Beziehungsdrama in Maria Alm
Europaweiter Haftbefehl: Krisztian schoss seiner Ex wohl in den Kopf - Polizei jagt den Parkplatz-Killer
Ein nächtliches Treffen in der Idylle von Maria Alm endete tödlich: Eine 34-jährige Deutsche aus Bayern wurde auf einem Parkplatz erschossen – mutmaßlich von ihrem Ex-Partner. Seitdem fehlt von dem Verdächtigen jede Spur. Die Polizei fahndet mit Hochdruck und warnt die Bevölkerung. Was über das Beziehungsdrama bislang bekannt ist.
Maria-Alm - Auch einen Tag nachdem sich ein tödliches Beziehungsdrama in Maria Alm (Bezirk Zell am See) abgespielt haben soll, ist der mutmaßliche Täter laut Polizei weiter auf der Flucht. „Zumindest habe ich von den Ermittlern noch keine anderen Informationen“, so Pressesprecher Hans Wolfgruber am Sonntag gegenüber Medien. Der mutmaßliche Täter, ein 32-jähriger Ungar, soll in der Nacht auf Samstag (3. Mai) seine deutsche Ex-Partnerin (34) erschossen haben.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll sich die Tat kurz nach Mitternacht auf einem Parkplatz im Ortszentrum ereignet haben. Dort soll sich das ehemalige Paar für eine letzte Aussprache und Übergabe von persönlichen Dingen und Schlüssel verabredet und auch getroffen haben.
Frau in Maria Alm mit Kopfschuss getötet




Die 34-Jährige, die nach Informationen von bgland24.de aus dem oberfränkischen Kronach stammt, hatte zur Unterstützung eine Freundin dabei, weil es in der Vergangenheit offenbar schon häufiger heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Ex-Paar gab. Diese Freundin und Augenzeugin soll allerdings im Auto gewartet haben und die letzten Sekunden im Leben der Frau durch den Seitenspiegel miterlebt haben. Denn auch an diesem Abend soll die Situation plötzlich eskaliert sein. Der Ungar soll eine auf ihn registrierte Waffe gezogen und dem Opfer in den Kopf geschossen haben. Die Augenzeugin alarmierte daraufhin die Polizei.
Beim Eintreffen der Polizei war der Mann allerdings bereits verschwunden. Seitdem fahndet die Polizei intensiv nach dem mutmaßlichen Schützen– bislang jedoch ohne Erfolg.
Europaweiter Haftbefehl gegen Krisztian
Die Polizei macht zu den genauen Hintergründen des Treffens und zur Tat selbst nur wenige Angaben – aus ermittlungstaktischen Gründen und da es für die aktuelle Fahndung auch „unerheblich“ sei, wie es heißt. Ob der Tatverdächtige noch bewaffnet ist, ist nicht bekannt. Die Einsatzkräfte warnen daher eindringlich davor, selbst tätig zu werden und rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf.
Am Sonntagmittag veröffentlichte die Staatsanwaltschaft Salzburg im Rahmen einer Öffentlichkeitsfahndung sogar ein Foto des Gesuchten sowie des Fahrzeugs, mit dem er unterwegs sein soll. Hinweise auf seinen Aufenthaltsort gibt es bisher nicht. Bei dem wegen Mordes gesuchten handelt es sich um Krisztian, geb. 1992 in Ungarn.
Reaktionen aus der Politik
Die Tat hat nicht nur vor Ort Entsetzen ausgelöst, sondern auch politische Reaktionen hervorgerufen. Österreichs Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) forderte in einem ersten Statement besseren Schutz für Frauen und eine raschere Verfügbarkeit von Hilfsangeboten. Die Salzburger Landtagsabgeordnete Karin Dollinger (SPÖ) sprach von „struktureller Gewalt an Frauen“ und kritisierte fehlende Mittel für Präventionsprojekte. Besonders das landesweite Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ sei bisher nur unzureichend umgesetzt worden, obwohl es 2023 einstimmig beschlossen wurde.
Die Polizei bittet weiterhin dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Angaben zum Aufenthaltsort des Tatverdächtigen machen kann, wird gebeten, sich an die nächste Polizeidienststelle oder den Notruf 133 zu wenden. Die Ermittlungen dauern an. (hud/ci/mz)
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