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Vertrag mit Trainer unterzeichnet

Die Weichen sind gestellt: Argentinier begleitet Mühldorfs Volleyballer in die 2. Bundesliga

Die TSV-Trainingsjacke hat er schon symbolisch von Abteilungsleiter Stefan Bartsch, dem ehemaligen Coach Jürgen Wöls und Sportdirektor Stephan Schinko (von rechts) überreicht bekommen: Alejandro Kolevich (links) heißt der neue Trainer der Zweitligamannschaft vom TSV Mühldorf.
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Die TSV-Trainingsjacke hat er schon symbolisch von Abteilungsleiter Stefan Bartsch, dem ehemaligen Coach Jürgen Wöls und Sportdirektor Stephan Schinko (von rechts) überreicht bekommen: Der künftige Trainer der Zweitligamannschaft des TSV Mühldorf.

Nach der Saison ist vor der Saison: Die Volleyballer des TSV Mühldorf präsentieren jetzt den Trainer, der den Sensations-Aufsteiger in die 2. Bundesliga begleiten soll. Es handelt sich um einen 36-jährigen Argentinier.

Mühldorf – Die Planungen beim TSV Mühldorf laufen auf Hochtouren nach dem sensationellen Comeback in die 2. Bundesliga. Als Meister haben sich die Volleyballer das Startrecht in der zweihöchsten deutschen Liga erkämpft. Jetzt hieß es nur noch: Wer führt die Titelträger der 3. Liga in die nächste Saison, nachdem Coach Jürgen Wöls von vorneherein gesagt hatte, dass er nur für eine Saison zur Verfügung stehe, weil er sich als Jugendleiter wieder den Nachwuchsteams der Abteilung zuwenden möchte.

Auch die Jugend und Trainerkollegen im Blick

Inzwischen ist eine Entscheidung gefallen und der Vertrag unterzeichnet: Alejandro Kolevich wird neuer Cheftrainer bei den Mühldorfern. 36 Jahre ist der neue Trainer jung, er stammt aus Argentinien und hat schon einige Trainerstationen hinter sich. Vom Erstligaverein Netzhoppers Königs Wusterhausen, wo er für eine Spielzeit den Cheftrainer-Posten bekleidet hatte, kommt der Südamerikaner nach Bayern. Sein Vertrag läuft zunächst für ein Jahr.

Doch der Argentinier blickt bereits in die Zukunft: „Der Verein hat eine gute Perspektive“, sagt der 36-Jährige auf die Frage nach dem Reiz, in Mühldorf tätig zu sein. Die Durchlässigkeit der drei Herrenmannschaften, die allesamt in diesem Jahr aufgestiegen sind (2. Bundesliga, Regionalliga, Bezirksliga), mache es interessant in Mühldorf zu arbeiten. „Hier gibt es jede Menge Spieler mit viel Entwicklungspotenzial. Viele junge Spieler mit Zukunft“, stellte Kolevich bereits nach den ersten Probetrainings im April fest.

Hervorragendes Trainer-Umfeld attestiert

Und er erwähnt in diesem Zusammenhang auch das hervorragende Trainer-Umfeld: „Ich habe bereits Jürgen Wöls und Jogi Tille kennengelernt. Ein gutes Coaching-Team, mit dem ich die Bereiche der Herren 1 bis 3 organisieren werde!“. Das heißt: Kolevich ist nicht alleine auf die Zweitliga-Mannschaft fokussiert, sondern wird auch im männlichen Nachwuchsbereich mithelfen, die Spieler weiter nach vorne zu bringen. Auch die Weiterbildung der größtenteils ehrenamtlich engagierten Trainer in der Volleyballabteilung steht auf der Agenda des Profis.

An Erfahrung mangelt es dem Argentinier nicht, bei dem der Sport immer schon Lebensmittelpunkt war. „Ich bin an einem Ort aufgewachsen, an dem Sport zum Alltag gehört. Ich bin der Sohn von Sportlehrern und habe daher seit meiner Kindheit verschiedene Disziplinen ausgeübt. Von Schwimmen, Fußball, Basketball, Tennis, Rugby, Paddle-Tennis und Volleyball. Letzteres wurde zu meiner Leidenschaft und meinem Beruf. Ich habe professionell gespielt und widme mich jetzt dem Unterrichten“, heißt es in der Vita des 1,88 Meter großen Zuspielers.

„Für uns war es wichtig, jemanden zu finden, der die entsprechende Trainerlizenz vorweisen kann und auch fachlich geeignet ist. Ganz wichtig war uns, dass er Deutsch spricht!“, betont Abteilungsleiter Stefan Bartsch, dessen Abteilung mit der Verpflichtung eines Profitrainers völlig neues Terrain betritt. Vor allem die Erfahrung im Jugend und Herrenbereich habe es dem Vorstand erleichtert, sich unter 90 Bewerbungen für Kolevich zu entscheiden, sagt Bartsch.

„Wir haben in den vergangenen Jahren im männlichen Jugendbereich Strukturen geschaffen, die es zu erhalten gilt. Wir sind vom eigenen Nachwuchs abhängig, um den Platz in den Ligen, in denen wir spielen, zu verteidigen. Dafür müssen wir schon bei Spielern des 2011er-Jahrgangs ansetzen. Dazu gehört, dass wir uns in der 2. Bundesliga etablieren wollen. Nicht unbedingt vorne mitspielen ist das Ziel, sondern sorgenfrei bleiben!“ In Kolevich sieht Bartsch hierfür den richtigen Mann.

Schon früh als Trainer tätig

Kolevichs Stationen als Spieler beginnen beim Club Universitario de La Plata (2002 bis 2010), er hat anschließend bis 2013 für Estudiantes de La Plata gespielt. Es folgten im jährlichen Wechsel weitere argentinische Clubs in La Banda, Chovet und Catamarca, bevor er sich für ein längeres Gastspiel, bis 2018, als Spieler beim Club Ciudad de Buenos Aires eingelassen hat, in seinem letzten Jahr sogar als Co-Trainer. Dort konnte er mit den U17-Junioren von 2015 bis 2017 dreimal in Folge die argentinische Meisterschaft gewinnen. Anfang 2018 wurde er Sichtungstrainer des argentinischen Volleyballverbandes. 

Alejandro Kolevich heißt der neue Trainer der Bundesliga-Herren. Er beginnt seinen Job bei den TSV-Volleyballern am 1. Juli.

In der Saison 2017/18 brachte ihn seine Expertise bereits nach Deutschland, wo er zunächst als Co-Trainer bei den Volleyball Bisons Bühl beschäftigt war, in den Spielzeiten von 2019 bis 2021 dann sogar als Cheftrainer. In seiner Vita hat auch die Betreuung des argentinischen U23-Damen-Teams (2019) einen Platz gefunden.

Nach einer weiteren Station als Co-Trainer im Club „Al Arabi S.C.“ in Katar und als Cheftrainer bei „Paracao Voley“ im argentinischen Paraná kehrte er zurück nach Deutschland, wo er in der vergangenen Spielzeit den Erstligisten Energiequelle Netzhoppers Königs Wustern übernommen hat.

Kolevich schreckt vor Herausforderungen nicht zurück

Und das unter denkbar schlechten Vorzeichen: Die Netzhoppers waren wegen Lizenzvergehen mit sechs Minuspunkten belastet in die Saison gegangen. Anfangs noch reichlich überfordert, steigerte sich die das junge und weitgehend unerfahrene Team nach Vereinsangaben in der zweiten Saisonhälfte beträchtlich, endete nach der Hauptrunde aber dennoch als Tabellenletzter. Netzhoppers-Geschäftsführer Dirk Westphal würdigte allerdings das Engagement Kolevichs: „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein Trainer unter den alles andere als idealen Voraussetzungen bei uns der Aufgabe gestellt hat und dabei auch noch erfolgreich gearbeitet hat!“

Es fehlen noch zwei, drei erfahrene Spieler

Jung sind die Spieler auch in Mühldorf. „Ich habe bei den Probetrainings 25, vor allem junge, Spieler gesehen, mit denen es sehr interessant wird, zu arbeiten. Wir suchen noch zwei, drei Spieler mit Erfahrung in 2. Liga, die der Mannschaft auf den beiden Mittelblocker-Positionen und auf der Diagonalposition helfen können. Diese Erfahrung benötigt das Team, um auch ein hohes Niveau in die Mannschaft zu bringen und damit wiederum den Verbleib in der 2. Bundesliga zu sichern.“ Gespräche würden bereits laufen, sagt Kolevich.

Die U20 ist bei der Deutschen gefordert

Erst einmal ist noch Pause angesagt. Fast alle Mühldorfer Zweitligisten sind von der Halle in den Sand gewechselt, wo sie sich die Athletik erhalten und sogar noch ausbauen, um bei den hochdotierten Beach-Volleyball-Turnieren auf nationaler Ebene bei den Stockerlplätzen eine Rolle zu spielen. Lediglich die männliche U20 ist am Wochenende noch in der Halle gefordert, wenn sie bei der Deutschen Meisterschaft bei den Barock Volleys MTV Ludwigsburg den Vorjahreserfolg - die Deutsche Vizemeisterschaft - noch toppen wollen.

Erster Arbeitstag am 1. Juli

Wenn die Mühldorfer Jugend dann auch in den Sand gewechselt sind und beim Beachevent in Mühldorf vom 28. bis 29. Juni mimischen, dann wird Kolevich bereits als Zuschauer vor Ort sein. Sein Vertrag beginnt gleich am 1. Juli. Und dann soll auch schon die fast dreimonatige Vorbereitung für die Hallensaison starten, die am 21. September beginnen wird.

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