Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

OVB-Exklusivinterview mit dem Oberaudorfer

Tobias Schweinsteiger verrät: Darum feierte er den Aufstieg mit Rosenheimer Bier und Fanschal

Glückliche Schweinsteigers: Aufstiegstrainer Tobias und Vater Fred bei den Feierlichkeiten vor dem Osnabrücker Rathausplatz.
+
Glückliche Schweinsteigers: Aufstiegstrainer Tobias und Vater Fred bei den Feierlichkeiten vor dem Osnabrücker Rathausplatz.

Der VfL Osnabrück und Trainer Tobias Schweinsteiger haben in einem spannenden Saisonfinale den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Nun ließ der Oberaudorfer Revue passieren und erklärt, wieso er mit Rosenheimer Bier und Fanschal feierte.

Rosenheim/Osnabrück – Es war der Startschuss des spannendsten Wochenendes im deutschen Profifußball: der Aufstieg des VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga. Die Rückkehr der Niedersachsen war zugleich auch ein besonderer Höhepunkt für den Fußball in der Region, denn VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger ist der erste Coach aus dem Landkreis Rosenheim, der eine Profi-Mannschaft in einer der beiden höchsten deutschen Spielklassen anleiten wird.

Der 41-jährige Oberaudorfer, dessen Familie weiter in Rosenheim lebt, hat wenige Tage nach dem großen Triumph exklusiv für die OVB-Heimatzeitungen die Drittliga-Saison mit dem spannenden Endspurt – Osnabrück schaffte dank der Treffer in der 94. und 96. Minute einen 2:1-Erfolg über Dortmund II und lag damit mit der um ein Tor besseren Tordifferenz vor dem punktgleichen Konkurrenten Wehen-Wiesbaden auf einem Aufstiegsplatz – Revue passieren lassen. Tobias Schweinsteiger über...

...seinen Amtsantritt Ende August:

„Wir haben einige Punkte bearbeitet, die notwendig waren. Die Fitness war der größte Punkt. Es hat ungefähr sechs Wochen gedauert, bis wir da so weit waren. Da hat es zunächst auch wilde Ergebnisse gegeben. Danach war aber klar: Wir können 90 Minuten plus x Vollgas geben. Das wurde dann im Laufe der Saison immer wichtiger. Wir waren in jedem Spiel die Mannschaft, die das Tempo hochhalten konnte.“

Stolz: Schweinsteiger im Aufstiegs-T-Shirt.

...die Zielsetzung im Winter:

„Wir wollten im Schnitt mehr als zwei Punkte pro Spiel holen, was eigentlich schon sehr ambitioniert war. Am Ende waren es dann 2,3 Punkte im Schnitt. Und wir hatten in der Rückrunde neun Spiele ohne Gegentor, in der Hinrunde waren es nur zwei.“

...die Gedanken vor dem letzten Spiel:

„Wir wussten, dass wir gewinnen müssen, hatten aber den besten Gegner von all den Aufstiegsanwärtern. Die Trainingswoche davor sind wir normal angegangen und wir hatten eine gute Stimmung. Eineinhalb Stunden vor dem Spiel war das Stadion schon voll – da hast du dann gemerkt, dass da was Besonderes passiert.“

...den Spielverlauf vor der Nachspielzeit:

„Es war zäh. Drei Minuten nach der Pause haben wir ein einfaches Gegentor kassiert. Danach haben wir Druck gemacht, es hat aber immer irgendwie ein Schritt gefehlt. Ab der 80. Minute habe ich dann die längeren Kerls ins Spiel gebracht.“

...seine Gedanken in der Schlussphase:

„Ich habe gewusst, dass wir noch ein, zwei Chancen bekommen. Das ist natürlich immer ein bisschen Glück, aber wir haben das im Training schon immer mal probiert. Wir spielen dann am Ende eines Trainingsspiels schon nach Plan lange Bälle und üben die Zuordnung ein. Wenn man sich das Tor anschaut, dann stehen unsere Jungs auch richtig.“

Die Gebete von Tobias Schweinsteiger zum Fußballgott sind im letzten Spiel erhört worden.

...der Moment nach dem Siegtreffer:

„Der Ball schlägt nur ein, ich habe gar nicht gesehen, wie. Dann ist einfach jeder nur losgerannt. Ich bin auf dem Platz zu zwei Dortmundern hingelaufen, weil die mit unserem Physio aneinandergeraten sind. Da musste ich erst einmal schlichten.“

...den Beitrag von Stadion und Fans:

„Wir haben an der Bremer Brücke schon ein paar Spiele gedreht. Ich wusste schon als Spieler, dass dieses Stadion eine Power hat. Das bringt einem positive Energie, zudem ist es ein nettes und faires Publikum. Für mich war deshalb nach dem 1:1 auch klar: Wir gewinnen das Ding. Wenn einer das Spiel drehen kann, dann dieses Stadion.“

...den Mythos Bremer Brücke:

„Auf die Ostkurve zu spielen ist in Deutschland schon einzigartig. Die Zuschauer sind einen Meter vom Platz weg, das Dach ist relativ klein, weshalb es dort auch immer recht laut ist. Der Mythos kommt nicht von ungefähr.“

...die Feierlichkeiten nach dem Spiel:

„Wir waren ewig im Stadion, haben uns dann mit dem Trainerteam in die Sonne am Mittelkreis gelegt und miteinander ein Bier getrunken. Auf einmal hat das Telefon geklingelt, dass wir dringend kommen sollen, weil am Rathaus 5000 Leute am Marktplatz auf uns warten. Wir haben uns dann Taxis organisiert und sind – die Spieler teilweise noch in Trikots, ich in der biergetränkten Jeans – hingefahren. Das Schöne war: Es war alles spontan, ohne große Planung.“

...heimisches Bier in Osnabrück:

„Fürs Trainerteam ist immer Flötzinger im Kühlschrank. Bei der Feier auf dem Rasen habe ich mit meinem Team eins getrunken. Ein Mitarbeiter aus unserer Medienabteilung weiß, wo er das in Osnabrück bekommen kann.“

Heimatgefühle: Bei der Feier auf dem Rasen gab es fürs Trainerteam ein Rosenheimer Gebräu.

...den Besuch von Papa Fred:

„Der hat sich in den letzten Flieger gesetzt und war dann auf einmal da. Das haben gefühlt alle gewusst, nur ich nicht. Das hat mich mega gefreut. Und ich denke, dass er extrem stolz auf mich war.“

...den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt:

„Da waren wieder 5000 Leute da. Bei mir war die Sonnenbrille ganz wichtig. Dass ich mit dem Fanschal aufgelaufen bin, hat eine einfache Erklärung. Den habe ich gleich nach meiner Ankunft von den Ultras geschenkt bekommen, auf dem Schal steht ,Mythos Bremer Brücke‘. Der Schal hat uns durch die Saison getragen.“

Tobias Schweinsteiger beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt mit Oberbürgermeisterin Katharina Pötter.

...die letzte Aufgabe der Saison:

„Wir spielen um den Niedersachsen-Pokal gegen Delmenhorst. Dieses Spiel wollen wir natürlich noch gewinnen, auch wenn wir schon automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert sind. Ich muss erst mal schauen, in welcher Form die Jungs aus Malle zurückgekommen sind, dann werden wir mit unserer Mentalität schon ins Spiel reinfinden. Aufstiege und Pokalsiege hat der VfL schon desöfteren errungen, aber Aufstieg und Pokal gemeinsam, das war noch nie da!“

Kommentare