Menschen am frühen Morgen aus dem Schlaf gerissen
„Das ganze Haus hat gezittert“: Erdbeben in Tirol auch in Region deutlich zu spüren
Innsbruck/Waidring – Große Aufregung am Dienstagmorgen (23. Januar) in Tirol und an der Grenze zu Bayern und damit zur Region: Dort wurde (erneut) ein Erdbeben registriert. Zahlreiche Menschen berichteten im Anschluss von ihren Erfahrungen:
Update, 12.55 Uhr - GeoSphere bittet um Berichte aus Bevölkerung
GeoSphere Austria bittet die Bevölkerung weiterhin um Wahrnehmungsberichte. Diese seien für die Wissenschaftler extrem wichtig. Wer das Erdbeben bemerkt hat, soll seinen „Bericht“ bitte über diesen Link uploaden/eintragen: www.zamg.ac.at/cms/de/aktuell/erdbeben. Auch aus Kufstein gab es noch eine Lesermeldung: „In Kufstein war‘s deutlich spürbar. Es vibrierte die ganze Wohnung.“ Weitere Meldungen gab es aus Rosenheim, Wasserburg und dem Chiemgau.
Update, 11.10 Uhr - Erschütterungen auch im Landkreis Traunstein
Auch aus Unterwössen und Reit im Winkl (Landkreis Traunstein) wurden Erschütterungen gemeldet. „Das ganze Haus hat gezittert und mich aus dem Schlaf gerissen“, schrieb eine Leserin aus Unterwössen in einer Kontaktanfrage an chiemgau24.de. Ein „tiefes Grummeln“ in Ruhpolding bemerkte ein anderer Leser gegen 5 Uhr.
Update, 9.20 Uhr - „Brutal“: Menschen berichten von Erdbeben
Auch in der Region war das Erdbeben zum Teil deutlich zu spüren. Dies belegen entsprechende Kommentare unter einem Post auf der Facebook-Seite „Erdbeben in Deutschland“. Unter anderem verspürten Menschen in Schleching und Ruhpolding (beides Landkreis Traunstein) die Erdstöße. „War heftig“, schrieb eine Leserin aus St. Ulrich am Pillersee. „Sehr unheimlich“ oder „hat ganz schön gerumpelt und Tisch und Kaffeetasse haben gewackelt“, schrieben andere Nutzer. Auch in Kitzbühel war das Erdbeben zu spüren (Ein Nutzer: „Brutal...“)
Darüber hinaus gab es auch aus der Stadt Salzburg, Kufstein, Mittersill sowie bis weit über den Chiemsee hinaus bestätigte Meldungen. Seismologin Sophie Authried (Geosphere Austria) hatte bereits nach dem letzten Beben Ende vergangener Woche der Tiroler Tageszeitung gesagt: „Man kann hier derzeit von einer Serie sprechen und merkt, dass sich viel Energie entlädt.“ Ein Grund könnten Verhakungen in den Bruchgrenzen der Erdkruste sein, die sich lösen. Die Erdstöße dürften einen natürlichen Ursprung haben. An anderen Orten komme es aber durchaus vor, dass Arbeiten wie Bohrungen oder Sprengungen Beben auslösen können. Vorhersehen ließen sich derartige Ereignisse nicht
Die Erstmeldung:
Der Erdstoß wurde gegen 4.50 Uhr aufgezeichnet und hatte eine Stärke von 4,0 – wie Geosphere Austria mitteilte. Bei dem Institut sind deshalb in kurzer Zeit bereits rund 200 Meldungen eingegangen, hieß es. Das Epizentrum des Bebens lag demnach zwischen St. Johann in Tirol und Waidring – und damit nicht weit vom Landkreis Traunstein entfernt.
In den Meldungen an Geosphere Austria war davon die Rede, dass die Menschen das Beben zum Teil „deutlich verspürt“ hätten. Viele wurden aus dem Schlaf gerissen. Ob es dabei auch zu Schäden kam, ist derzeit noch unklar. Dieses Beben reiht sich damit in eine ganze Serie von Erdstößen in Tirol ein. Alleine am Wochenende und am Montag (22. Januar) waren über ein Dutzend leichter Erdstöße in Tirol registriert worden. Dies geht aus einer aktuellen Auflistung von Geosphere Austria, eine Anstalt öffentlichen Rechts, die dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstellt ist, hervor.
Erst vergangene Woche bebte beispielsweise an fast derselben Stelle mehrmals die Erde: In der Nacht zum Donnerstag (18. Januar) ist es in Tirol bei Waidring zu Unregelmäßigkeiten gekommen, als der Untergrund plötzlich zu zittern begann – rund 24 Stunden später war ein erneutes Beben zu verspüren. Gegen 3.30 Uhr war ein Beben der Stärke 3,4 aufgezeichnet worden. rosenheim24.de hatte darüber berichtet.
mw
