Superzelle über Salzburg
Entwurzelte Bäume, ein Verletzter und ein durch die Luft gewirbeltes Kleinflugzeug
Samstag (12. August), 20.15 Uhr, als im Hauptabendprogramm des Fernsehens „Die große Schlagerstrandparty“ mit Florian Silbereisen startete, begann draußen „Die große Superzelle“, die aber keine kurzweilige Unterhaltung bot, sondern in der Stadt und im südlichen Flachgau mit bis zu 126 km/h zahlreiche Bäume entwurzelte, am Flughafen eine abgestellt Cessna durch die Luft wirbeln ließ und auch einen Stand-Verkäufer an der Salzach verletzte.
Salzburg – Das größte Freibad der Stadt, das Leopoldskroner Bad, musste wegen der Verwüstungen am Sonntag und Montag (13. und 14. August) geschlossen bleiben. „Am Franz-Josef-Kai wurde ein Verkäufer eines Kunsthandwerker-Marktes durch einen herabfallenden Ast verletzt“, so ein Polizeisprecher.
Superzelle überquert die Stadt Salzburg




Das heftige Gewitter mit sehr starken Fallwinden hatte sich nach Angaben der Geosphere Austria, dem staatlichen Wetterdienst, im Raum Teisendorf gebildet und war dann über Anger in die Stadt Salzburg und den südlichen Flachgau gezogen. Neben zahlreichen, umgestürzten Bäumen in weiten Teilen des Stadtgebietes waren die Schäden im „Lepi“, dem Freibad Leopoldskron, am augenscheinlichsten: zahlreiche, massive Bäume waren auf Wiesen, Wege und auf Kinderspielplätzen gestürzt. „Mögliche Reinigungs- und Aufräumarbeiten laufen bereits seit in der Früh auf Hochtouren“, so ein Sprecher der Stadt zwölf Stunden nach dem Sturm am Sonntagvormittag.
Seither werden die entstandenen Schäden begutachtet und der bestehende Baumbestand geprüft. Eine Spezialfirma wurde von der Stadt bereits mit den notwendigen Forstarbeiten beauftragt. „Das ambitionierte Ziel des Teams der städtischen Betriebe ist, dass am Dienstag, dem Feiertag, wieder geöffnet werden kann“. Aber auch dann werden einige Sektoren wie zum Beispiel der Kinderbereich „aus Sicherheitsgründen“ gesperrten bleiben müssen.
Bis Sonntagnachmittag waren die Mitglieder der Berufsfeuerwehr und der freiwilligen Feuerwehren bei 120 Einsätzen mit dem Wegräumen von umgestürzten Bäumen und drei abdeckten Dächern beschäftigt, unter anderem am Mirabellplatz unweit des weltberühmten Mirabellgartens. Zusammen mit der Betriebsfeuerwehr des Flughafens wurden auch mehrere beschädigte Flugzeuge geborgen.
Feuerwehrleute aus der Freizeit geholt
Um die Menge an Einsätzen rasch abzuwickeln und das schwere Bergegerät dauerhaft in Betrieb halten zu können, wurden mehrere zusätzliche Feuerwehrleute alarmiert und in Dienst gestellt. Bei den Einsätzen in den Nachtstunden wurden das Team der Berufsfeuerwehr von rund 85 Kräften und tagsüber von rund 35 Kräften der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt tatkräftig unterstützt.
Freilassing blieb weitgehend verschont
In Freilassing kündigte sich der Sturm am Samstagabend durch minutenlanges Donnergrollen an, der Sturm ließ den Regen wie eine Sturzflut erscheinen, größere Schäden wie im 7 Kilometer entfernten Salzburg verzeichnete die Freiwillige Feuerwehr Freilassing allerdings nicht. Lediglich in der Heubergstraße an der Grenze zu Ainring war ein umgestürzter Baum zu beseitigen, die Freilassinger halfen auch bei Aufräumungsarbeiten in Anger.
hud