Finalsieg gegen eine Chinesin
Annett Kaufmann schreibt Geschichte: Kolbermoorer Tischtennis-Youngster ist Weltmeisterin
Annett Kaufmann hat Geschichte geschrieben. Die 18-Jährige vom SV DJK Kolbermoor holte bei der Jugend-Weltmeisterschaft in Helsingborg Gold. Damit schaffte sie etwas, was vor ihr noch keiner Europäerin gelungen war.
Helsingborg – Die Tischtennisabteilung des SV DJK Kolbermoorerin hat eine Weltmeisterin. Bei der Jugend-WM im schwedischen Helsingborg gelang es Annett Kaufmann durch einen 4:2-Finalsieg im Einzelwettbewerb gegen die Chinesin Geman Zong die Goldmedaille zu gewinnen. Im Doppelwettbewerb gewann sie mit der Waliserin Anna Hursey auch noch die Bronzemedaille. Der 18-Jährigen gelang damit etwas Besonderes: Sie ist die erste Nicht-Asiatin, die einen WM-Titel bei der Jugend gewann.
Annett Kaufmann: Ein Sieg als Ausrufezeichen
Die 18-Jährige versuchte im Einzelwettbewerb locker aufzuspielen und hatte mit dieser Methode von Anfang an Erfolg. In der Runde der letzten 32 schlug sie ihre Doppelpartnerin Anna Hursey mit 4:1, wobei sie gegen die Waliserin im zweiten Durchgang knapp 9:11 unterlag. Als sie im Achtelfinale die Nummer zwölf der Weltrangliste, nämlich die Koreanerin Yi-Tian Ye, ausschaltete, wurde die Konkurrenz noch mehr auf sie aufmerksam. Dem 4:2-Erfolg im Viertelfinale gegen Mao Takmori aus Japan sollte mit dem klaren 4:1-Sieg gegen die Nummer zwei der aktuellen Weltrangliste, die Ägypterin Hana Goda, ein weiterer Höhepunkt folgen. Das absolute Highlight gelang ihr aber im Finale, in dem sie auf Geman Zong aus China traf. In einem Duell auf Augenhöhe gewann sie den ersten Satz 11:4, verlor dann aber Durchgang Nummer zwei knapp 9:11. Die Sätze drei und fünf gehörten danach wieder Kaufmann. Im letztendlich sechsten Satz, lag sie bis zum 5:5 und später bis zum 10:10 gegen Zong immer leicht zurück, führte aber in der Endphase mit 11:10 und nahm ihr dann deren Aufschlag zum 12:10 Sieg ab. „Ich habe versucht, mein bestes Tischtennis zu spielen. Zudem war der Sieg ein kleines Ausrufezeichen, dass nicht nur die Chinesinnen gewinnen können“, so Annett Kaufmann.
Bronze im Doppel
Der Kolbermoorer Neuzugang hat aber nicht nur im Einzel aufgezeigt, sondern auch im Doppelwettbewerb. Mit Anna Hursey zeigte man unter anderem der schwedischen Konkurrenz Agnes Svensson sowie deren Partnerin Alice Nilsson beim 3:1-Sieg deren Grenzen auf und schlug dann im Viertelfinale das taiwanesische Duo Cheng/Yeh ebenfalls in vier Sätzen. Damit konnte man auch zugleich Revanche für die Niederlage im Mannschaftswettbewerb nehmen. Im Halbfinale kreuzte sich der Weg des deutsch/walisischen Doppels mit den Chinesinnen Yuxuan Qin und Geman Zong. Obwohl man den ersten Satz noch mit 11:5 gewann, hatte man in den nächsten drei Durchgängen dann doch das Nachsehen. Da Platz drei nicht ausgespielt wurde, durfte sich Annett Kaufmann bereits hier über die Bronzemedaille freuen.