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Gelungene Rückkehr

„Starliner“-Raumschiff von Boeing zur Erde zurückgekehrt – ohne Crew

Das „Starliner“-Raumschiff von Boeing ist länger als erwartet an der ISS. Jetzt kehrte zumindest die Kapsel zurück – aus Sicherheitsgründen leer.

Update vom 7. September, 06.43 Uhr: Das krisengeplagte Raumschiff „Starliner“ ist nach drei Monaten im All ohne große Probleme zur Erde zurückgekehrt. Die vom US-Konzern Boeing gefertigte Kapsel hatte kurz nach Mitternacht deutscher Zeit ohne Besatzung an Bord von der Internationalen Raumstation (ISS) 400 Kilometer über der Erde abgedockt, wie Live-Aufnahmen der US-Weltraumbehörde Nasa zeigten. Nach rund sechs Stunden setzte der „Starliner“ in der Wüste des US-Bundesstaats New Mexico auf. 

Kurz vor der Landung des „Starliners“ öffneten sich wie geplant erst zwei Bremsschirme und dann drei Fallschirme, die ein sanftes Aufsetzen der Kapsel in der Wüste überhaupt erst ermöglichten. Schließlich entfalteten sich sechs Lande-Airbags. Beim Aufsetzen sollte die Kapsel nur noch eine Geschwindigkeit von 6,4 Kilometer pro Stunde haben. Eine Nasa-Kommentatorin im Livestream sagte, das entspreche etwa dem Tempo eines Aufzugs in einem Hochhaus.

„Starliner“ soll zur Erde zurückkehren

White Sands – Seit genau vier Monaten befindet sich das Raumschiff „Starliner“ von Boeing bereits angedockt an der Internationalen Raumstation (ISS). Das sind mehr als dreieinhalb Monate länger als geplant – denn eigentlich sollte das Raumschiff zu Testzwecken nur etwa acht Tage im Weltall verbringen. Dass daraus vier Monate wurden, liegt an Problemen mit den Steuerdüsen und Helium-Lecks, die bereits beim Andocken am 6. Juni und in der Zeit danach auftraten. Tests auf der Erde und im Weltall konnten nicht helfen, das Problem zu lösen – weshalb die Nasa eine drastische Entscheidung traf.

Nasa-Astronauten bleiben an Bord, während der „Starliner“ zur Erde zurückkehrt

Suni Williams und Butch Wilmore, die Astronautin und der Astronaut, die mit dem „Starliner“ zur ISS flogen, um ihn im Auftrag der Nasa auf Herz und Nieren zu testen, dürfen mit dem Raumschiff nicht mehr zur Erde zurückkehren. Zu groß ist das Risiko, dass die Steuerungsdüsen lebensgefährliche Probleme beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verursachen. Doch der „Starliner“ muss zur Erde zurück – nun eben ohne Crew.

Dieser Rückflug soll in der Nacht vom 6. auf den 7. September stattfinden. Um kurz nach Mitternacht (MESZ) soll der „Starliner“ automatisch von der Raumstation abdocken und sich von ihr entfernen. Schubdüsen sollen das Raumschiff in Richtung Erde lenken und den „Starliner“ so steuern, dass er im richtigen Winkel in die Erdatmosphäre eintritt.

„Starliner“-Raumschiff von Boeing kehrt heute Nacht ohne Crew zur Erde zurück

Dem Raumschiff steht – wie jeder Raumsonde, die zur Erde zurückkehrt – ein heißer Ritt durch die Erdatmosphäre bevor: Bis zu 1650 Grad Celsius muss der „Starliner“ aushalten, während er durch die Atmosphäre fliegt. Dabei kann auch die Funkverbindung mit der Bodenkontrolle für vier Minuten unterbrochen sein.

Anschließend sprengt das Raumschiff seinen Hitzeschild ab, um mehrere Fallschirme zu öffnen. Die bremsen den „Starliner“ so weit ab, dass er bei der Landung im White Sands Space Harbor in New Mexico nur noch etwa 6 km/h schnell ist. Aufblasbare Kissen sollen die Landung, die für etwa 6.03 Uhr (MESZ) am 7. September erwartet wird, weiter dämpfen.

Das Raumschiff „Starliner“ von Boeing befindet sich elf Wochen nach dem Start immer noch an der Internationalen Raumstation ISS. (Archivbild)

Wie geht es mit dem „Starliner“ von Boeing nach der Landung weiter?

Während der Rückkehr zur Erde wird der „Starliner“ auch das Servicemodul abwerfen. Es wird in der Erdatmosphäre über dem südlichen Pazifik verglühen. Dieser relativ normale Vorgang ist jedoch in diesem speziellen Fall ein Problem, denn im Servicemodul lassen sich wohl am ehesten Antworten auf die Fragen finden, die es zu den Problemen des „Starliners“ gibt. Da das Servicemodul auf der Erde nicht mehr untersucht werden kann, musste der „Starliner“ länger als geplant an der ISS angedockt bleiben – nur so hatte man Zugriff auf das Servicemodul.

Wie es mit dem „Starliner“ in Zukunft weitergeht, ist noch unklar. Fest steht dagegen bereits, wie die nähere Zukunft für den Astronauten und die Astronautin aussehen, die wegen des „Starliners“ seit Juni 2024 auf der ISS festsitzen: Williams und Wilmore warten auf die nächste „Crew Dragon“-Raumkapsel von SpaceX, die Ende September zur Raumstation aufbrechen soll. In ihr werden sich statt der standardmäßigen Vier-Personen-Crew nur zwei Personen befinden – so ist Platz für Williams und Wilmore, die im Februar mit der zweiköpfigen Crew zur Erde zurückkehren sollen. (tab/dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO/NASA

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