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„Der hat uns immer zu schaffen gemacht“

„Ein feiner Kerl mit Top-Einstellung“: Auch in Rosenheim wurde Tobias Eder (†26) gedacht

Tobias Eder (Mitte) beim Länderspiel in Rosenheim bei der Hymne. Links Mario Zimmermann, rechts Marcus Weber.
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Tobias Eder (Mitte) beim Länderspiel in Rosenheim bei der Hymne. Links Mario Zimmermann, rechts Marcus Weber.

Die Eishockeywelt nimmt Abschied von Tobias Eder (†26). Auch in Rosenheim hat man dem verstorbenen DEL-Champion am Sonntag (2. Februar) mit einer Schweigeminute gedacht. Das sagen Eders Weggefährten.

Rosenheim – Am Sonntag hat man auch in Rosenheim Tobias Eder gedacht. Vor dem DEL2-Derby der Starbulls gegen den EV Landshut gab es eine Trauerminute für den mit nur 26 Jahren an einem Krebsleiden verstorbenen Nationalspieler.

Zuletzt war Eder, der nicht weit weg von Rosenheim in Tegernsee zur Welt gekommen war, vor knapp drei Jahren im Eisstadion an der Mangfall aktiv. Er war Teil der deutschen Nationalmannschaft, die zwei Test-Länderspiele gegen die Schweiz bestritten hat. Am 21. April stürmte er beim 4:2-Erfolg der deutschen Auswahl an der Seite von Alexander Ehl und Danjo Leonhardt, zwei Tage später stand er bei der 1:6-Niederlage in einer Formation mit Ehl und Alexander Blank. Tore und Vorlagen von Eder gab es in diesen beiden Begegnungen nicht.

Im Deutschland-Dress: Tobias Eder im April 2022 bei den Länderspielen in Rosenheim gegen die Schweiz.

„Der hat uns immer zu schaffen gemacht“

Dafür war er knapp vier Jahre davor präsenter. Als Red-Bull-Förderlizenzspieler agierte er in der Oberliga im Trikot des SC Riessersee – und traf dort in der Saison 2018/19 auf die Starbulls Rosenheim. Am 12. Oktober 2018 siegten die Garmischer an der Mangfall mit 3:1, Eder markierte 26 Sekunden vor dem Ende mit einem Schuss ins leere Tor – Lukas Steinhauer war gegen einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis gegangen – das endgültige Resultat. Am 16. November 2018 revanchierten sich die Starbulls mit einem 3:2-Erfolg im Werdenfelser Land. Dusan Frosch (2) und Tom Pauker drehten das Resultat, nachdem Riessersee mit 2:0 geführt hatte. Den zweiten Treffer der Hausherren erzielte Eder. Und am 26. Dezember 2018 gab es ein drittes Aufeinandertreffen mit Eder-Beteiligung, diesmal aber ohne Treffer des Angreifers. Riessersee siegte mit 2:1 im Penaltyschießen, Eder hatte die Vorlage zum 1:0 der Gäste durch Aziz Ehliz gegeben.

Weitere Begegnungen von Tobias Eder und den Starbulls Rosenheim gab es nur noch im Nachwuchs. Zuerst im Trikot des TEV Miesbach. „Der hat uns immer zu schaffen gemacht“, erinnert sich Tom Schädler, damals Nachwuchs-Cheftrainer in Rosenheim und auch heute wieder für die Starbulls-Jugend als Coach im Einsatz. Natürlich hätte man den Stürmer gerne in Rosenheim gesehen, der gebürtige Tegernseer hat sich dann aber für den EC Bad Tölz entschieden – und für Rick Boehm, der ihn dort trainiert hat. „Er ist in die U15 gekommen und hat sich relativ schnell in die DNL-Juniorenmannschaft hochgespielt“, sagt Boehm, aktuell Knaben-Coach in Rosenheim. Auf Nachfrage der OVB-Sportredaktion sagt er: „Es ist nicht schwierig, positiv über den Menschen zu reden.“ Boehm beschreibt Eder als „freundlich, bescheiden und nett – von Tag eins an. Das hat sich von 14 Jahren bis zum Nationalspieler nicht verändert.“

„Ein feiner Kerl mit einer Top-Einstellung“

Auch in der Junioren-Nationalmannschaft war das Duo Trainer Boehm/Spieler Eder beisammen. Bei der U18-Weltmeisterschaft beispielsweise, damals auch mit Schädler als Co-Trainer. „Ein feiner Kerl mit einer Top-Einstellung“, erinnert sich Schädler, „er war Kapitän und da absolut vorbildlich“. Boehm beschreibt den Spieler Eder als „überragend, clever und mannschaftsdienlich. Er ist nicht umsonst so schnell Nationalspieler geworden.“

Die Nationalmannschaft war auch ein großes Ziel von Tobias Eder – nämlich mit Deutschland bei einer Weltmeisterschaft zu spielen. 2022 nach den Länderspielen in Rosenheim hatte es für den Tegernseer noch nicht hingehauen, 2024 war es aber dann soweit, auch als Torschütze konnte sich Eder in Szene setzen. Gemeinsam mit Philipp Grubauer und Lukas Reichel, die aus dem Rosenheimer Nachwuchs stammen, hatte er es mit der deutschen Auswahl bis ins Viertelfinale geschafft. Danach folgten die Sommerpause und der Trainingsauftakt bei seinem Club, den Eisbären Berlin – und die folgenschwere Diagnose bei einer medizinischen Untersuchung.

Boehm erzählt, dass er mit Tobias Eder über den Nachrichtendienst WhatsApp noch Kontakt gehalten hatte. „Er hat sich die Zeit genommen und immer wieder geantwortet. Auch das spricht für ihn, weil ich ja bloß der Rick Boehm bin, der mal sein Jugendtrainer war.“ Ein Jugendtrainer, der seinen Anteil hatte, dass Tobias Eder Profi und Nationalspieler wurde. Und einer, der jetzt natürlich auch schwer schlucken musste, als ihn die Nachricht vom viel zu frühen Tod seines früheren Schützlings erreicht hat.

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