Eishockey DEL2: Tauschen die Starbulls Rosenheim einen Konti aus?

Die Ausgangslage: „Für Siege gibt es keinen Ersatz“, sagt Starbulls-Trainer Jari Pasanen. Insofern habe „das letzte Wochenende richtig gut getan“. Der Rosenheimer Coach weiß aber auch: „Das ist alles schnell wieder vergessen.“ Gerade die jüngsten beiden Wochenenden der Starbulls sind dafür der beste Beweis: Auf das Null-Punkte-Wochenende folgte nun eines mit zwei Siegen und insgesamt fünf Zählern.

Die Vorgeschichte: Bislang drei Auswärtsspiele haben die Starbulls in dieser Saison bestritten: In Bietigheim und Weißwasser kamen sie mit jeweils drei Punkten nach Hause zurück, beim Titelaspiranten in Krefeld war das Spiel bis zur 60. Minute offen. „Die Jungs haben auswärts bislang einen super Job gemacht“, lobt Pasanen. „Und ich gehe davon aus, dass wir auch in Freiburg wieder von Anfang an voll da sind.“

Zwei Gegner mit starken Ausländern

Die Gegner: In der Tabelle stehen die Wölfe Freiburg zwar nur auf dem 13. Rang, Pasanen hat aber eine hohe Meinung von den Breisgauern. Als „läuferisch sehr gut und kampfstark“ schätzt er den Freitagsgegner ein, seine Meinung wurde durch die Freiburger Leistung bei der knappen 4:5-Niederlage in Kassel bestärkt. „Da haben sie sehr gut gespielt.“ Mit Eero Elo ist ein finnischer Stürmer gut in Form (sechs Tore, vier Vorlagen), in der Verteidigung kehrt mit Sameli Ventelä ein weiterer starker finnischer Spieler nach einer Sperre zurück. Auf der Kontingentposition wurde bereits gewechselt, anstelle von Matej Pekar greift man wieder auf den Kanadier Shawn O‘Donnell zurück. Pasanens Fazit: „In Freiburg hängen die Trauben hoch und wir müssen schon unser bestes Hockey bieten, um die Punkte von dort zu holen.“

Sonntagsgegner Ravensburg ist noch eine kleine Wundertüte: Es gab zwei hohe Niederlagen – 1:8 in Landshut, 1:7 gegen Krefeld – und auf der anderen Seite einen 5:3-Erfolg über Spitzenreiter Kassel. „Das ist eine Top-Mannschaft“, weiß Pasanen. Bei den Oberschwaben führen alle vier Kontingentspieler das interne Scorer-Ranking an. Erik Jinesjö Karlsson und Robbie Czarnik haben je elf Punkte auf dem Konto, Mark Rassell bereits sieben Treffer erzielt. „Das wird auf alle Fälle wieder ein heißer Tanz“, sagt Pasanen. Seine Erwartungen: „Ein enges Spiel.“

Die Starbulls-DNA: Gleich drei Spieler auf Freiburger Seite haben schon in Rosenheim gespielt. Allen voran natürlich Kilian Kühnhauser, der aus dem Rosenheimer Nachwuchs stammt. Der Verteidiger kommt im Breisgau aktuell im Schnitt auf 17:47 Minuten pro Spiel – für einen jungen Akteur natürlich stark! Ebenfalls sehr gut macht sich Stürmer Travis Ewanyk, der auch im Vorjahr noch an der Mangfall agierte. Fünf Tore und drei Vorlagen stehen aktuell für den Deutsch-Kanadier zu Buche. „Er hat in Freiburg mit zwei Top-Leuten gespielt und dort produziert“, stellt Pasanen fest. Dritter ehemaliger Rosenheimer im Wolfsrudel ist Stürmer Sebastian Streu.

Beim Sonntagsgegner Ravensburg ist nur ein Spieler mit Rosenheimer Vergangenheit im Team: Thomas Reichel. Er kam im Sommer aus Crimmitschau zum Vizemeister. Der Stürmer ist im Rosenheimer Nachwuchs aufgewachsen.

Lieblings- und Angstgegner an einem Wochenende

Die Statistik: Das Wochenend-Programm bietet einen Lieblings- und einen Angstgegner. Seit dem Wiederaufstieg haben die Starbulls in den acht Spielen gegen Freiburg stets gepunktet – auch auswärts. Fünf Spiele gingen an Rosenheim, drei an die Breisgauer. Gegen Ravensburg sieht es anders aus: Nur zwei von acht Spielen gingen an die Starbulls.

Die Personalien: Alle Mann auf dem Eis – so ist das Training am Donnerstag verlaufen. Auch Verteidiger Tobias Beck und Stürmer Fabian Dietz waren mit dabei, Dietz sogar in einem der offiziellen Trainingsleibchen. „Man sieht, wie er sich freut“, sagt Pasanen, mahnt aber auch: „Wir wollen absolut sicher sein, dass die Schulter hält.“ Ein Einsatz ist noch ausgeschlossen. Beck absolvierte seine Einheiten noch ohne Körperkontakt. „Er hat sehr hart gearbeitet und jetzt ist Besserung da“, meint der Rosenheimer Trainer.

Problemzone Kontigentspieler: „Einige müssen aufwachen“

Die Problemzone: Das sind die Kontingentspieler der Starbulls. Verteidiger Shane Hanna zeigte sich zuletzt verbessert, da hat wohl auch der Tausch der Defensivpaarungen etwas ausgemacht. „Unsere Verteidiger machen alle gerade einen guten Job“, lobt Pasanen. Bei den Stürmern ist es allerdings anders: Da ragen Luigi Calce und Jordan Taupert gerade richtig positiv heraus. „Es ist schon auffällig, wie gut sie spielen“, meint der Rosenheimer Trainer. Auch Sebastian Zwickl erhielt ein Sonderlob: „Die letzten zwei Spiele waren sehr gut. Ich freue mich, wie er sich verbessert hat.“ Andere Akteure haben dagegen Nachholbedarf. Kapitän C.J. Stretch, eigentlich ein Ausnahmespieler in der Liga, hinkt als 96. der DEL2-Scorerliste mächtig hinterher, Charlie Sarault ist mit drei Torvorlagen nur die Nummer 146 in dieser Rangliste. So eine Bilanz ist für Kontingentspieler natürlich ganz klar zu schwach. Gerade die Kontis sind dazu auserkoren, als Spielentscheider zu fungieren und herauszuragen. Bei Stretch war dies in den letzten Jahren durchaus der Fall. Und Sarault? Da brodelt die Gerüchteküche, die Rede ist von einer Vertragsauflösung und einer Heimkehr nach Nordamerika. Die Starbulls sollen sich auf jeden Fall auf der Suche nach einem neuen Kontingentspieler befinden. „Wir haben unsere Leistungsträger. Aber einige müssen aufwachen“, macht Pasanen auf Anfrage der OVB-Sportredaktion klar.