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Jetzt wird im Viertelmillion-Projekt gespielt

Beacher so laut wie „Düsenjäger“? Wie Mühldorfs Volleyballer Hetze und Kritik kontern

Bei herrlichen Sommerwetter wurde gleich eifrig Volleyball gespielt.
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Bei herrlichen Sommerwetter wurde gleich eifrig Volleyball gespielt.

Die Beachvolleyball-Anlage im Altmühldorfer Tal wurde am Mittwoch (1. Mai) eingeweiht. Volleyball-Abteilungsleiter Stefan Bartsch räumte dabei mit Vorurteilen auf, sprach von Hetze und Agitation, mit denen seine Abteilung konfrontiert gewesen sei.

Mühldorf - Am Ende tummelten sich knapp 80 Kinder und Jugendliche im Sand. Sie hechteten nach Bällen, schmetterten die Bälle in den Sand, frönten bei bestem Sommerwetter ihrem Sport. Am Maifeiertag wurde die neue Beachvolleyball-Anlage ihrer Bestimmung übergeben. Sechs Courts und eine Freizeitfläche sind nach zweijähriger Bauzeit dort errichtet worden, wo einst die Tennisplätze des SV Altmühldorf standen.

Der Sand kam aus München - zum Nulltarif

Der Volleyball-Abteilungsleiter vom TSV Mühldorf, Stefan Bartsch, sagte, dass der Bau der Anlage 2022 begonnen habe. Man habe die Gunst der Stunde genutzt, um knapp 1.000 Tonnen Sand der Beachvolleyball-EM in München quasi zum Nulltarif zu erhalten. 62 LKW-Ladungen den Sand wurden nach Altmühldorf geliefert. Der Anfang des Großprojekts war damit gemacht. „Eine nachhaltige Nutzung, die uns 40.000 Euro gespart hat“, nannte Bartsch den Wert des Sandes.

Zwei Jahre harte Arbeit: Abteilungsleiter Stefan Bartsch bedankt sich bei Projektleiter Stephan Kretzschmar (rechts) und Manager Stephan Schinko (Mitte).

Die Planung der Anlage, habe die Abteilung dann aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. „Wer dachte, der Ersatz der Tennisplätze durch die Beachanlage ginge reibungslos über die Bühne, wurde eines Besseren belehrt!“ Viel Bürokratie, haufenweise Unterlagen, Gutachten, Genehmigungen: Projektleiter Stephan Kretzschmar und Stephan Schinko, der stets den direkten Draht zu den Behörden gesucht hat, hatten viel Arbeit, damit die Anlage gebaut werden konnte.

Ängste geschürt und Unwahrheiten verbreitet

Von Beginn gab es auch Kritik, verhehlte Bartsch nicht. „Hetze und manipulative Behauptungen haben nicht vor dem Jugendsport Halt gemacht.“ Er habe Verständnis für die Sorgen von Anwohnern gehabt, mit denen man auch gesprochen habe.

„Aber es wurden auch Ängste geschürt, bewusst gegen uns agitiert und Unwahrheiten verbreitet. Dass die Volleyballer etwa wie ein startender Düsenjäger lärmen würden oder rücksichtslose Autofahrer seien“, nannte Bartsch Beispiele. Er betonte: „Wir wollen keinen Ärger machen und auch keinen Ärger haben!“ Tatsächlich ist noch immer eine Klage gegen die vom Landratsamt erlassene Baugenehmigung anhängig.

Bartsch sprach von einer Investition in Höhe von 245.000 Euro, davon hätten die Eigenleistungen durch Abteilungsmitglieder und „hochwertigen Ingenieurleistungen“ einen Wert in Höhe von 35.000 Euro. 92.000 Euro Zuschuss habe es von der Stadt gegeben. 55.000 Euro habe die Abteilung gezahlt, 21.000 Euro seien in Form von Spenden und durch das von Olaf Olliges initiierte Crowd-Funding in das Projekt geflossen. Mit 42.000 Euro rechnet der Verein vom Bayerischen Landessportverband.

Tausende Übungsleiterstunden für die Gesellschaft

Bartsch erwähnte den Vorbildcharakter der Abteilung, in der Tausende Übungsleiterstunden geleistet würden, für die Gesellschaft. „So etwas kann keine staatliche Einrichtung leisten“, würdigte er das ehrenamtliche Engagement in seiner Abteilung, er stellte dabei auch das gute Miteinander mit dem FC Mühldorf heraus.

Viel Lob für die Vorstandskollegen

Bartsch sparte nicht mit Lob an seine Vorstandskollegen, stellvertretend für die vielen Helfer ehrte er Olaf Olliges und Thomas Größlinger von der Firma Palitza für deren Engegament. Gutscheine überreichte er an Schinko und Kretzschmar.

„Wir hatten gedacht, wir kriegen es einfacher hin“, zeichnete auch Bürgermeister Michael Hetzl (UM) den beschwerlichen Weg bis zur Vollendung nach. Viele Gesprächsrunden seien nötig gewesen, auch um Unwahrheiten aus der Welt zu schaffen. Man sei vielfach angegangen worden, nachdem die Entscheidung für das Altmühldorfer Tal als Standort gefallen sei. „Hier haben Verein, Stadt und Landkreis zusammen eine einmalige Sportanlage geschaffen!“

„Wir brauchen die Vereine mehr denn je!“

Stellvertretende Landrätin Cathrin Henke

Stellvertretende Landrätin Cathrin Henke (Grüne) würdigte die „Wahnsinnsleistung“, stellte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im Sport heraus, vor allem vor dem Hintergrund, dass der Landkreis Mühldorf weiter wächst. Bis 2040 werde ein Bevölkerungszuwachs von mehr als zehn Prozent erwartet. Städte und Kommunen seinen gefordert. „Wir brauchen die Vereine mehr denn je!“

Nachhaltiges Projekt umgesetzt

Frühmorgens Bittgang, am Vormittag dann die Einweihung: Alfred und Claudia Stadler segneten die Beachvolleyball-Anlage.

Pastoralreferentin Claudia Stadler und Diakon Alfred Stadler weihten die Anlage ein. Diakon Stadler sprach von einem segensreichen Ort voller Lebensfreude. „Viele Menschen bauen auf Fels. Hier wird auf Sand gebaut. Ihr habt intensiv geplant und gearbeitet, dass dieses Haus nicht einstürzt“, betonte die Pastoralreferentin, die ihre Gebete mit dem Satz schloss: „Und jetzt geht‘s auf!“ Das ließen sich die knapp 80 Kinder und Jugendlichen bei herrlichem Sommerwetter nicht zweimal sagen.

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