Hard-Enduro-Saisonstart in Wales
WM-Start mit Fragezeichen: Deshalb fährt Manuel Lettenbichler in einer Saison um drei WM-Titel
Lange Zeit war unklar, ob die Hard-Enduro-Weltmeisterschaft durchgeführt werden kann, jetzt steht fest: Es werden nicht nur ein, sondern sogar drei WM-Titel ausgefahren. Wieso es dazu kommt und was Weltmeister Manuel Lettenbichler dazu sagt.
Kiefersfelden – Endlich hat Manuel Lettenbichler ein wenig Klarheit. Lange Zeit hat der Kiefersfeldener, genauso wie der Rest der Hard-Enduro-Szene, nicht gewusst, ob 2025 wieder eine Weltmeisterschaft stattfinden würde. Knapp drei Wochen vor dem Saisonstart in Großbritannien gab es dann die Nachricht: Die WM findet statt – und es werden sogar drei Titel vergeben.
Hard-Enduro-Wm startet in Wales
Die Firma „ProTouchGlobal“ wird die FIM-Hard-Enduro-WM ab diesem Jahr durchführen. Das Schweizer Unternehmen folgt damit auf die WESS Promotion GmbH, die nach dem Rückzug von Hauptsponsor KTM Ende Februar den Stecker gezogen und die Weltmeisterschaft für 2025 abgesagt hatte. „Ich bin sehr gespannt, wie es dieses Jahr wird, weil dann doch noch einige Fragen offen sind. Wir werden sehen, was nächste Woche so passiert“, kommentiert Lettenbichler und spricht damit den Saisonstart am kommenden Wochenende, 10. und 11. Mai, beim Valleys Hard Enduro in Wales an. Sieben weitere Rennen stehen dann noch auf dem Programm, unter anderem in den USA, Italien, Türkei und Deutschland. Den Abschluss bildet das Roof of Africa in Lesotho Ende November.
„Es ist ein interessanter Kalender, mit sehr viel Übersee. Wir sind in Amerika, in der Türkei, das ist quasi ein Übersee-Rennen, weil es logistisch ein sehr großer Aufwand ist, und noch in Südafrika, was erst Ende November ist. Das ist wirklich eine ganz schön lange Saison“, erklärt der 26-Jährige. Der amtierende Weltmeister steht dem neuen Projekt sehr offen gegenüber: „Ich bin gespannt, wie es dann wirklich zustande kommt und was passiert. Wenn man in der letzten Minute noch etwas auf die Beine stellt, ist es oft ein bisschen durcheinander und nicht so gut geplant. Ich versuche, so offen wie möglich reinzugehen, und werde definitiv mein Bestes geben.“
Manuel Lettenbichler fährt um drei WM-Titel in einer Saison
Nicht nur Lettenbichler wird aber sein Bestes geben, immerhin werden erstmals in einer Saison drei Titel vergeben. Das Red Bull Erzbergrodeo und die Red Bull Romaniacs sind nämlich kein Teil der offiziellen Weltmeisterschaft, die beiden renommiertesten Rennwettbewerbe vergeben stattdessen eigene Titel: „Wie bereits angekündigt, wird beim Red Bull Erzbergrodeo 2025 der Extreme Enduro World Champion gekürt, während der Sieger der Red Bull Romaniacs 2025 den Titel Extreme Enduro Rallye World Champion erhält“, erklärten die Veranstalter beider Rennen in einem Statement. „Ich glaube, es waren einfach noch zu viele Fragen offen, was genau Stand der Dinge ist und wie die WM ablaufen wird“, sucht Lettenbichler eine Erklärung. Verzichten wird auf die beiden Rennen deshalb aber wohl kein Fahrer: „Das sind die zwei größten Events auf der Welt – und die möchte natürlich keiner missen. Ich glaube, dass sie sich ein bisschen gegen den Verband stellen, um zu zeigen, wer die größten Eier hat. Aber das ist auch okay“, so Lettenbichler, der auch Ideen für die Zukunft hat: „Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das in der Zukunft vielleicht einmal wie beim Skifahren sein wird, mit einzelnen Events, die eigene Titel haben, und einem Weltcup. Es wäre natürlich schön, wenn das komplett unter dem Verband laufen würde. Im Moment ist es noch zu durcheinander.“
So ganz klar ist also noch nicht, was die Zukunft für den Hard-Enduro-Sport bereithalten wird. Immerhin die WM-Saison 2025 scheint gesichert zu sein. In diese startet Lettenbichler dann sogar mit Rückenwind, denn der 26-Jährige hat sich vor Kurzem verlobt – immerhin in der Liebe hat der Weltmeister also Klarheit.