Das Unternehmen von Elon Musk hat mit großem Abstand die meisten Raketenstarts im Jahr 2024 absolviert – die meisten davon mit der „Falcon 9“-Rakete. Das „Arbeitstier“ bringt derzeit die meisten Satelliten ins Weltall und ist die einzige Rakete, die Menschen von den USA aus in den Erdorbit befördern darf.

Geplant ist, dass sowohl das „Starship“ als auch „New Glenn“ in Zukunft Menschen ins Weltall befördern sollen – bis dahin wird jedoch wohl noch einige Zeit vergehen. (tab)

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