Aus der Starbulls-Statistik
Ville ist „on fire“: Starbulls Rosenheim in der DEL2 trotz Personalnot wie entfesselt
Drei Mal in Folge hat auf der Anzeigetafel zuletzt ein 4:2 für die Starbulls Rosenheim in der DEL2 gestanden. Während die Eishockeyspieler von der Mangfall mit personellen Problemen zu kämpfen haben, spielt sich einer besonders in die Herzen der Zuschauer.
Rosenheim – Zum Schluss der „Englischen Woche“ in der DEL2 haben die Starbulls Rosenheim zwei grundverschiedene Gegner getroffen. Erst ging es gegen die Kassel Huskies, die in der Tabelle (noch) knapp weiter vorn liegen, ehe man zwei Tage später zum Tabellenletzten nach Selb reisen musste. Das Ergebnis war in beiden Fällen das gleiche: ein 4:2-Sieg, gekrönt von einem Empty-Net-Goal. Dreimal in Folge hieß es damit zuletzt 4:2 für die Starbulls, denn auch das Heimspiel gegen Ravensburg endete ja mit diesem Resultat, wenn auch ohne Empty-Net-Goal. Mit fünf Siegen in den letzten sechs Begegnungen sind die Starbulls (überraschend gleichauf mit Weiden) das Team der Stunde und darüber hinaus mit 2,22 Punkten pro Heimspiel auch am erfolgreichsten in eigener Halle!
Sechs Stammspieler außer Gefecht
Das Match gegen die Huskies war sicher eines der spektakulärsten der jüngeren Geschichte. Nicht wegen des Ergebnisses, aber von den Voraussetzungen her, unter denen es zustande kam. Immerhin zählen die Kasseler nach wie vor neben Dresden und Krefeld zu den Topfavoriten auf den DEL-Aufstieg, woran auch die Tatsache nichts ändert, dass sie vor dem Spiel nur sechs Punkte und zwei Tabellenränge Vorsprung auf die Starbulls hatten. Nein: Wesentlich gravierender war, dass sie mit einer Ausnahme (Verteidiger Joel Keussen) in Bestbesetzung antreten und sogar aus fünf Legionären auswählen konnten, während bei den Starbulls mit Hauner, Reiter, Vollmayer, Gnyp, Nirschl und Kuqi sechs Stammspieler fehlten und mit Manuel Strodel ein weiterer während des Spiels nach einem von den Referees ungeahndeten Brutal-Foul ausfiel.
Ville ist „on fire“
Entscheidend war sicherlich auch, dass die Starbulls die „Kanoniere“ der Huskies bereits zum dritten Mal sicher im Griff hatten. Hunter Garlent, Dominic Turgeon und Ryan Olsen haben in den bisherigen drei Begegnungen gegen Rosenheim zusammen gerade mal drei Scorerpunkte gesammelt, während am Freitag wie schon drei Tage zuvor (und am Sonntag wieder) die Järveläinen/Stretch/Laub-Reihe wie entfesselt aufspielte. Speziell dem Deutsch-Finnen, der einst eine Schussbilanz von einem einzigen Treffer aus 93 Versuchen hatte, gelingt zurzeit schlichtweg fast alles. Zwölf Scorerpunkte in den letzten sieben Partien, darunter sein erster Hattrick (nach Norman Hauner und Travis Ewanyk) – Ville ist „on fire“. Im Vergleich: Acht Scorerpunkte in den ersten acht Saisonspielen, in den folgenden 16 dann deren 18!
Nimmt man die drei Spiele dieser Woche, kommt man für die neue Parade-Linie auf 16 Scorerpunkte, Laub sechs, Stretch und Järveläinen je fünf. Das sind zwei Drittel der gesamten Mannschaft!
Novum für C.J. Stretch
Neben taktischer Disziplin, grandiosem Einsatz und hervorragender Torhüterleistungen (am Sonntag Backup Pascal Seidel mit seinem ersten Sieg im zweiten Einsatz) lag es diesmal auch an den manchmal zurecht gescholtenen Special Teams. In den drei Partien ließ man in zwölfeinhalb Minuten Unterzahl nur ein einziges Powerplaytor zu (gegen Ravensburg), traf selbst aber in knapp 15 Minuten Überzahl gleich viermal mit einer Erfolgsquote von 40 Prozent!
Dabei hatte es bei den Selber Wölfen, gegen die die ersten beiden Spiele mit jeweils nur drei Toren äußerst torarm ausfielen, anfangs nach einem beiderseitigen Offensivspektakel ausgesehen, denn die ersten drei Treffer (2:1 für Selb) lagen nur ganze 69 Sekunden auseinander. Dann aber konnte man die Wölfe in die Schranken verweisen und sie für den Rest des Spiels (fast 53 Minuten) von Seidels Kasten weitgehend fernhalten. Auf die Siegesstraße geriet man dann durch Järveläinens Überzahltor in der 41. Minute, mit bereits dem fünften Treffer, den die Starbulls in der ersten Minute nach einem (Wieder-)Anpfiff erzielen konnten. Abgerundet und endgültig eingetütet wurde der Sieg dann von C.J. Stretchs Schuss ins leere Wölfe-Tor, das sechste Mal in dieser Saison, dass man von der Herausnahme des gegnerischen Keepers profitieren konnte. Für Stretch war es der erste Empty-Netter, neben Lukas Laub, Stefan Reiter und Järveläinen hat Manuel Strodel bereits zweimal in dieser Lage getroffen. Järveläinen liegt dafür mit zwei bei den erwähnten Auftakt-Toren in Führung, Reiter, Norman Hauner und Shane Hanna gelangen die weiteren.

