Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Live im TV
„Wenn ich das sage, werde ich vielleicht gesteinigt“: Vatikan-Kenner lässt bei Papst-Beerdigung in der ARD aufhorchen
Die Trauerzeremonie für Papst Franziskus wird auf allen Kanälen ausgestrahlt. Ein ARD-Korrespondent in Rom macht einen bemerkenswerten Satz.
München – Es sind Bilder, die wohl vielen unter die Haut gehen. Tausende Menschen sitzen dicht gedrängt auf dem Petersplatz, um Abschied von Papst Franziskus zu nehmen. Es ist kaum eine Woche her, dass die Welt von der Nachricht seines Todes erschüttert wurde. Das Requiem auf dem Petersplatz ist vor der Beisetzung in seiner Lieblingskirche Santa Maria Maggiore ein Höhepunkt. Die ARD überträgt die Zeremonie live. Andreas Bachmann moderiert mit ARD-Korrespondent Tilmann Kleinjung. Beide versuchen in diesem Moment die passenden Worte zu finden.
ARD-Reporter überrascht mit Satz bei Papst-Beerdigung
Es ist der Beginn der Trauerzeremonie. Staatsgäste trudeln noch ein, es gibt Schwenks über den vollen Petersplatz. Doch dann bewegt sich etwas im Petersdom. Die Kardinäle reihen sich auf, um den Holzsarg von Papst Franziskus auf die Stufen vor der Kirche zu begleiten.
„Franziskus hätte am liebsten jedem Katholiken und jeder Katholikin die Hand geschüttelt“, meint Bachmann. Und ARD-Experte Kleinjung stimmt mit ein: „Er war tatsächlich ein Papst, der sich gerne berühren ließ und der auch gerne andere berührte.“ Im Hintergrund brandet Applaus auf.
Papst Franziskus war eine „moralische Instanz“
„Ich will gerne diese Bilder wirken lassen, weil sie wirklich auch für die katholische Kirche, aber ich glaube auch für die Welt ein ganz großer Moment sind. Papst Franziskus hat sich nie als exklusiv katholisches Kirchenoberhaupt verstanden, sondern er hatte immer auch den Anspruch, für die Christenheit und für alle Menschen zu sprechen“, so Kleinjung. Der Papst sei ein inklusiver Papst gewesen.
Gänsehaut-Moment um Selenskyj – Die emotionalen Bilder der Papst-Beerdigung
Es seien wichtige Bilder, die vielen Menschen, die nicht an Gott glaubten, oder die nicht Christen sind, sehr viel geben könnten. „Weil sie in Papst Franziskus eine Figur gesehen haben, die es vielleicht so auf dieser Welt gar nicht mehr gibt: eine moralische Instanz“, erklärt der ARD-Korrespondent. Und weiter sagte er: „Und wenn ich das jetzt sage, werde ich vielleicht gesteinigt dafür, aber ich glaube, die Fußstapfen sind riesig, und ein Nachfolger, der da hineintritt, ja, den beneide ich nicht um sein Amt.“
Papst-Beerdigung: ARD-Mann spricht vielen aus der Seele
Gemeint hat ARD-Korrespondent Kleinjung das wohl – davon darf man ausgehen – natürlich im übertragenen Sinne. Auch wenn der Ausdruck „gesteinigt werden“ im Verlauf einer kirchlichen Zeremonie doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Denn ursprünglich bezieht er sich auf eine Hinrichtungsmethode als Strafe für moralische oder religiöse Vergehen. In der Bibel wird die Steinigung mehrfach erwähnt – als Strafe für Ehebruch oder Gotteslästerung.
Tilmann Kleinjung spricht mit seinen Worten zu Papst Franziskus und den „großen Fußstapfen“ bestimmt vielen Menschen aus dem Herzen. Nun stehen neun Tage Trauer an. Dann wird im Konklave hinter verschlossenen Türen über den Papst-Nachfolger entschieden.
Und schon bei der Papst-Beerdigung gibt es wohl selbst trotz des großen Medienaufgebotes nicht alles zu sehen, verrät ein Vatikan-Experte. (ml)