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Ein Experte klärt auf

In Tirol bebte die Erde zehnmal in 30 Tagen – 200 Berichte über „Knall und Grollen“

Die Tiroler Alpen (Symbolbild).
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Die Tiroler Alpen und ein Erbebenauschlag (Symbolbild).

Eine Serie von kleineren, aber auch größeren und spürbaren Erdbeben wurden seit 9. Januar im Gebiet um St. Johann in Tirol registriert. Donnerstagfrüh war es besonders stark zu spüren. Menschen liefen in Panik ins Freie. „Ein Fehler“, sagt ein Experte und gibt Tipps, wie man sich bei Erdbeben verhält.

St. Johann i. T. – In der Nacht auf Donnerstag (18. Januar) schreckten viele Menschen im Raum um St. Johann in Tirol um genau 1.42 Uhr auf. Ein Erdbeben der Stärke 3,2 riss sie aus dem Schlaf – und auch den ganzen Tag über gab der Untergrund keine Ruhe. Noch fünfmal bebte an diesem Tag die Erde, zuletzt am Nachmittag um 14.19 Uhr mit einer Stärke von 2,1. Das bisher stärkste Beben erschütterte die Region jedoch am Freitag (19. Januar) um 3.30 Uhr in der Früh – es hatte eine Magnitude von 3,4. Insgesamt registrierten die Seismologen von GeoSphere Austria seit dem 9. Januar 30 Erdbeben rund um St. Johann.

Stärke 3,4: Schon wieder bebte im Raum Waidring die Erde

„Die hängen schon alle zusammen. Aber Beben sind leider in jeder Hinsicht recht unvorhersehbar. Man konnte also nicht sagen, wann ein starkes Beben folgen wird“, sagt GeoSphere-Seismologe Anton Vogelmann.

Jenes vom Freitag um 3.30 Uhr war das bislang stärkste des heurigen Jahres in Tirol. Statistisch gesehen kommt ein Erdbeben dieser Stärke alle zwei Jahre vor. Bis auf zwei Risse im Verputz von Häusern wurden keine Schäden gemeldet. „Das ist bei so einem Erdbeben ganz normal. Auch, dass die Menschen davon aufwachen“, sagt Vogelmann.

In Panik ins Freie gelaufen

200 Berichte wurden bis Donnerstagnachmittag der GeoSphere übermittelt. Darin wurde das Erdbeben als ein Knall beschrieben oder als ein Grollen, als würde ein Güterzug vorbeifahren. „In einer Meldung stand, dass die Person aus dem Haus gelaufen ist. Das ist eine instinktive Handlung, aber eigentlich eine völlig falsche Reaktion“, erklärt der Seismologe.

Denn schon bei leicht stärkeren Beben könnten Dachziegel oder Teile des Kamins herunterfallen. Das seien keine weit hergeholten Schauermärchen, meint der Seismologe. Solche Szenarien würden bei uns auch passieren und könnten zu schweren Verletzungen führen.

Tirols Erdbebenzonen

Auf der Webseite von „GeoSphere Austria“ finden Sie, in welcher Erdbebenzone Ihre Gemeinde liegt, die Skala reicht von 0 bis 4, wobei 4 die höchste Stufe ist.

Die größte Gefahr nicht von einem einstürzenden Haus aus

„Der sicherste Ort ist nicht der Türstock“, widerspricht der Experte einer weit verbreitenden Annahme. Der würde im schlimmsten Fall nur Schutz bieten, wenn er in einer tragenden Wand verbaut ist. Außerdem hätten dort nur wenige Personen Platz. „Inzwischen ist durch Studien aus Japan und Kalifornien nachgewiesen, dass man unter einem massiven Tisch, meisten steht, der im Esszimmer, am sichersten ist. Dort ist man zum Beispiel vor umstürzenden Regalen oder anderen Möbeln geschützt.“ Denn in Gebieten wie in Tirol, das zwar als sehr aktiv gilt, aber wo die Erdbeben nur eine gewisse Stärke erreichen können, geht die größte Gefahr nicht von einem einstürzenden Haus aus.

„Gefährlich sind eben eher herabfallende Dachziegel oder umstürzende Möbel. Oder man verletzt sich, weil man in Panik aus dem Haus läuft und über die Treppe stürzt.“ In Japan übe man regelmäßig an Schulen bei Probe-Alarmierungen mit den Kindern, nicht aus den Gebäuden zu laufen, sondern sich unter ihrem Schultisch zu verschanzen.

Dieser Artikel stammt von der Tiroler Tageszeitung

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