Nach fünf Rennen ohne Punkte
Nachfolger bereits im Gespräch: Formel-1-Karriere für Alpine-Fahrer vor dem Ende?
Franco Colapinto kämpft um seinen ersten WM-Punkt mit Alpine. Jetzt soll dem Argentinier das vorzeitige Aus drohen – und ein Nachfolger bereits gefunden sein.
Spielberg/Enstone – Fünf Rennen, aber noch kein einziger WM-Punkt: Alpine-Pilot Franco Colapinto steht in der Formel 1 offenbar vor dem Aus. Der Argentinier, der nach dem Großen Preis von Miami das Cockpit von Jack Doohan übernommen hatte, konnte bislang nicht überzeugen, und steht nun deutlich unter Druck von der Alpine-Führung um Formel-1-Urgestein Flavio Briatore.
Auch beim Großen Preis von Österreich in Spielberg gelang es Colapinto nicht, sich nachhaltig zu empfehlen. Nach einer unverschuldeten Kollision mit Yuki Tsunoda (Red Bull) kam er nur auf dem 15. Platz ins Ziel. Laut RacingNews365 wird die Luft für den 22-Jährigen nun immer dünner. Die Ansage scheint klar: Sollte Colapinto am kommenden Wochenende in Silverstone keine Leistungssteigerung zeigen, könnte sein Engagement bei Alpine bereits nach der Sommerpause beendet sein.
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Damit droht ihm das gleiche Schicksal wie seinem Vorgänger Jack Doohan, der in den ersten sechs Saisonrennen ebenfalls ohne Punkte blieb und daraufhin seinen Platz an Colapinto verlor. In der damaligen Pressemitteilung des Teams war von einem Einsatz für die nächsten fünf Rennen die Rede – eine Aussage, die Flavio Briatore wenig später öffentlich relativierte.
Franco Colapinto erfüllt Alpine-Vorgabe bisher nicht
„Ich habe irgendwo gelesen, dass er fünf Rennen fahren soll – aber nein, es gibt keine festgelegte Zahl“, sagte der Italiener gegenüber Sky Italia. „Franco wird fahren, solange es nötig ist. Er muss schnell sein, darf keine Unfälle bauen und soll Punkte holen.“ Doch auf seinen ersten Punkt wartet Colapinto weiterhin, stattdessen musste er in Imola einen heftigen Unfall hinnehmen. Die Vorgabe von Alpine wurde also nicht erfüllt.
Eine plötzliche Kehrtwende in Silverstone scheint derzeit kaum wahrscheinlich, womit das Formel-1-Aus des Argentiniers so gut wie sicher scheint. Alpine schaut sich offenbar schon nach Alternativen um – und scheint auch fündig geworden zu sein. Wie The Race berichtet, ist Mercedes-Testfahrer Valtteri Bottas als potenzieller Nachfolger im Gespräch.
Nach Informationen des Fachportals hat Briatore bereits Kontakt mit Mercedes aufgenommen, um die Verfügbarkeit des Finnen auszuloten. Ein erstes Gespräch mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff soll am Freitagabend in Spielberg stattgefunden haben. Ob dabei tatsächlich Bottas im Zentrum stand, ist offen – aber keinesfalls ausgeschlossen. Der frühere Grand-Prix-Sieger hatte in den vergangenen Monaten mehrfach öffentlich sein Interesse an einer Rückkehr in ein Stammcockpit bekundet.
Valtteri Bottas nach der Sommerpause im Alpine-Cockpit?
Die Gespräche befinden sich zwar noch in einem sehr frühen Stadium, sodass aktuell nicht von einem bevorstehenden Wechsel die Rede sein kann. Doch bis zum ersten Rennen nach der Sommerpause, am 27. Juli im belgischen Spa-Francorchamps, bleibt noch knapp ein Monat – ausreichend Zeit, um einen möglichen Deal in trockene Tücher zu bringen.
Positive steps made in Qualifying, but there's still more ➡️
— BWT Alpine Formula One Team (@AlpineF1Team) June 28, 2025
We'll work overnight to be ready for the #AustrianGP tomorrow 🇦🇹 pic.twitter.com/GBcuVUsx0I
Laut The Race hätte Mercedes grundsätzlich keine Einwände gegen einen Wechsel Bottas’ zu Alpine, zumal das französische Team ab 2026 offizieller Mercedes-Kunde wird. Mit zehn Grand-Prix-Siegen bringt Bottas nicht nur Erfahrung und sofortige Leistungsfähigkeit mit, sondern auch das technische Gespür, um den Alpine-Boliden objektiv zu bewerten – ein Aspekt, der Briatore mit Blick auf die Entwicklung für 2026 besonders wichtig sein dürfte.
Und Colapinto? Der gibt sich trotz ausbleibender Ergebnisse weiterhin gelassen. „Nein, ich bin eigentlich nicht besorgt. Ich denke, [Briatore] hat mich sehr unterstützt und vertraut mir“, erklärte der Argentinier nach dem Wochenende in Spielberg. Na, wenn er sich da mal nicht täuscht … (SoBre)
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