Ein Wunder muss her
„Ergebnis ist erschreckend“: Diese Fehler hat 1860 Rosenheim im Relegations-Hinspiel gemacht
Wenn der TSV 1860 Rosenheim den Klassenerhalt noch schaffen will, muss im Rückspiel gegen Ehekirchen ein Wunder her. Im Hinspiel haben die Rosenheimer nämlich einige Fehler gemacht.
Rosenheim – Diese Klatsche wirkt nach: Da haben sich die Bayernliga-Fußballer des TSV 1860 Rosenheim seit der Winterpause auf diesen Moment vorbereitet – und dann geht dieser völlig in die Hosen. So oder ähnlich müssen sich die Sechziger nach der 1:5-Klatsche aus dem Hinspiel der ersten Relegationsrunde beim FC Ehekirchen fühlen. „Das Ergebnis ist erschreckend“, gibt auch Trainer Robert Gierzinger zu.
„Wir haben das nicht gekannt“
Fakt ist, dass die Rosenheimer mit den Umständen überhaupt nicht zurecht gekommen sind. Über 1100 Zuschauer, ein enges Sportgelände mit Heim-Zuschauern direkt am Spielfeldrand – das ist nur für abgebrühte Akteure eine Wohlfühloase. Eine junge und unerfahrene Mannschaft ohne Leitfiguren, wie es die Sechziger sind, kann diese Atmosphäre hingegen erdrücken. „Wir haben das nicht gekannt, weil wir das aus den Punktspielen nicht so gewohnt sind“, analysierte Gierzinger – und musste feststellen: „Wir waren letztlich viel zu grün.“
Das galt auch auf dem Platz. Ehekirchen stand hinten kompakt und sorgte mit langen Bällen für viel Durcheinander in der Rosenheimer Defensive. „Das waren einfache Mittel, die der Gegner aber auch perfekt umgesetzt hat“, befand der 1860-Trainer. Immer wieder hatten die Hausherren dafür gesorgt, dass sie mit Gleichzahl auf die Rosenheimer Abwehrkette liefen. Die Sechziger hatten es dagegen nicht geschafft, diese langen Bälle ordentlich wegzuverteidigen. Und bei den zweiten Bällen fehlte es am Durchsetzungsvermögen. „In so ein Spiel gehört viel mehr Mentalität rein, eigentlich in jeden Zweikampf – ansonsten kommst du da nicht weiter“, stellte der Rosenheimer Coach fest. Anders gesagt: Ein klarer Fall von Schneid abgekauft.
Hoffnung wird wieder erdrückt
Dabei war nach dem Treffer von Bojan Tanev zum 1:3 noch einmal Hoffnung aufgekommen. „Da hatten wir das Spiel total auf unserer Seite, das Momentum war bei uns“, meinte Gierzinger. Und er ging noch weiter: „Es war für mich eine Frage der Zeit, dass wir das zweite Tor machen.“ Der Schuss ging dann aber nach hinten los. Stattdessen kassierten die Sechziger noch das vierte und fünfte Gegentor, welche die Chancen für das Rückspiel stark eindämmen. „Ich war zunächst auch sprachlos. Es hat nicht so ausgeschaut, dass wir da fünf Tore kriegen“, so Gierzinger, der seine Mannen nun wieder aufbauen muss. Denn um sich die Chance auf den Klassenerhalt doch noch zu erhalten, benötigen die Rothosen im heimischen Jahnstadion schon ein größeres Fußball-Wunder.