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Schwieriger nächtlicher Einsatz im Salzburger Land

Durchnässt, unterkühlt, erschöpft: Bergwacht rettet Touristen in Turnschuhen von Klettersteig

Bergrettung Salzburg Klettersteig Touristen Lammertal
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Schwieriger und aufwändiger Einsatz für die Bergrettung im Salzburger Land.

Annaberg/Salzburg – Zu einem schwierigen Einsatz musste die Bergwacht Annaberg in der Nacht von Sonntag (22. September) auf Montag (23. September) im Salzburger Land ausrücken. Am Einsatzort angekommen, staunten die Einsatzkräfte (mal wieder) nicht schlecht – allerdings nicht in positiver Hinsicht:

Was war geschehen? Drei junge Männer aus Israel und Belgien waren am Sonntag (22. September) in den Donnerkogel-Klettersteig im Lammertal (Bezirk Tennengau) eingestiegen. Sie wollten sich eigenen Angaben zufolge „den Sonnenuntergang am Berg ansehen“, waren jedoch in weiterer Folge aufgrund ihrer Erschöpfung, Ausrüstung und fehlenden Tourenplanung nicht mehr in der Lage, alleine abzusteigen. Deswegen erreichte die Bergwacht Annaberg am Sonntagabend gegen 21.30 Uhr eine entsprechende Alarmierung.

Touristen völlig durchnässt und erschöpft

Wie sich im Anschluss herausstellte, hatten die drei Sportler bereits die doppelte Zeit für den Aufstieg gebraucht und waren am Ende des Klettersteiges im Stahlseil – völlig durchnässt und fertig – eingehängt. Die Einsatzkräfte stiegen zu den Touristen auf und brachten ihnen wärmende Kleidung, Tee und andere Ausrüstung mit. „Die drei Männer waren völlig erschöpft, unterkühlt und konnten nicht mehr alleine absteigen, auch nicht am Seil. Sie hatten auch nur leichte Schuhe an und der Schnee liegt teilweise noch hüfthoch“, schilderte Werner Quehenberger, der Bezirksleiter der Bergrettung im Tennengau, die skurrile Situation am Berg. Auf Fotos der Bergrettung Salzburg ist zu sehen, dass mindestens einer der Männer nur mit Turnschuhen am Klettersteig unterwegs gewesen war.

Die Rettung des Trios gestaltete sich schwierig und aufwändig. Der ursprüngliche Plan der Bergretter sah eigentlich vor, mit den drei Männern am Berg zu biwakieren und dann am nächsten Morgen gemeinsam abzusteigen – weil zunächst wegen des starken Windes eine nächtliche Bergung per Tau und Hubschrauber unmöglich erschien. „Schließlich haben wir trotzdem noch probiert, die Besatzung des C14 aus Niederöblarn (Steiermark) zu erreichen, da diese Nachtflüge durchführt“, so Quehenberger weiter.

„Erspare mir jeden Appell an die Vernunft...“

Der Besatzung des Rettungshubschrauberbesatzung gelang es schließlich unter schwierigsten Bedingungen und großen Herausforderungen die erschöpften Sportler an Bord zu nehmen. Sie wurden ins Tal geflogen. Insgesamt standen 14 Bergretter und zwei Alpinpolizisten stundenlang im Einsatz. Bei der Bergwacht konnte man angesichts dieses Einsatz einmal mehr nur mit dem Kopf schütteln. „Ich erspare mir dazu jeden Appell an die Vernunft und an Tourenplanung etc., denn offensichtlich erreichen wir damit nicht jene, die es so lernen könnten. Andere wissen es ja ohnehin, was es bedeutet, derzeit diesen Klettersteig zu begehen“, so Quehenberger fast schon resignierend.

Zuletzt hatte es wiederholt derartige Einsätze für Bergwacht und andere Rettungsorganisationen gegeben. Im Internet ging ein Video eines Bergführers viral, der einen „Irren“ beim Aufstieg auf den Großglockner filmte. Der Mann wollte in kurzer Hose und Sneakers auf den höchsten Berg Österreichs (3798 Meter) kraxeln. rosenheim24.de hatte berichtet. An der Zugspitze (2962 Meter) gab es in diesem Jahr sogar schon mindestens zwei derartige Fälle. Im April waren Touristen in Jogginghosen und Turnschuhen gerettet worden (rosenheim24.de berichtete), Ende August waren dann Urlauber in Schlappen und im leichten Sommer-Outfit dort unterwegs. Auch darüber hatte rosenheim24.de berichtet. (mw)

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