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Ohne Spielpraxis in die Play-offs?

Brad Snetsinger dachte ans Aufhören – Weiter Rätselraten um Comeback von Starbulls-Spieler

Brad Snetsinger: Im Training an der Scheibe, aber ohne Spielpraxis.
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Brad Snetsinger: Im Training an der Scheibe, aber ohne Spielpraxis.

Spielt Brad Snetsinger oder spielt er nicht? Da war die Frage, die sich die Eishockeyfans der Starbulls Rosenheim in den letzten drei Spielen stellten. Er spielte nicht und Snetsinger erklärt die Gründe und verrät, dass er sogar ans Aufhören gedacht hat.

Rosenheim – Am letzten Hauptrundenwochenende sollte es in Rosenheim endlich wieder „snetsingern“, wie es die Starbulls in ihrem Vorbericht auf ihr Freitagsheimspiel gegen den EC Peiting (Endstand: 4:1 für Rosenheim) ankündigten. Zur Erklärung: Brad Snetsinger sollte sein Comeback im Trikot der Grün-Weißen. Die Betonung liegt dabei auf „sollte“, denn letztlich wurde daraus (vorerst) noch nichts.

Die Diagnose lautete Wirbelbruch

Was war das Besondere daran? Der routinierte Angreifer hatte sich während der Play-offs in der Vorsaison nach einem vorangegangenen, unfairen Check des damaligen Hamburgs Vojtech Suchomer schwer verletzt. Die Diagnose lautete Wirbelbruch. „Die Situation und die anschließende Diagnose waren natürlich ein Schock für uns. Da rückt all das Sportliche in den Hintergrund“, erklärte Rosenheims Geschäftsführer Daniel Bucheli wenige Wochen später, als die Starbulls trotz der langwierigen Verletzung die Vertragsverlängerung mit Snetsinger vermeldeten.

Er sucht im Training schon auch wieder den Körperkontakt: Brad Snetsinger (rechts) gegen Lukas Laub.

Mitte Dezember wieder erste Schritte auf dem Eis

In einer ersten Prognose war damals die Rede davon, der Kanadier mit deutschem Pass könnte eventuell im November auf das Eis zurückkehren. Erstmals wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen konnte der 35-Jährige schließlich Mitte Dezember. „Es ist zunächst ein großer Unterschied, ob man alleine auf dem Eis skatet oder dann gemeinsam mit dem Team. Und ein ebenso großer Schritt ist es dann noch einmal zwischen dem Teamtraining und dem Einsatz in Spielen“, machte Snetsinger deutlich, weshalb zwischen seinem Wiedereinstieg in den Trainingsbetrieb und seinem angekündigten Comeback nochmals rund drei Monate verstrichen.

Dass er sich überhaupt nochmals zurückkämpfte, liegt laut dem ehemaligen AHL-Spieler, der sich nach eigener Aussage „komplett daran erinnern kann“, wie er sich verletzte, vor allem an der Unterstützung, die er in den vergangenen Monaten erfahren hat. „Ich habe tatsächlich immer wieder einmal daran gedacht, aufzuhören. Ich hatte aber das große Glück, dass ich ein großartiges Unterstützungssystem hatte. Vor allem meine Frau war in dieser Zeit eine sehr große Stütze für mich“, blickte Snetsinger auf die mental schwierigen Wochen in der Reha zurück.

Rückzieher am Tag des Spiels

Nach exakt 346 Tagen Spielpause sollte der Angreifer nun laut Ankündigung am vergangenen Freitag zurückkehren. Jedoch machte Snetsinger selbst am Tag des Spiels einen Rückzieher und meldete sich nach dem Morgentraining verletzungsbedingt kurzfristig ab.

„Für mich war es nicht wichtig, vor den Play-offs zurückzukehren, um davor noch Spielpraxis zu haben. Mir ging es viel mehr darum, irgendwann an einen Punkt zu kommen, an dem ich mich soweit gut fühle, es einfach mal wieder in einem Spiel zu probieren“, erläuterte der gebürtige Kanadier bereits vorher. Dieser Punkt war nun offensichtlich kurzfristig doch noch nicht erreicht.

Keine Wunderdinge erwarten

Wunderdinge in den Play-offs wären von Snetsinger nach der langen Pause freilich ohnehin nicht zu erwarten, wie er selbst bestätigte: „Das Ziel ist, dass wir als Mannschaft möglichst immer gewinnen. Ich habe keine Ahnung, wie weit ich selbst bin oder was von mir zu erwarten ist. Ich werde einen Tag nach dem anderen nehmen und sehen, wie es läuft.“ Nach dem kurzfristig abgesagten Comeback-Versuch ist nun die Frage, ob Snetsinger komplett ohne Spielpraxis im Laufe der Play-offs ins Team zurückkehrt, oder ob das Spiel gegen Hamburg vor einem Jahr vielleicht sein letztes im Starbulls-Trikot war.Sebastian Saradeth

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