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„Hard Enduro 2.0“?

Nach Absage der Hard-Enduro-WM: Weltmeister Lettenbichler aus Kiefersfelden plant Revolution

Kein neuer Weltmeister? Ob Manuel Lettenbichler dieses Jahr die Chance bekommen wird, seinen WM-Titel zu verteidigen, steht noch in den Sternen.
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Kein neuer Weltmeister? Ob Manuel Lettenbichler dieses Jahr die Chance bekommen wird, seinen WM-Titel zu verteidigen, steht noch in den Sternen.

Die Hard-Enduro-Weltmeisterschaft 2025 wurde nach dem Rückzug des Hauptsponsors abgesagt. Die Zukunft der Rennserie ist ungewiss. Weltmeister Manuel Lettenbichler aus Kiefersfelden sieht aber eine Chance zur Revolutionierung des Sports.

Kiefersfelden – Wird es in diesem Jahr keinen neuen Hard-Enduro-Weltmeister geben? Nach dem Rückzug von Hauptsponsor KTM hat nun Promoter WESS Promotion GmbH ganz den Stecker gezogen und die Weltmeisterschaft für 2025 abgesagt. Die Zukunft der Rennserie ist ungewiss, Weltmeister Manuel Lettenbichler möchte diese Chance nun nutzen, um den Sport zu revolutionieren.

Hard-Enduro: Verband schreibt WM neu aus

Die Fédération Internationale de Motocyclisme (kurz: FIM, internationaler Motorsport-Verband) sucht aktuell einen neuen Promoter und hat die Ausrichtung der WM deshalb neu ausgeschrieben. Laut Lettenbichler allerdings ohne große Chance auf Erfolg, denn: „Die Konditionen sind lächerlich.“ Damit spricht er vor allem die Kurzfristigkeit an. Die Ausschreibung startete am 10. März, mögliche Interessenten hatten aber nur bis zum 21. März Zeit, ein stimmiges Konzept für die Saison 2025 zu erstellen, das von den Veranstaltern akzeptiert wird und notwendige Sponsoren überzeugt. Der bisherige Kalender sah den Start der WM mit dem Valleys Extreme in Wales am 10. Mai vor.

Die Auswirkungen der Absage für die etablierten Rennen wie die Red-Bull-Veranstaltungen Erzbergrodeo und Romaniacs oder auch das GetzenRodeo in Deutschland werden allerdings überschaubar sein. Alle acht Rennen im Kalender der Hard-Enduro-WM sind nämlich eigenständige Veranstaltungen, die auch ohne die WM stattfinden werden. Die Veranstalter des Erzbergrodeos und der Romaniacs wollen ihre Rennen sogar nutzen, um eigenständig einen Weltmeister zu ermitteln.

Manuel Lettenbichler möchte den Sport revolutionieren

Der amtierende Weltmeister Lettenbichler sieht in der aktuellen Situation eine Chance: „Es gibt Potenzial für etwas Neues“, so der Kiefersfeldener. Er will deshalb den Sport grundlegend verändern – und so ein „Hard Enduro 2.0“ schaffen. Dabei holt sich der 26-Jährige Inspiration aus dem Wintersport und möchte einen Weltcup einführen. Statt pro Saison nur den Weltmeister zu küren, will Lettenbichler so drei verschiedene Titel ausfahren: den Titel für den Weltcup-Gesamtsieg, den Weltmeistertitel beim Erzbergrodeo und den Rallye-Weltmeistertitel bei den Romaniacs. Ob der Verband dann auch Teil dieses neuen Konstrukts sein würde, ist noch unklar. „Es stellt sich aktuell die Frage, wo der Weg für den Sport hinführen wird“, erklärt Lettenbichler und fügt an: „Ein Weltcup und die Weltmeisterschaft sind aber wichtig für die Zukunft.“

Fokus auf die Fans und den Nachwuchs

Generell fordert Lettenbichler mehr Strukturen bei den Rennen. So sollen alle Veranstaltungen ähnlich aufgebaut sein, gefahren werden soll auf kleineren, immer ähnlichen Strecken mit mehreren Runden. Als Beispiel soll das GetzenRodeo dienen. Der Weltmeister denkt dabei auch an die Fans. Jede Veranstaltung soll an einem Wochenende stattfinden, zudem soll den Zuschauern auch um die Rennen herum mehr geboten werden. Und auch der Nachwuchs soll nicht zu kurz kommen, so will Lettenbichler verschiedene Klassen wie Profis, Junioren, Jugend oder Senioren über 40 einführen, die alle jeweils einen Weltmeister ausfahren sollen.

Ob sich Lettenbichler mit seinen Ideen durchsetzen und seinen Weltmeistertitel verteidigen können wird, ist unklar – wie im Hard-Enduro-Rennsport aktuell so viel. Einige Fragen werden sich vielleicht schon in den nächsten Wochen klären, bis dahin bleibt auch dem Kiefersfeldener nur zu sagen: „Wir wissen nicht, was passieren wird.“

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