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„Junge Wilde“ mit weißer Weste

Mühldorf ist zu Hause einfach eine Bank: Volleyballer seit 27 Spielen in Folge ungeschlagen

Hochkonzentriert bei der Sache (von links): Libero Noah Meyer, Kai Schlösser und Hauke Ferch.
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Hochkonzentriert bei der Sache (von links): Libero Noah Meyer, Kai Schlösser und Hauke Ferch. Im Hintergrund links: Coach Sebastian Dollinger. Er vertritt Jogi Tille, der sich einer Hüft-OP unterziehen musste.

Landesliga-Meister, Bayernliga-Meister und jetzt Favoritenschreck in der Regionalliga: Die „Jungen Wilden“ der TSV-Volleyballer aus Mühldorf machen gerade von sich reden. Denn bei ihren Heimspielen sind sie einfach eine Macht.

Mühldorf – Sie starteten in der Volleyball-Landesliga, holten dort die Meisterschaft, ließen ohne Niederlage die Bayernliga hinter sich und schafften in diesem Jahr den Aufstieg in der Regionalliga: Die „Jungen Wilden“ des TSV Mühldorf mischen derzeit die vierthöchste deutsche Spielklasse und nähren dabei ihr Selbstvertrauen mit einem besonderen Rekord. Denn seit 28 Spielen haben die Jungs der „geilen Zweiten“, wie sie vereinsintern genannt wird, kein Spiel mehr in heimischer Halle verloren. Die letzte Niederlage ist auf den 15. Januar 2022 datiert. Landesliga hat die zweite Herrenmannschaft damals noch gespielt, der TSV Schönberg hatte damals beim 2:3 den längeren Atem.

Von der Landesliga bis zur Regionalliga durchmarschiert

Als Tabellendritter musste die Herren 2 damals nachsitzen, holte dann aber ein Jahr später die Meisterschaft nach 18 Siegen in 18 Spielen. Als Bayernliga-Neuling war dann in der Spielzeit 2023/24 das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. 18 der 20 Partien gewann die Truppe um Mühldorfs Erfolgscoach Jogi Tille. Das bedeutete eine weitere Meisterschaftsfeier und den Aufstieg in die Regionalliga.

Ein unglaublicher Erfolg, wie auch Tille zufrieden feststellt. „Die Mannschaft hat den ganz großen Vorteil, dass sie fast ausnahmslos aus jungen Spielern besteht, die sich stetig weiter entwickeln!“ Unterstützung erhalten sie von Mittelblocker Flo Gschwendtner, der in der vergangenen Saison noch mit der ersten Herrenmannschaft den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft hatte. Und dann wäre auch noch Hauke Ferch, der mit seinen 28 Jahren gegenüber bei den Jungs jede Menge Erfahrung punkten kann.

Und punkten, das tun die „Jungen Wilden“ auch als Neuling in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Sieben Spiele haben sie schon absolviert, fünfmal gingen die Mühldorfer als Sieger vom Platz. Die beiden Niederlagen hat sich die Truppe um Cheftrainer Jogi Tille auswärts gegen den SVS Türkheim (1:3) und gegen FTM Schwabing (0:3) eingefangen. Doch daheim bleibt die weiße Weste sauber. Mit einem souveränen Sieg über den Tabellenletzten Friedberg II (25:7/25:4/25:20) holten sich Tilles Nachwuchs-Volleyballer vor heimischem Publikum den 28. Sieg in Folge.

Tille selbst verfolgte das Spektakel von der Tribüne aus, nach einer Hüft-Operation muss der Teamchef noch etwas kürzertreten. Sebastian Dollinger, Co-Trainer der Bundesliga-Aufstiegsmannschaft, hilft derweil aus, wechselt sich und seine 2,08 Meter auch mal ein, wenn ein starker Block nötig ist.

Kaum einer über 20 Jahre alt

Und Tille genießt es, zu sehen, wie sich die Mannschaft – fast alle unter 20 Jahre jung – entwickelt. „Manche Spieler, die noch vor zwei Jahren kleine Büberl waren, haben sich hervorragend entwickelt.“ Die Mühldorfer beschreibt er als Mannschaft, die lediglich aufgrund der Größe der Spieler irgendwann an ihre Grenzen stoßen könnten. „Aber das kompensieren sie aktuell durch Spielstärke und Spielfähigkeit!“

Dass die Siegesserie zu Hause nun schon so lange geht, das hatte Tille nicht auf dem Schirm („Ich denke immer nur von Spiel zu Spiel!“). Aber natürlich wünscht er sich, dass sie weiter anhält. Schon alleine deshalb, damit die Mannschaft ihren Platz in der Liga sichern kann. „Das wird schwierig genug. Es darf sich halt niemand verletzen“, beschreibt Tille das aktuell filigrane Gebilde, nachdem ein wichtiger Spieler, Maxi Himsl, aktuell im Ausland weilt und ein anderer, Kilian Haugg, zum Studieren nach Regensburg gezogen ist.

Immer mehr Zuschauer bei den Youngsters

Natürlich registriert es Tille, dass mittlerweile immer mehr Zuschauer zu den Spielen der Herren II kommen, um ihrer Mannschaft Rückhalt zu geben. „Da ist noch mehr drin! Die Jungs müssen die Social-Media-Kanäle füttern, um die Leute in die Halle zu locken!“ Immerhin: Einen Live-Stream zu Hause in die Wohnzimmer gibt es bereits. Darum kümmern sich Felix Schroeter und Sebastian Rothkopf mit voller Leidenschaft.

Hervorragende Integration in erste Mannschaft

Dass die 2. Herren-Mannschaft einen so guten Lauf hat, freut natürlich auch den Abteilungsleiter Stefan Bartsch, der den Grund natürlich in erster Linie an der Jugendarbeit von Jogi Tille festmacht. „Zum anderen hat es Jürgen Wöls in der vergangenen Spielzeit hervorragend geschafft, die jungen Spieler in die erste Mannschaft zu integrieren.“ Aus diesem Fundus könne nun auch der Chefcoach des Bundesligateams Alejandro Kolevich schöpfen, so Bartsch weiter.

„Die spielen herzerfrischenden Volleyball. Und da ist auch noch Luft nach oben“, ist er sich sicher. Vereinzelt hatten die jungen Spieler auch schon Einsätze in der 2. Bundesliga, weil die Liste der Verletzten in Team 1 zu lang geworden war. „Wir müssen halt die Balance finden, dass wir durch solche Gastspiele die Zweite nicht schwächen.“ Deshalb würden schon jetzt Spieler der Jahrgänge 2008 und 2009 dort integriert, um die Spielstärke beizubehalten.

Hammelburg den Schneid abgekauft

Zumindest zu Hause halten die Jungs, was sie versprechen, dominierten nicht nur gegen den Tabellenführer aus Hammelburg in einem unglaublich intensiven Spiel (25:23/26:24/26:24), sondern wiesen zuvor bereits die Reserve der Bundesligisten aus Herrsching mit 3:2 in die Schranken, immerhin hatten die bei diesem Spiel Ende Oktober mit Jonas Kaminski einen Erstligaspieler und mit Max Hauser deren Coach in ihren Reihen.

Buchbachs Fußballer bleiben trotzdem weiter unerreicht

Natürlich soll die Serie zu Hause halten, wenn es am Sonntag (8. November) in der NUTZ-Arena an der Mittelschule (14 Uhr) zu Hause gegen Amberg geht. Doch eine Woche später geht es gegen Schwabing. „Das wird schwer“, meint auch Stefan Bartsch. Ein Rekord wird ohnehin nie erreicht werden. Der des TSV Buchbach. Die Fußballer waren zwischen dem 19. August 1995 und dem 23. Mai 1998 in 75 Ligaspielen ungeschlagen geblieben. Das verschaffte dem Verein bundesweite Aufmerksamkeit, sogar einen Auftritt im Sportstudio.

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