Aus der Eishockey-Statistik
Saraults Treffer als Wende: Starbulls verhindern Null-Punkte-Woche mit Saisonrekord
Die Starbulls Rosenheim haben eine weitere englische Woche hinter sich. Trotz personeller Engpässe holten die Eishockeyspieler von der Mangfall drei Punkte. Ein spektakuläres Schlussdrittel samt Saisonrekord rundete die Woche ab.
Rosenheim – Noch eine englische Woche für die personell gebeutelten Starbulls Rosenheim in der DEL2 ist Geschichte. Trainer Jari Pasanen hatte ja schon gewarnt, dass angesichts der Ausfälle irgendwann einmal die Akkus seiner Spieler leer sein könnten. Und in der vergangenen Woche schien es tatsächlich so weit zu sein. Es begann am Dienstag mit dem 0:3 gegen Dresden, der ersten torlosen Heimniederlage der Saison und erst die zweite seit dem Wiederaufstieg, setzte sich am Freitag beim knappen 2:3 in Regensburg fort und hätte fast am Sonntag seinen Abschluss gefunden, als man gegen Weiden relativ schnell mit 0:2 in Rückstand geriet. Doch dann zeigten die Starbulls eindrucksvoll, dass die Akkus doch noch über eine gewisse „Notreserve“ verfügen.
Starbulls verhindern Null-Punkte-Woche mit Saisonrekord
Sechs Spiele in Folge lagen C.J. Stretch & Co. zuletzt nach den ersten 20 Minuten zurück. Fast drei Spiele lang mussten sie, wenn es nicht unentschieden stand, stets einem Rückstand hinterherlaufen, ehe sich mit Charlie Saraults 3:2-Treffer gegen Weiden das Blatt wendete. Kurioserweise haben die Starbulls trotz halbleerer Akkus keines der letzten acht Schlussdrittel verloren, dennoch reichte es einige Male nicht mehr zum Ausgleich. Anders dagegen am Sonntag: Da machten sie im Schlussdrittel aus einem 1:2 ein 5:2 – und das gegen einen Gegner, der fünf der letzten sechs beziehungsweise acht der letzten zehn Partien gewinnen konnte, also einen echten Lauf hatte. Erst dreimal schossen die Starbulls in dieser Saison in einem Spieldrittel vier Treffer, zum ersten Mal übrigens beim ersten Gastspiel in Weiden, als sie im Mittelabschnitt eine 4:0-Führung herausschossen und 5:3 gewannen. Dass diesmal fünf Treffer binnen 25:50 Minuten fielen, bedeutet Saisonrekord.
Postitive Bilanz gegen Regensburg und Weiden
Gegen alle drei Gegner der vergangenen Woche haben die Rosenheimer ihr Programm für die Doppelrunde beendet. Gegen Dresden ist die Punktebilanz mit fünf von zwölf möglichen Punkten zwar leicht negativ, allerdings im Vergleich zur Vorsaison stark verbessert – damals holte man nur einen einzigen Punkt. Gegen Regensburg hatte man sich letztes Jahr die Punkte brüderlich geteilt, diesmal holte man sieben Punkte und gewann zweimal 4:0. Und gegen Aufsteiger Weiden ist die Rosenheimer Bilanz fast makellos: Alle vier Spiele gewonnen, zu einer komplett weißen Weste fehlten beim 5:4-Penaltysieg gerade mal zwölf Sekunden zu einem weiteren Sieg in regulärer Spielzeit.
Vier Scoring-Serien reißen
Am Dienstag im Spitzenspiel gegen Dresden standen zwei Serien auf dem Spiel: Die Starbulls hatten fünf Heimspiele nacheinander gewonnen, die Eislöwen waren in 17 Partien in Folge in der regulären Spielzeit nie als Verlierer vom Eis gegangen. Und darüber hinaus traf das beste Heimteam auf das mit der besten Auswärtsbilanz. Dresdens Serie hält auch nach der Overtime-Niederlage in Kaufbeuren nach wie vor, die Starbulls haben nunmehr nur noch den zweiten Rang in punkto Heimstärke inne, hinter Dresden, das in fremden Hallen mehr Punkte geholt hat als zehn andere Klubs zuhause. In diesem Spiel rissen bei den Starbulls auch vier persönliche Scoring-Serien, weil Zack Dybowski und C.J. Stretch nach fünf, Charlie Sarault nach sechs und Ville Järveläinen nach sogar neun Begegnungen erstmals wieder ohne Scorerpunkt blieben. Dybowski hat sich während Max Vollmayers Abwesenheit zu einem echten Blueliner entwickelt und war in den letzten acht Spielen an ebenso vielen Toren maßgeblich beteiligt – ganz abgesehen davon, dass er nach Shane Hanna mit +18 die zweitbeste Plus-Minus-Bilanz im Team aufweist.
Grundverschieden waren die Schlussphasen der Wochenendspiele. Während man in Regensburg nach Saraults Anschlusstreffer drei Minuten vor Ende erfolglos auf den Ausgleich drängte, sah man sich gegen Weiden in der verteidigenden Rolle. Und das mit Erfolg, denn was den Starbulls selbst vor Wochen in Landshut passiert war, nämlich zwei Empty-Net-Tore zu kassieren, das schafften Travis Ewanyk und Stretch diesmal selbst, wobei in der bisherigen Bilanz vier kassierten doppelt so viele eigene Treffer ins leere Tor gegenüberstehen.