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Wenn die Pferdelunge zum Siegtor fliegt

„Das war Kampf pur“: Starbulls-Coach Pasanen voll des Lobes nach DEL2-Derbysieg gegen Landshut

Siegerjubel: Shane Hanna mit Charlie Sarault.
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Siegerjubel: Shane Hanna mit Charlie Sarault.

Die Starbulls Rosenheim bleiben gegen den Erzrivalen EV Landshut in der laufenden DEL2-Saison ungeschlagen. Dieser Spieler entschied das DEL2-Derby mit einem spektakulären Solo in der Overtime.

Rosenheim – Auch im zweiten DEL2-Heimspiel der Starbulls Rosenheim in der laufenden Saison gegen den EV Landshut ist die Entscheidung erst nach der regulären Spielzeit gefallen. Hatten die Starbulls Anfang November noch mit 1:0 nach Penaltyschießen gewonnen, so gab es diesmal einen 4:3-Erfolg nach Verlängerung. Das goldene Tor fiel nach einem Super-Solo von Shane Hanna nach nur neun Sekunden.

Der Spielfilm: Rosenheim, das mit vier Verteidigern und elf Stürmern antrat, hatte gute zwei Anfangsminuten, danach gab es nur wenige Höhepunkte. Die Starbulls hatten ihre besten Momente in den beiden Powerplays: Der Abfälscher von Kevin Handschuh landete bei Gäste-Torwart Jonas Langmann, Travis Ewanyk rutschte der Puck über die Schlägerschaufel. Auf der anderen Seite hatte der kanadische Neuzugang Cody Porter im Rosenheimer Gehäuse nicht viel zu tun, in der Schlussminute hatte er Glück, dass David Stieler der Puck bei einem Alleingang vom Schläger rutschte und Porter so keine großen Probleme hatte.

Zwei Tor-Prämieren

Das änderte sich im zweiten Abschnitt, als der Rosenheimer Neuzugang mehrmals richtig ins Schwitzen kam. Zweimal musste er auch hinter sich greifen, einmal – Tor Immo wurde das Tor zugesprochen – war ihm die Sicht durch einen eigenen Verteidiger verdeckt, beim zweiten Gegentor griff er zunächst daneben und wusste dann nicht, wo die Scheibe war. Allerdings hatten die Starbulls vor diesem Treffer von Julian Kornelli selbst dreimal eingenetzt. Zwei Rosenheimer Tore fielen im Powerplay, nachdem sich Landshut unnötige Strafzeiten eingehandelt hatte. Nachdem Charlie Saraults Schuss von der Bande abprallte, verwertete Manuel Strodel den Abpraller zum 1:0, Kevin Handschuh traf im Slot zum 2:1 – sein erstes Saisontor! Das gilt auch für Youngster Michael Musin, der schnell nachsetzte, als Langmann einen Schuss nur kurz abwehrte. Den Puck für Musins Premierentor holte Sarault vom Schiri ab. Danach hatte Ludwig Nirschl das vierte Tor auf dem Schläger, andererseits hatte Porter auch Glück, dass bei Kornellis Schuss die Latte rettete.

Der neue Torhüter Cody Porter fängt hier die Scheibe ab.

Das letzte Drittel stand ganz im Zeichen der Fünf-Minuten-Strafe für Jakob Mayenschein, die allerdings aufgrund einer folgenden Rosenheimer Strafzeit lediglich drei Minuten Powerplay bedeuteten. Shane Hanna traf die Latte. Das Tor erzielte kurz darauf Landshut durch Immo, der hoch ins kurze Eck traf. Danach war aus Rosenheimer Sicht Abwehrschlacht angesagt, um das Unentschieden über die Zeit zu retten. Die Verlängerung dauerte dann ganze neun Sekunden, als Hanna entschieden hatte, dem Spuk ein schnelles Ende zu bereiten. Sein Solo übers ganze Feld krönte er mit dem passenden Abschluss.

Schuss ins Glück: Shane Hanna hat in der Verlängerung eingenetzt.

Die Schlüsselszene: Die Fünf-Minuten-Strafe von Landshuts Jakob Mayenschein Mitte des letzten Drittels. Rosenheim verpasste die Vorentscheidung auf einen Dreier, danach kam Landshut zum Ausgleich. „Da hat uns das Gehirn gefehlt“, schob es Coach Jari Pasanen auf die Müdigkeit.

Der Spieler des Spiels: Shane Hanna. Diesmal nicht nur wegen seines unermüdlichen Eifers. Sein Super-Solo brachte den Starbulls den zweiten Derby-Heimsieg in dieser Saison. „Eine Pferdelunge. Unglaublich, wie er zwei Spiele so spielen kann“, urteilte Pasanen über seinen kanadischen Verteidiger, der annähernd 40 Minuten auf dem Eis war. „Im letzten Laufduell ist der ja geflogen“, wunderte sich Pasanen über die Kraftreserven des Modellathleten.

Das macht Spaß: Man wiederholt sich ständig. Aber Kampfgeist, Einsatzfreude und Moral der Starbulls sind herausragend.

Das bereitet Sorgen: Cody Porter ist kein Oskar Autio. Der kanadische Goalie lieferte teils tolle Paraden, war aber bei den Gegentoren auch mit dabei. „Ich werde ihm nichts ankreiden“, erklärte Pasanen. „Sein zweites Spiel war schon besser, er braucht aber noch, dass er seine Leistung stabilisiert. Wir werden aber sicher mehr von ihm sehen.“

Die Nachwuchs-Akte: Derbys geraten mittlerweile zum Debütanten-Ball: Durften kurz vor dem Jahreswechsel in Landshut schon die Nachwuchsstürmer Andreas Schneider und Jannick Stein ihre DEL2-Premieren feiern, so war diesmal Stürmer Johannes Achatz an der Reihe. Er stürmte neben Travis Ewanyk und Manuel Strodel. Michael Musin erlebte sein Heimdebüt, das mit dem Tor zum 3:1 und zwei Strafzeiten Höhen und Tiefen hatte. Aber mehr Höhen, wie Pasanen erklärte: „Der ist 18 Jahre, hat zweimal mit uns trainiert und jetzt so gespielt, als ob er schon viel länger dabei gewesen wäre.“

Gut gemacht: Trainer Jari Pasanen lobt Michael Musin nach dessen Treffer zum 3:1. Daneben Ludwig Nirschl und Johannes Achatz (rechts), der sein erstes Spiel machte.

„Müde Leute machen dann auch Fehler“

Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Das war Kampf pur, tolle Fans, eine ausverkaufte Hütte – was will man mehr, noch dazu, wenn man einen Heimsieg holt. Kompliment für unsere vier Verteidiger. Wir waren unter Druck, aber was die weggeradelt haben, war unglaublich. Nach dem 3:1 haben wir die Intensität verloren. Müde Leute machen dann auch Fehler, die man sonst nicht so macht. Aber irgendwie haben wir es geschafft, wieder Energie zu finden.“

Heiko Vogler, EV Landshut: „Es war ein heiß umkämpftes Derby. Wir haben schwer ins Spiel gefunden. Im zweiten Drittel haben wir uns zwei Strafen in der offensiven Zone geleistet – sowas brauchen wir nicht. Für das dritte Drittel muss ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Wir haben unheimlich viel Druck auf Rosenheim ausgeübt. Kompliment an beide Fanlager, das war eine tolle Kulisse.“

Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – EV Landshut 4:3 nach Verlängerung (0:0, 3:2, 0:1, 1:0). Starbulls: Porter (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Zerressen, Gnyp – Laub, Stretch, Järveläinen; Strodel, Ewanyk, Achatz; Musin, Sarault, Nirschl; Handschuh, Zwickl.

Tore: 1:0 (22.) Strodel/Sarault, Handschuh – PP1, 1:1 (23.) Immo/Bergman, 2:1 (28.) Handschuh/Nirschl – PP1, 3:1 (30.) Musin/Nirschl, Sarault, 3:2 (34.) Kornelli/Pageau, Rogl, 3:3 (53.) Immo/Hutchison, Stieler, 4:3 (61.) Hanna/Stretch.

Schiedsrichter: Klein/Singer; Strafminuten: Rosenheim 6, Landshut 13; Zuschauer: 5022 (ausverkauft)..

Das nächste Spiel: Die Starbulls reisen am kommenden Freitag in die Wetterau nach Hessen. Um 19.30 Uhr beginnt dann das Spiel beim EC Bad Nauheim.

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