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Aber Isaak gibt Platz 1 als Ziel aus

Eurovision Song Contest: Dunkle Wolken über deutschem Beitrag

Isaak will für Deutschland beim Eurovision Song Contest nach eigener Aussage nicht weniger als Platz 1 erreichen. Doch vor dem Finale ziehen düstere Wolken auf.

Unser Artikel vom 11. Mai 2024: Malmö - An Optimismus mangelt es Isaak (29) vor dem Eurovision Song Contest nicht, das muss man ihm lassen. Der deutsche Vertreter beim ESC hat nicht etwa eine ordentliche Platzierung als Ziel ausgegeben und schon gar nicht, „nicht Letzter“ zu werden. Sondern den Sieg! Das erklärte er auf die Frage des RND, ob er gewinnen wolle. „Ja – wer denn nicht? Was für eine Frage! Natürlich will ich gewinnen. Wer sagt denn: ‚Ich wäre am Ende gerne auf Platz zwölf?‘ Ich will den ESC gewinnen.“

„Und nächstes Jahr ist der ESC dann in Espelkamp“: Isaak will Eurovision Song Contest gewinnen

Auf die Rückfrage, ob er da eine Chance sehe, meint Isaak: „Ich bin da optimistisch.“ Dann lacht er: „Und nächstes Jahr ist der ESC dann in Espelkamp.“ Espelkamp ist seine Wahl-Heimat, eine Kleinstadt in NRW, wo Isaak Guderian gemeinsam mit Ehefrau Loreen und ihren beiden Söhnen lebt. Und wo ihm viele am Samstag bei einem Public Viewing im Bürgerhaus fest die Daumen drücken.

Diese Sänger holten für Deutschland die wenigsten Punkte beim „Eurovision Song Contest“

Lord Of The Lost aus Deutschland während der Abstimmung beim Finale des 67. Eurovision Song Contest (ESC) in der M&S Bank Arena in Liverpool.
2023 performte die Band Lord Of The Lost ihren Song „Blood & Glitter“ in Liverpool – leider sehr erfolglos. Sie erreichten mit 18 Punkten den 26. (letzten) Platz beim Eurovision Song Contest. © picture alliance/dpa | Peter Kneffel
Malik Harris aus Deutschland singt den Song „Rockstars“ beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC)
Malik Harris holte 2022 in Turin mit seinem Song Rockstars nur sechs Punkte und belegte somit den letzten ESC-Platz (Platz 25). © picture alliance/dpa | Jens Büttner
Der deutsche ESC-Teilnehmer Jendrik performt seinen Song „I Don‘t Feel Hate“ beim Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam.
Nur drei Punkte erhielt der deutsche ESC-Teilnehmer Jendrik mit seinem Song „I Don‘t Feel Hate“ 2021 in Rotterdam. Im Finale belegte er damit den vorletzten Platz. © IMAGO/ANP
S!sters trat 2019 beim ESC in Tel Aviv für Deutschland an. Mit ihrem Song „Sister“ sammelte das Pop-Duo 24 Punkte. Das reichte nur für den vorletzten Rang.
S!sters trat 2019 beim ESC in Tel Aviv für Deutschland an. Mit ihrem Song „Sister“ sammelte das Pop-Duo 24 Punkte. Das reichte nur für den vorletzten Rang. © IMAGO/ITAR-TASS
Levina vertrat Deutschland beim Eurovision Song Contest 2017 in Kiew mit ihrem Song „Perfect Life“.
Levina vertrat Deutschland beim Eurovision Song Contest 2017 in Kiew mit dem Song „Perfect Life“. Für ihren Auftritt gab es insgesamt nur sechs Punkte (Platz 25). © IMAGO/Depositphotos
Jamie-Lee Kriewitz performte ihren Song „Ghost“ für Deutschland beim ESC 2016 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm.
Jamie-Lee Kriewitz performte beim ESC 2016 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ihren Song „Ghost“. Mit nur elf Zählern stand im Finale der letzte Platz für Deutschland zu Buche. © IMAGO/Stefan Crämer
Die deutsche ESC-Teilnehmerin Ann Sophie präsentierte am 23.05.2015 beim 60. Eurovision Song Contest in Wien (Österreich) ihr Lied „Black Smoke“.
Harte Klatsche für Sängerin Ann Sophie: Sie erhielt mit ihrem Song „Black Smoke“ beim ESC im Jahr 2015 in Wien keinen einzigen Punkt. © picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa | Julian Stratenschulte
Im Jahr 2014 schickte Deutschland das Trio Elaiza um Frontfrau Ela Steinmetz zum Eurovision Song Contest nach Kopenhagen.
Im Jahr 2014 schickte Deutschland das Trio Elaiza um Frontfrau Ela Steinmetz zum Eurovision Song Contest nach Kopenhagen. 39 Punkte für den Song „Is It Right“ reichten im ESC-Finale nur für Platz 18. © IMAGO/ITAR-TASS
Beim ESC 2013 in Malmö konnte Cascada mit dem Song „Glorious“ nicht viele Punkte (18) für Deutschland einheimsen. Frontfrau Natalie Horler belegte damit den 21. Platz.
Beim ESC 2013 in Malmö konnte Cascada mit dem Song „Glorious“ nicht viele Punkte (18) für Deutschland einheimsen. Frontfrau Natalie Horler belegte damit den 21. Platz. © IMAGO/ITAR-TASS
Der US-amerikanische Sänger Oscar Loya vom Duo „Alex Swings Oscar Sings!“ beim ESC 2009 in Moskau mit Burlesque-Künstlerin Dita von Teese.
Der US-amerikanische Sänger Oscar Loya vom Duo „Alex Swings Oscar Sings!“ versuchte beim ESC 2009 in Moskau gemeinsam mit Burlesque-Künstlerin Dita von Teese die Zuschauer zu begeistern. Für den Song „Miss Kiss Kiss Bang“ gab es jedoch nur 35 Punkte (Platz 20 für Deutschland). © dpa/EPA/Yuri Kochetkov
Beim ESC 2008 in Belgrad trat die Girlgroup No Angels mit ihrem Song „Disappear“ an.
Beim ESC 2008 in Belgrad trat die Girlgroup No Angels mit ihrem Song „Disappear“ an. Verschwindend gering war auch die Punkteausbeute: Mit nur 14 Zählern belegten die deutschen Teilnehmerinnen gemeinsam mit Polen und dem Vereinigten Königreich den letzten Platz. © dpa/Jörg Carstensen
„Texas Lightning“-Sängerin Jane Comerford gab beim Eurovision Song Contest 2006 in Athen den Song „No No Never“ zum Besten.
„Texas Lightning“-Sängerin Jane Comerford gab beim Eurovision Song Contest 2006 in Athen den Song „No No Never“ zum Besten. Dafür gab es insgesamt nur 36 Punkte (Platz 15). © IMAGO/Andreas Neumeier
Die deutsche Sängerin Garcia beim Eurovision Song Contest 2005 in Kiew
Lediglich vier Zähler erreichte Sängerin Gracia mit dem Titel „Run & Hide“ beim ESC 2005 in Kiew. Deutschland war damit Schlusslicht aller 24 Teilnehmer. © dpa/Ulrich Perrey
Beim Eurovision Song Contest 2002 in der estnischen Hauptstadt Tallinn sang Corinna May den Titel „I Can‘t Live Without Music“.
Beim Eurovision Song Contest 2002 in der estnischen Hauptstadt Tallinn sang Corinna May den Titel „I Can‘t Live Without Music“. 17 Punkte reichten damals nur für Platz 21. © IMAGO/Scherf
Glen Penniston (l.) und seine Frau Cheyenne traten als Duo „Stone & Stone“ mit dem Titel „Verliebt in Dich“ beim ESC 1995 in Dublin für Deutschland an.
Glen Penniston (l.) und seine Frau Cheyenne traten als Duo „Stone & Stone“ mit dem Titel „Verliebt in Dich“ beim ESC 1995 in Dublin für Deutschland an – ohne Erfolg. Endergebnis: Letzter Platz mit nur einem Punkt. © IMAGO/teutopress
Beim ESC 1991 in Rom wurde Deutschland durch „Atlantis 2000“, einem Musikprojekt des Produzenten Alfons Weindorf und des Musikers und Texters Helmut Frey, vertreten.
Beim ESC 1991 in Rom wurde Deutschland durch „Atlantis 2000“, einem Musikprojekt des Produzenten Alfons Weindorf und des Musikers und Texters Helmut Frey, vertreten. Für den Song „Dieser Traum darf niemals sterben“ gab es zehn Punkte (Platz 18 von 22). © IMAGO/United Archives
Das Schlagerduo Cindy & Bert, bestehend aus Jutta und Norbert Berger, stand beim Eurovision Song Contest 1974 in Brighton für Deutschland auf der Bühne.
Das Schlagerduo „Cindy & Bert“, bestehend aus Jutta und Norbert Berger, stand beim Eurovision Song Contest 1974 in Brighton für Deutschland auf der Bühne. Mit ihrem Beitrag „Die Sommermelodie“ belegten sie mit nur drei Punkten den letzten Platz – zusammen mit Norwegen, Portugal und der Schweiz. © dpa/Horst Ossinger

Etwas defensiver zeigte sich Isaak bei der Zielsetzung in einem auf express.de veröffentlichten Interview mit der Teleschau: „Ein letzter Platz würde meine Welt nicht zerstören, da bin ich mir sicher. Ich wäre aber mega happy, würde ich in die Top-Ten kommen. Da wäre es mir dann auch völlig egal, auf welchem Platz ich konkret lande.“

Eurovision Song Contest: Isaak aus Deutschland steht in Wettquoten nicht gut da

Doch kurz vor dem Eurovision Song Contest am 11. Mai ziehen immer mehr dunkle Wolken über dem deutschen Beitrag auf. Zuallererst einmal sind da die Wettquoten: Am Freitag um 10.30 Uhr belegte Isaak im Gesamt-Ranking verschiedener Buchmacher auf eurovisionworld.com gerade mal den 22. Platz unter 26 Nationen. Dass er am Freitag um 15 Uhr auf Rang 19 geklettert war, stimmt da auch nur minimal hoffnungsvoller.

Hinzu kommt die ESC-Startnummer: Isaak muss bereits an dritter Stelle singen, direkt nach den Mitfavoriten aus der Ukraine. Dazu sind noch 23 Acts nach ihm dran – viel Zeit, um den deutschen Beitrag bereits wieder vergessen zu haben. Doch an der am Freitag veröffentlichten Startreihenfolge für den Eurovision Song Contest sehen andere auch positive Zeichen.

ESC-Experte: „Für Deutschland ist das Favoritenfeld nur ein Wunschtraum“

ESC-Fachmann Mario Hanousek aus Österreich erwartet ebenfalls einen Isaak-Flop. Der Österreicher bloggt seit Jahren – auch bei Instagram – über den Eurovision Song Contest, war sogar 2022 für unser Netzwerk als Reporter vor Ort beim ESC in Turin. Seine Einschätzung: „Für Deutschland ist das Favoritenfeld nur ein Wunschtraum.“ Hanousek weiter: „Geht man nach den Einschätzungen vieler Experten, dürfte auch in diesem Jahr der große Wurf nicht gelingen. Trotz großer Feuershow auf der Bühne wird Isaak mit seiner Radionummer am Ende wieder nicht den großen Wurf landen können – sondern sich hinten einordnen.“ Er ergänzt immerhin: „Eines muss man Isaak aber lassen, seine Stimme ist eine der besten im Wettbewerb.“

Auch beim Voting auf den IPPEN.MEDIA-Portalen sieht‘s düster aus. Mehr als 20.000 Stimmen sind seit dem 15. April eingegangen. Davon erwartet mehr als die Hälfte den letzten Platz für Isaak. Oben können Sie noch abstimmen und danach die detaillierten Zwischenergebnisse sehen.

Eurovision Song Contest: Isaak aus Deutschland vor Finale bester Laune

Ein bisschen viele Negativ-Punkte für einen Achtungserfolg von Isaak am Samstag – oder gar, um sein persönliches Ziel zu erfüllen, den Eurovision Song Contest zu gewinnen. Immerhin: Er zeigt sich bestens gelaunt, bei Instagram ist etwa zu sehen, wie er dem tatsächlichen Top-Favoriten aus Kroatien einen deutschen Ausspruch beibringt. Neue Fans und zahlreiche Sympathien sammelt Isaak zuhauf, wie sich etwa in den Social-Media-Kommentaren zeigt.

Isaak für Deutschland beim Eurovision Song Contest: „Ich performe da mit der besten Inbrunst, die ich bieten kann“

Ein Platzierungs-Desaster, wie es die deutschen ESC-Teilnehmer in den Vorjahren erlebt hatten, würde den 29-Jährigen jedenfalls auch nicht aus der Bahn werfen. Das unterstrich er kürzlich auf der Couch im NDR-Magazin DAS!: „Isaak gab’s schon vorher, und Isaak wird’s auch nachher geben. Und ich gehe da hin so wie ich bin. Und ich reiß‘ mir den Arsch auf, so gut wie ich kann. Ich performe da mit der besten Inbrunst, die ich bieten kann.“ Wie das aussieht und klingt, erfahren viele Millionen ESC-Zuschauer am Samstagabend im TV und Live-Stream – sowie bei uns im Live-Ticker zum Eurovision Song Contest. (lin) Verwendete Quellen: RND, Express.de, eurovisionworld.com, Mario Hanousek, IPPEN.MEDIA-Voting, Instagram, DAS!

Rubriklistenbild: © Jens Büttner/dpa

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