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„Auf- und Abstieg ist wichtig“

Erneut auf Rekordkurs: DEL- und DEL2-Bosse Tripcke, Rudorisch und Kottmann im Interview

Der PSD-Bank-Dome in Düsseldorf wird mit einer Kapazität von 13.102 Zuschauern, ab September das größte DEL2-Stadion sein.
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Der PSD-Bank-Dome in Düsseldorf wird mit einer Kapazität von 13.102 Zuschauern, ab September das größte DEL2-Stadion sein.

Die DEL2 begeistert: Erneut hat die zweite deutsche Eishockey-Liga einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt – und mit der Düsseldorfer EG als neuem Mitglied könnten die Zahlen weiter steigen. So sehen DEL-Chef Gernot Tripcke, DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch und DEL2-Vorstandsvorsitzender Frank Kottmann die neuen Zusammensetzungen in den Profiligen.

Rosenheim − Die Club-Lizenzprüfung für die kommende DEL2-Eishockey-Saison, die im September startet, befindet sich in der entscheidenden Phase. In Rosenheim haben Vertreter der DEL2 die Anhörungen für die 14 teilnehmenden Clubs durchgeführt. Im Anschluss traf die OVB-Sportredaktion drei zentrale Akteure des deutschen Profi-Eishockeys zum Interview: DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch und die DEL2-Aufsichtsräte Gernot Tripcke und Frank Kottmann.

Die DEL2 tagt in Rosenheim. Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich?

René Rudorisch: „Wesentliches Thema aktuell in der Phase in Vorbereitung auf die Saison ist die Club-Lizenzprüfung. Dort geht es natürlich um die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Klubs und um das eine oder andere, was im Zuge der Betrachtungen und Berechnungen zu klären ist, auch mit Klubs direkt. Das heißt, es gab Zuschaltungen von Klubs, die entsprechend hier ihre Unterlagen nochmal dargelegt und vertreten haben. Der Aufsichtsrat hat das dann gemeinsam mit unserem Steuerbüro und mir bewertet.“

DEL-Chef Tripcke: „Auf- und Abstieg ist wichtig“

Zum zweiten Mal in Folge hat die DEL2 ihren Zuschauerrekord geknackt. Wie viel Potenzial ist da noch?

Rudorisch: „Die Hoffnung ist natürlich, dass Düsseldorf, ähnlich wie Krefeld auch, sich in der DEL2 da so direkt etabliert und vielleicht auch oben mitspielt und die Zuschauer direkt wieder da sind. Ich glaube, da haben wir auch eine sehr, sehr gute Chance, dass wir den Rekord dieses Jahr nochmal neu knacken können.“

Für die DEL bedeutet das aber sicherlich einen Rückschritt in Sachen Zuschauerzahlen, oder?

Gernot Tripcke: „Klar, die Nettozahlen, wenn so ein 13.000er Stadion gegen ein 4.500er Stadion tauscht, dann ist das natürlich nicht so einfach. Und wir haben ja auch exzellente Zahlen in den letzten Jahren gehabt. Aber auch größtenteils bei vielen Stadien an der Kapazitätsgrenze. Also da wird die Luft natürlich dünn. Und das wird wahrscheinlich dann einen Rückschritt geben mit Dresden statt Düsseldorf. Das Wintergame in Frankfurt letztes Jahr mit fast 50.000 Leuten, das kann man schwer kompensieren. Aber ich glaube schon, dass der Auf- und Abstieg einfach wichtig für die Durchmischung der Ligen ist.“

Aufsteiger „bringt Farbe in den Osten“

Mit den Dresdner Eislöwen hat es nach Jahren wieder einen Aufsteiger in die DEL gegeben. Ist das auch ein Erfolg für die DEL2?

Frank Kottmann: „Als Ravensburger muss man sagen, wenn man in der Overtime dann verliert, ist das sicherlich schade. Auf der anderen Seite, als Aufsichtsrat der Liga ist es natürlich sehr, sehr gut für die Liga, dass der Auf- und Abstieg funktioniert.“

Tripcke: „Man sieht es ja auch in Rosenheim: Die Investition in die Infrastruktur, die Anstrengungen, die in der Gesellschaft oder Vereinsstruktur, Um- und Ausgliederung gemacht werden. Die sind natürlich extrem wichtig, um noch mehr Standorte erst mal auf dem Papier, aber dann auch wirklich DEL-tauglich zu machen. Und ich bin da guten Mutes, dass die Regelung sich dann auch weiterentwickelt und positiv fortschreibt.“

Ist der Standort Dresden mit Düsseldorf zu vergleichen?

Tripcke: „Dresden ist jetzt klar von der Arenakapazität mit Düsseldorf nicht zu vergleichen, aber vom Einzugsgebiet, von der Medienwirksamkeit fast stärker. Und bringt jetzt natürlich für uns auch Farbe in den Osten. Die Abdeckung der Liga wird dadurch größer, genauso wie im Falle der DEL2 mit Düsseldorf.“

Für die kommende Saison haben sich sechs Vereine für die DEL beworben. Fast die Hälfte der Liga kann damit aufsteigen – erstmals auch Ravensburg.

Kottmann: „Ich glaube, wir müssen mehr und mehr Vereine auch bekommen, die sich um den Aufstieg bewerben. Ja, dass wir auch eine Planungssicherheit für den DEL-Absteiger haben, relativ früh, sodass der weiß, okay, im Viertelfinale vielleicht oder im Halbfinale spätestens stehen nur noch Mannschaften, die auch aufsteigen können, sodass er auch eine Planungssicherheit hat.“

Rudorisch: „Das Ziel von uns muss sein, dass wir auch noch zwei, drei weitere Mannschaften bekommen, dass alle Mannschaften, die oben mitspielen können, sich zumindest irgendwann dafür bewerben, um auch wirklich aufsteigen zu können. Man hat es in Ravensburg gesehen letztes Jahr. Das sind nicht unbedingt die Mannschaften, die mit dem höchsten Budget spielen, sondern es haben vielleicht auch andere Mannschaften die Möglichkeit, Meister zu werden. Es wäre schade, wenn sich dann in dem Fall solche Vereine nicht vorzeitig um den Aufstieg beworben hätten und auch die Planung vor allen Dingen für die DEL im Vorfeld getan hätten.“

Auch Bietigheim ist zurück in der DEL2. Machen die Steelers und die DEG die DEL2 noch attraktiver?

Rudorisch: „Ja, absolut. Das sind zwei sehr, sehr attraktive Mannschaften mit wirklich guten Zuschauerauslastungen, die wir dort bekommen. Die Auswärtsspiele in Düsseldorf werden aufgrund der großen Arena sicherlich etwas schwieriger, aber sehr interessant. Und mit Bietigheim kommt ein Standort, der sehr viel DEL2-Tradition hat.“

Playdown-Modus: „Eine gelungene Modifikation“

Die Selber Wölfe gehen als Absteiger aus den DEL2-Playdowns hervor. Wie lautet Ihr Fazit nach dem zweiten Jahr mit dem neuen Playdown-Modus?

Rudorisch: „Als Liga-Geschäftsführer war das durchaus eine gelungene Modifikation, die wir letztes Jahr vorgenommen haben mit den Klubs. Die war richtig und aus meiner Sicht hat sich auch gezeigt, sowohl am Ende der Hauptrunde als auch dann letztendlich in den Playdowns selbst, dass das ein Modus ist, der fortgeführt werden kann. Die finale Entscheidung dazu treffen natürlich die Gesellschafter dann im August zu unserer Gesellschaftsversammlung nochmal.“

Die DEL2 hatte in der vergangenen Saison mit Sportdeutschland TV einen neuen Streaming-Partner. Wie bewerten Sie das erste Jahr?

Rudorisch: „Es gab am Anfang ein paar Probleme, weil der Umstellungsprozess im Sommer doch recht hochwertig war und aufwendig für die Standorte. Und jetzt gerade mit Ausblick auf die neue Saison, glaube ich, werden wir da sehr gut an den Start gehen. Wir haben auch noch ein bisschen was modifiziert, was die Abläufe angeht. Insofern glaube ich, dass wir da weiter zulegen werden. Auch mit den Reichweiten, die wir erzielt haben, sind wir ehrlich gesagt für das erste Jahr erstmal zufrieden. Wir wollen natürlich mehr und noch mehr ausstrahlen, aber allein, dass unsere Highlights auch zum Beispiel bei Magenta laufen, ist für uns unheimlich wichtig und wertvoll. Insofern bin ich überzeugt, dass wir in der Partnerschaft durchaus weiter viel bewegen können für die Liga.“ (mal)

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