Aufstiegshelden packen die Taschen
Weitere Abgänge, die weh tun: So begründet Starbulls-Trainer Jari Pasanen die Wechsel
Paukenschlag bei den Starbulls Rosenheim: Für die kommende Eishockey-Saison in der DEL2 verabschieden sich zwei Publikumslieblinge und ein Verteidiger. So begründet Trainer Jari Pasanen die Wechsel.
Rosenheim – Da haben die Starbulls Rosenheim die erfolgreichste Eishockeymannschaft der letzten zehn Jahre, die es im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg bis ins Playoff-Viertelfinale der DEL2 gebracht hat – und dann fällt diese Truppe in weiten Teilen auseinander! Neun Abgänge waren ja schon kurz nach dem Saisonende bekannt geworden, jetzt vermeldete der Verein, dass auch Verteidiger Simon Gnyp und die beiden Angreifer Stefan Reiter und Manuel Strodel nicht mehr für die Starbulls auflaufen werden. Es sind Abgänge, die der Rosenheimer Fan-Seele schmerzen!
So entwickeln sich Publikumslieblinge
Das weiß Trainer Jari Pasanen, der deshalb auch erklärt: „Stefan und Manuel waren in den letzten drei Jahren absolute Identifikationsfiguren. Beide haben sich voll mit dem Verein identifiziert und auf sowie auch neben dem Eis Verantwortung übernommen. Ihr Anteil an unserem Aufstieg war enorm.“ Sowohl Reiter als auch Strodel gehörten der Oberliga-Meistermannschaft von 2023 an und hatten im darauffolgenden Jahr mit den Starbulls den Klassenerhalt in der DEL2 geschafft. Reiter, der seinen Abschied am Dienstagabend selbst in einem Instagram-Post verkündete, hatte dann eigentlich schon sein Karriereende aus beruflichen Gründen erklärt, dann aber doch wieder zum Eishockey und dem Starbulls zurückgefunden.
Ohne Sommervorbereitung gestartet, schlug der Angreifer gleich wieder voll ein und gehörte mit zwölf Treffern zu den besten deutschen Torschützen in der Liga – ehe ihn dann zweimal das Verletzungspech ereilte. Wie oft Strodel verletzt war, konnte man eigentlich gar nicht mehr abzählen – immer wieder konnte der zur Bank humpelnde Allgäuer beobachtet werden, nachdem er sich einmal mehr mitten ins Getümmel geworfen hatte oder einem gegnerischen Schlagschuss von der blauen Linie entgegengeflogen war. Strodel schonte sich nicht, kassierte blaue Flecken – und machte weiter. Immer im Dienst der Mannschaft und des Vereins. So entwickeln sich Publikumslieblinge und eine gehörige Portion Respekt von den Rängen. Nach drei Spielzeiten endet nun aber auch seine Zeit in Rosenheim. Gerüchten zufolge könnte er in die Oberliga nach Memmingen wechseln.
Es gibt vielschichtige Gründe
Nur eine Saison stand Simon Gnyp im Starbulls-Aufgebot. Er war im vergangenen Sommer aus Frankfurt gekommen. „Auch er hat sich gut in die Mannschaft eingefügt und sportlich weiterentwickelt“, meinte Coach Pasanen über den Burgkirchner, der alleine schon als waschechter Oberbayer nach Rosenheim passte.
Dass nun wieder Aufstiegshelden, Publikumslieblinge und heimische Akteure die Starbulls verlassen haben, dürfte schon ein Einschnitt in die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre sein. Nachdem im vergangenen Sommer 16 Spieler den Verein verlassen haben, sind es nun schon wieder zwölf – es könnten nicht die letzten Akteure sein, denn es gibt noch offene Fragen im Kader. Laut Trainer Jari Pasanen ist es schade, dass man die erfolgreiche Mannschaft nicht weitgehend halten konnte, es gebe aber auch vielschichtige Gründe, warum erneut so ein Umbruch stattfindet.
Sei es, dass sich Spieler und Verein über die Finanzen und weitere Konditionen nicht einigen können, möglicherweise gibt es auch kein Einverständnis über die angedachte Rolle im Spielsystem, der Spieler hat weitere berufliche oder anderweitige Planungen, die so nicht mit dem Verein übereinstimmen oder ihm liegen auch besser dotierte Angebote von anderen Vereinen vor. Für Pasanen und die Starbulls-Verantwortlichen gilt es nun, aus diesem Dickicht im Transfermarkt die bestmögliche Mannschaft für die neue Saison zu basteln – auf und neben dem Eis. Und möglicherweise ist ja auch wieder ein Neuer dabei, der zum Publikumsliebling aufsteigt. Akteure wie Shane Hanna oder Oskar Autio haben dies ja auch bewiesen.