In Krefeld und gegen Crimmitschau
„Damit bin ich nicht zufrieden“: Wo es bei den Starbulls Rosenheim aktuell noch hapert
Für die Starbulls Rosenheim steht in der DEL2 ein Wochenende der Gegensätze an. Erst geht es nach Krefeld, dann kommt Crimmitschau. Trainer Jari Pasanen spricht zuvor die Defizite an – und darf sich über einen Rückkehrer freuen.
Rosenheim – Es ist das dritte Wochenende in der noch jungen DEL2-Saison – und auf die Starbulls Rosenheim warten zwei unterschiedliche, aber sehr interessante Aufgaben. Die Mannen von Coach Jari Pasanen reisen am Freitag (3. Oktober) um 19.30 Uhr zu den Krefeld Pinguinen, die als einer der großen Favoriten in die Saison gestartet sind, von ihren ersten drei Spielen aber zwei verloren haben. Am Sonntag (5. Oktober) um 17 Uhr gastieren dann die Eispiraten Crimmitschau im Rofa-Stadion, die eher als Underdog erwartet wurden, nach einem mehr als ordentlichen Auftakt auf dem fünften Rang stehen.
Eishockey DEL2: Wo es bei den Starbulls Rosenheim noch hapert
Die Ausgangslage: Für die Starbulls steht nach vier Spielen der sechste Platz zu Buche. Sowohl am ersten, als man gleich gegen die Top-Teams aus Düsseldorf und Landshut ran musste, als auch am zweiten Wochenende, als es zuhause gegen Regensburg ging und man beim Aufsteiger Bietigheim gastierte, sprangen jeweils drei Punkte heraus. Allerdings wurmt die Heimniederlage gegen Regensburg noch sehr. „Unser Ziel ist es, den Fans zuhause Freude zu bereiten“, sagt Pasanen. Gegen Crimmitschau soll es also wieder einen Heim-Dreier geben. Zuvor steht allerdings eine der weitesten Auswärtsreisen auf dem Plan. 707 Kilometer mit über sieben Stunden Anfahrt spuckt der Routenplaner auf Anfrage aus.
Die Gegner: Die Krefeld Pinguine gehören zu den großen Titelfavoriten in der neuen Spielzeit. „Das ist eine sehr gute Mannschaft“, sagt Starbulls-Coach Pasanen. „Sie haben sich gut verstärkt, haben einen guten Trainerstab und auch einen guten Torwart.“ Dass die Rheinländer einen Stolperstart hingelegt haben, verändert seine Meinung nicht: „Manchmal dauert es halt ein bisschen. Aber die werden am Ende sicherlich oben mit dabei sein.“ Gleich vier Spieler holten die Seidenstädter vom Vizemeister aus Ravensburg, darunter auch Stürmer Mathew Santos. Der hat bislang vier der sechs Krefelder Treffer erzielt.
Bei Crimmitschau ragt aktuell die Defensive heraus. Die Westsachsen haben in vier Spielen nur sieben Gegentore kassiert. „Die Torhüter haben hervorragende Leistungen gezeigt“, weiß Pasanen. Christian Schneider und Kevin Reich können aktuell auf herausragende Statistiken verweisen. Nicht nur deshalb erwartet der Rosenheimer Coach „eine schwierige Aufgabe. Wir müssen alles geben, damit die Punkte in Rosenheim bleiben.“
Die Vorgeschichte: Wenn die Starbulls nach Krefeld fahren, dann haben sie auf jeden Fall gute Erinnerungen im Gepäck, denn drei der letzten vier Spiele im Rheinland gingen an die Rosenheimer. „Das ist eine Mannschaft, die spielt – und gegen solche Mannschaften schauen wir meistens gut aus. Krefeld will das Spiel machen, das passt uns“, sagt Pasanen.
Wiedersehen mit einem alten Bekannten
Die Starbulls-DNA: Frisch aus Rosenheim nach Krefeld ist Zack Dybowski gewechselt. Der Deutsch-Kanadier spielte in Rosenheim eine sehr ordentliche Saison und erarbeitete sich damit den Kontrakt beim Titelaspiranten. Umgekehrt haben die Starbulls-Verteidiger Maximilian Adam, Joel Keussen und Dominik Tiffels bereits für Krefeld gespielt, Adam noch vergangene Saison. Bei Crimmitschau trifft man auf Torhüter Christian Schneider, der in Rosenheim im Nachwuchs wirkte, und Denis Shevyrin. Starbulls-Angreifer Scott Feser ist im Sommer von den Eispiraten an die Mangfall gewechselt.
Die Statistik: Acht Duelle zwischen Rosenheim und Krefeld gab es in den letzten zwei Spielzeiten, fünf gingen an die Starbulls (davon drei auswärts). Auch zwei Spieler der Starbulls dürften mit gutem Gewissen auf die Krefeld-Duelle zurückblicken: Sebastian Zwickl, per Förderlizenz aus Augsburg wieder zurück an der Mangfall, erzielte zwei seiner drei Treffer in der letzten Spielzeit gegen die Pinguine, und Ville Järveläinen traf in drei der vier Begegnungen der vergangenen Saison. Der Deutsch-Finne ist auch jetzt mit vier Toren und drei Vorlagen schon wieder gut in Schuss und mit den sieben Punkten aktuell Zweiter der Scorerliste. Gegen Crimmitschau sieht es anders aus: Vier Duelle gingen an Rosenheim, vier an die Westsachsen, darunter drei aus der Saison 2024/25.
Michael Musin wieder im Kader
Die Personalien: Die Langzeitverletzten Tobias Beck und Fabian Dietz fehlen weiterhin, ansonsten stehen alle Spieler zur Verfügung. „Die Mannschaft wird sich ändern, weil Daniel Weiß nicht mehr dabei ist“, sagt Pasanen. Der Tryout-Vertrag des Angreifers wurde ja nicht mehr weiter verlängert. Dafür ist Michael Musin wieder mit dabei. „Er hat trainiert und ich möchte, dass er spielt“, erklärte der Rosenheimer Trainer. Der junge Starbulls-Stürmer war mit einer Verletzung an der Hand für knapp sechs Wochen ausgefallen.
Die Problemzone: „Mit der Defensive bin ich nicht zufrieden. Da hapert‘s noch“, meint Pasanen. 13 Gegentore in vier Spielen sind natürlich zu viel. Er ist sich aber auch gewiss: „Das werden wir in den Griff kriegen.“ Je schneller, desto besser, denn: „In Krefeld musst du gut defensiv spielen, dann hast du eine Chance.“