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Red-Bull-Berater setzt Deadline

Titelhoffnung für den Formel-1-Weltmeister lebt – aber nur unter einer Bedingung

Max Verstappen (Red Bull Racing) und Oscar Piastri (McLaren) beim Großen Preis der Emilia-Romagna in Imola 2025
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Red-Bull-Berater Helmut Marko glaubt, dass sein Team den Rückstand auf McLaren noch aufholen kann.

Red Bull glaubt noch an die Titelverteidigung in der Formel 1 – vorausgesetzt, das neueste Update-Paket zündet. Helmut Marko setzt eine Frist für die sportliche Kehrtwende.

Spielberg – Noch vor zwei Jahren galten Max Verstappen und Red Bull in der Formel 1 als das Maß der Dinge. In der Saison 2023 verpasste der Niederländer lediglich drei Rennsiege, triumphierte insgesamt 19 Mal und sicherte sich den Weltmeistertitel bereits im siebtletzten Rennen des Jahres. Doch von dieser Überlegenheit ist inzwischen kaum noch etwas übrig.

In der aktuellen Saison hat McLaren das Kommando in der Königsklasse übernommen. In den ersten zehn Rennen des Jahres konnte Verstappen nur zwei Siege feiern, liegt mittlerweile sogar 43 Punkte hinter WM-Spitzenreiter Oscar Piastri zurück. Woran liegt es, dass Red Bull innerhalb weniger Monate vom Klassenprimus zum Mittelfeldteam abgerutscht ist?

Die schnellsten Männer der Welt: Das sind die Formel-1-Stars 2025

F1-Fahrerfeld vor dem Grand Prix von Australien
Im Vergleich zur Saison 2024 gab es zahlreiche Veränderungen im Fahrerfeld der Formel 1. Doch auch im Laufe der Saison hat sich schon etwas getan. © Hasan Bratic/dpa
Lando Norris jubelt auf dem Podium in Melbourne.
Schon seit 2019 fährt Lando Norris in der Formel 1 für McLaren. In diesem Jahr will er endlich den WM-Titel gewinnen. © Hasan Bratic/dpa
Oscar Piastri beim Grand Prix von China
Mit Oscar Piastri hat McLaren einen weiteren Top-Piloten im Team. Der Australier fährt seit 2023 für die Briten und hat seinen Vertrag zu Saisonbeginn um mehrere Jahre verlängert. © Andy Wong/dpa
Charles Leclerc
Auch Charles Leclerc besitzt bei Ferrari einen mehrjährigen Vertrag. Genug Zeit also, um sich seinen Traum vom WM-Titel mit der Scuderia zu erfüllen.  © David Davies/dpa
Lewis Hamilton
Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari sorgte 2024 für ein absolutes Beben im Fahrerlager. In dieser Saison geht der Brite nun erstmals für Ferrari auf Punktejagd. © Alessio De Marco/dpa
Max Verstappen
Max Verstappen strebt in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel mit Red Bull an. Doch ob der Niederländer auch über diese Saison hinaus für die Roten Bullen fährt, steht in den Sternen. © Andy Wong/dpa
Yuki Tsundoa
Zum Saisonstart saß Yuki Tsunoda noch im Racing Bull. Doch nach zwei Rennwochenenden gab es dann die überraschende Beförderung in den Red Bull. Und das ausgerechnet im letzten Jahr der Zusammenarbeit mit Honda. Pünktlich zum Großen Preis von Japan. © Hiro Komae/dpa
George Russell
Nach dem Abgang von Lewis Hamilton ist George Russell jetzt die Nummer 1 bei Mercedes. © dpa
Kimi Antonlli
Mit 18 Jahren ist Kimi Antonelli das Küken im Feld. Neben seiner ersten Formel-1-Saison beendet der Mercedes-Pilot auch noch die Schule. © PsnewZ/Imago
Fernando Alsonso
Mit inzwischen 43 Jahren ist Fernando Alonso der älteste Fahrer im Feld. Der Aston-Martin-Pilot hat mehr als 400 Rennen auf dem Buckel.  © Aston Martin Formula 1 Team
Lance Stroll
An seiner Seite startet auch in diesem Jahr Lance Stroll – der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll. © Zak Mauger/Aston Martin Formula 1 Team
Pierre Gasley
Alpine und Pierre Gasly, das passt. Der Franzose geht auch 2025 für das Werksteam an den Start. An seiner Seite gibt es jedoch ein neues Gesicht. © Bradley Collyer/dpa
Franco Colapinto in Alpine-Kleidung.
Schon 2024 durfte Franco Colapinto bei Williams sein Können zeigen. Bei Alpine ersetzt er Jack Doohan, bekommt aber vorerst nur fünf Rennen. © DeFodi Images/Imago
Jack Doohan
Jack Doohan, Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan, fuhr die ersten sechs Rennen für Alpine. Ab Imola ist er wieder Test- und Ersatzfahrer. © Joel Carrett/dpa
Oliver Bearnan
Ein weiteres neues Gesicht im Feld sitzt im Haas: Oliver Bearman. Der Brite kam bereits 2024 als Ersatzfahrer zum Einsatz und hinterließ dabei einen guten Eindruck. © David Davies/dpa
Esteban Ocon
Im zweiten Haas sitzt ebenfalls ein neuer Mann. Esteban Ocon wechselt von Alpine zum US-Rennstall. © Heath McKinley/dpa
Isack Hadjar
Frisches Blut gibt es auch bei den Racing Bulls. Mit Isack Hadjar befördert Red Bull einen Piloten aus seinem Nachwuchsprogramm in die Königsklasse. © NurPhoto/Imago
LIamo Lawson
An der Seite von Hadjar fährt Liam Lawson. Der Neuseeländer begann die Saison noch im Red Bull, wurde wegen schwacher Leistungen aber ab dem Großen Preis von Japan zu den Racing Bulls versetzt. © MAXPPP/Imago
Alex Albon
Nach einer kurzen Formel-1-Pause im Jahr 2021 fand Alex Albon 2022 bei Williams ein neues Cockpit. Dort glänzt er seither mit starken Leistungen. © Asanka Brendon Ratnayake/dpa
Carlos Sainz
An der Seite des Thailänders startet ab diesem Jahr Carlos Sainz. Der Spanier musste seinen Sitz bei Ferrari für Lewis Hamilton räumen. © Joel Carrett/dpa
Nico Hülkenberg
Ab 2026 wird aus dem Stake F1 Team Kick Sauber das Werksteam von Audi. Mit Nico Hülkenberg ist nun auch ein erfahrener deutscher Fahrer gefunden. © Andy Hone/LAT Images
Gabriel Bortoleto
Eine deutsche Nationalmannschaft mit einem Schumacher gibt es aber nicht. An Hülkenbergs Seite geht Gabriel Bortoleto an den Start. Der Brasilianer kommt als Meister in der Formel 2 nach Hinwill. © Andy Hone/LAT Images

„Weil wir seit zwei Jahren dieselben Tendenzen im Auto sehen“, analysiert Red-Bull-Berater Helmut Marko im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. „Es springt über Curbs, hat beim Einlenken eine Tendenz zum Untersteuern, die dann in ein Übersteuern geht. Sprich: Die Balance an der Hinterachse stimmt nicht.“

Fällt die WM-Entscheidung noch vor der Sommerpause?

Das Resultat ist ein Bolide, der sich nur in einem sehr schmalen Arbeitsfenster optimal bewegen lässt. Und nur wenn Streckencharakteristik und Fahrzeugabstimmung ideal harmonieren – wie in Imola oder Suzuka – kann Verstappen realistisch um den Sieg kämpfen. Doch diese Gelegenheiten sind derzeit rar, zu selten, um McLaren im Titelrennen ernsthaft unter Druck zu setzen. Aufgegeben hat Red Bull deshalb allerdings noch nicht.

„Wir bekommen jetzt für Österreich ein Update, das wird dann noch einmal verfeinert für Silverstone“, verrät Marko, der einen letzten Versuch seines Teams andeutet: „Aber wenn das auch nicht zieht, dann wird es in der WM schwierig.“ Heißt im Klartext: „Ich nehme an, nach Silverstone oder spätestens Spa wird es eine Entscheidung geben, dass man sich ganz auf das neue Auto konzentriert.“

Max Verstappen hat noch eine Titelchance, glaubt man zumindest bei Red Bull.

Trotz der wachsenden Herausforderungen blickt das Team dem Heimrennen am Red Bull Ring mit einer gewissen Zuversicht entgegen. „Max Verstappen hat fünfmal hier gewonnen, die Strecke liegt ihm“, betont Marko, dessen Vertrag Ende 2026 auslaufen wird. Sebastian Vettel, viermaliger Weltmeister und früherer Red-Bull-Pilot, gilt als potenzieller Nachfolger.

Red-Bull-Berater: „Wenn, dann muss es jetzt kommen.“

Doch aktuell fokussiert sich der 82-jährige Österreicher erst einmal auf das nächste Rennen in Österreich. Entscheidend für den Erfolg dürfte aus Markos Sicht vor allem das Reifenmanagement sein. „Da haben nicht nur wir Probleme, bis auf McLaren kämpfen alle“, stellt er fest. „Wir sind aktuell wohl drei Zehntel hinter McLaren, aber in einem viel kleineren Arbeitsfenster, dadurch wird es noch schwieriger.“

Dazu kommt, dass sich die Konkurrenz nicht auf dem eigenen Erfolg ausruht. „Auch McLaren probiert ja Neues, auch wenn der neue Frontflügel im Training in Montreal lange nicht funktioniert hat, Lando Norris erst im Rennen sauschnell war – ehe er wieder seine Fehler gemacht hat.“

„Es ist also nicht unmöglich, die drei Zehntel aufzuholen“, bleibt Marko kämpferisch und macht allen Fans von Max Verstappen und Red Bull noch Hoffnung, den Rückstand auf den WM-Führenden Piastri noch einmal zu verkleinern. „Aber wenn, dann muss es jetzt kommen.“ (SoBre)

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