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Nach Schiffstragödie im Roten Meer vor Ägypten

Die Hoffnung auf Überlebende sinkt – Vermisste Münchnerin war eine begeisterte Taucherin

Links ist das gekenterte Tauch-Boot „Sea Story“ zu sehen, rechts Rettungskräfte, die nach den Vermissten suchen.
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Ungeachtet eines drohenden Sturms soll die „Sea Story“ am Sonntag (24. November) zu einem mehrtägigen Tauchausflug ins Rote Meer aufgebrochen sein.

Hurghada/München – Zwei Tage nach dem dramatischen Notruf der „Sea Story“ und dem Bootsunglück im Roten Meer gibt es inzwischen nur noch wenig Hoffnung, Überlebende zu finden. In der Nacht auf Mittwoch (27. November) wurde allerdings ein weiterer Tourist lebend gerettet.

Die ägyptische Marine habe einen Urlauber aus Finnland lebend aus dem Meer gezogen, teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi mit. Nach dem Notruf am frühen Montagmorgen seien bisher 33 von insgesamt 44 Menschen an Bord gerettet und zudem vier Leichen geborgen worden. Zur Nationalität der Todesopfer machte Hanafi keine Angaben. Auch Deutsche waren nach Angaben des Auswärtigen Amts an Bord. 

Susanne A. war begeisterte Taucherin

Zu den Identitäten der deutschen Staatsbürger, die auf dem Unglücksschiff waren, liegen inzwischen weitere Informationen vor. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung handelt es sich dabei unter anderem um Lisa W. und Matthias B. Woher die beiden stammen, blieb unklar. Ebenfalls mit an Bord war das Ehepaar Susannne und Alexander A. aus München. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen Einblick in die Passagierliste des Schiffes. Laut dem Bericht war Susanne eine begeisterte Taucherin und arbeitete in der Landeshauptstadt als freiberufliche Online-Managerin. Das Paar wohnte offenbar im Nobelviertel Haidhausen.

Offiziell bestätigt ist dies allerdings nicht. Das Auswärtige Amt hielt sich diesbezüglich bis dato bedeckt. „Leider müssen wir bestätigen, dass auch deutsche Staatsangehörige nach dem tragischen Bootsunglück im Roten Meer vermisst werden. Unsere Botschaft in Kairo steht mit den ägyptischen Behörden in Kontakt und steht Familien, die ihre Angehörigen vermissen, zur konsularischen Betreuung zur Verfügung“, hieß es hierzu bis dato von der Behörde in Berlin.

Tote und vermisste Deutsche – Die Bilder der Tragödie um das gesunkene Touristenboot im Roten Meer

Das am 25.11.2024 zur Verfügung gestellte undatierte Foto zeigt das Boot mit dem Namen „Sea Story“, das am 25. November 2024 in der Nähe von Marsa Alam im Roten Meer gesunken ist.
Das am 25.11.2024 zur Verfügung gestellte undatierte Foto zeigt das Boot mit dem Namen „Sea Story“, das am 25. November 2024 in der Nähe von Marsa Alam im Roten Meer gesunken ist.  © XinHua/dpa
Krankenwagen sind in der Nähe der Stelle zu sehen, an der das Boot im Roten Meer gesunken ist.
Krankenwagen sind in der Nähe der Stelle zu sehen, an der das Boot im Roten Meer gesunken ist. © IMAGO/Wang Dongzhen
Rettungskräfte arbeiten in der Nähe der Stelle, an der das Boot im Roten Meer gesunken ist.
Rettungskräfte arbeiten in der Nähe der Stelle, an der das Boot gesunken ist. Es verunglückte wohl bei schwerem Wellengang. Das sagte der Gouverneur unter Berufung auf Schilderungen der Besatzung und der Touristen nach dem Unglück. Eine große Welle habe das mehrstöckige Boot getroffen und kentern lassen. Einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das Boot, das im Frühjahr eine Inspektion durchlief, habe keine technischen Mängel gehabt. © IMAGO/Wang Dongzhen
Krankenwagen stehen an der Unglücksstelle bereit.
Krankenwagen stehen an der Unglücksstelle bereit. Noch immer werden Menschen vermisst. Unter den vielen Vermissten sind auch Deutsche, wie das Auswärtige Amt bestätigte. © IMAGO/Wang Dongzhen
Rettungskräfte versuchen den Menschen nach dem Unglück zu helfen.
Rettungskräfte versuchen den Menschen nach dem Unglück zu helfen. Ursprünglich waren 44 Menschen an Board. Die Chancen sinken immer weiter, noch Überlebende zu finden. © IMAGO/Wang Dongzhen
Es geht darum, Menschenleben zu retten: Rettungskräfte transportieren eine Person auf einer Trage weg.
Es geht darum, Menschenleben zu retten: Rettungskräfte transportieren eine Person auf einer Trage weg. 28 Überlebende wurden bisher gerettet. © Xinhua/Wang Dongzhen/IMAGO
Grafik von dpa: Das Touristen-Boot sank an dieser Stelle im Roten Meer.
Ein roter Punkt markiert die Unglücksstelle: Hier sank das Touristen-Boot im Roten Meer. © Redaktion: B. Schaller; Grafik: F. Bökelmann/dpa
Touristenboot in Marsa Alam, Ägypten, gesunken.
Überlebende ruhen sich in einem Café aus, nachdem ein Touristenboot im Roten Meer gesunken ist. Bei dem Unglück ist ein Boot mit 45 Personen an Bord vor der Küste gesunken. 17 Menschen werden noch vermisst, darunter sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch Deutsche. © STR/AP/dpa

Passagiere teilweise in Kabinen eingeschlossen

Insgesamt werden derzeit (Stand: Mittwochmorgen, 27. November) noch sieben Menschen vermisst. Die Chancen, sie nach der inzwischen zweitägigen Suche noch lebend zu finden, sinken – und damit auch die Hoffnung der zahlreichen Rettungskräfte. Der Mensch kann mehrere Tage ohne Trinkwasser überleben. Ein Herzstillstand im offenen Meer ist aber auch wegen schwerer Unterkühlung möglich und das auch bei wärmeren Wassertemperaturen um 20 Grad Celsius, hieß es. rosenheim24.de hatte bereits berichtet.

Die Motorjacht „Sea Story“, die Touristen zu Tauchplätzen im Roten Meer bringt, hatte am Montagmorgen (25. November) einen Notruf abgesetzt. Hanafi zufolge geriet das mehrstöckige Boot in raue See, wurde von einer großen Welle erfasst und sank schließlich. Auch darüber hatte rosenheim24.de berichtet. Technische Mängel habe es nicht gehabt, das Boot war wohl erst zwei Jahre alt. Einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Die meteorologische Behörde des Landes hatte für Sonntag (24. November) und Montag (25. November) schlechtes Wetter über dem Mittelmeer und dem Roten Meer vorhergesagt und empfohlen, Fahrten auf den Meeren an diesen Tagen auszusetzen. (mw)

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