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Ein Sieg in Australien

Wasserburger Jakob Schnaitter über sein Grand-Slam-Debüt: „Das hat mich schon immer fasziniert“

Jakob Schnaitter aus Wasserburg (rechts) feierte mit seinem Doppelpartner Mark Wallner sein Debüt bei den Australian Open.
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Jakob Schnaitter aus Wasserburg (rechts) erreichte mit seinem Doppelpartner Mark Wallnerdie zweite Runde bei den Australian Open.

Für Jakob Schnaitter ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Der Tennisspieler aus Wasserburg hat bei den Australian Open sein Grand-Slam-Debüt gefeiert. Im OVB-Interview spricht er über das Turnier und seine Pläne für die Zukunft.

Wasserburg – Mit dem Erreichen der zweiten Runde im Herrendoppel bei den diesjährigen Australien Open zusammen mit seinem Doppelpartner Mark Wallner ist für Jakob Schnaitter (28) ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Aus dem „Einmal im Leben ein Grand-Slam-Turnier spielen“, so war auch der Titel des letzten großen OVB-Interviews mit ihm im Dezember 2022, könnte jetzt durchaus ein „Mehrmals“ werden. Die OVB-Sportredaktion sprach mit dem Wasserburger Tennisprofi.

Am Sonntagfrüh haben Sie Ihr Zweitrundenmatch bei den Australien Open knapp verloren, am Dienstagfrüh waren Sie schon wieder zurück in München. Wären Sie gerne noch länger in Melbourne geblieben?

Klar wäre ich gerne noch länger geblieben, in erster Linie, um weiterzuspielen. Die Matchs Djokovic gegen Alcaraz und das Halbfinale von Sascha Zverev hätte ich schon auch noch gerne angeschaut. Wir hatten aber so wenigstens noch einen Tag Zeit, uns mit der Familie ein wenig Melbourne anzuschauen.

Jakob Schnaitter im Interview: „Es war eine unglaubliche Erfahrung“

Warum mussten Sie zurück?

Wir spielen in der kommenden Woche ein Turnier in Koblenz, wenn wir nicht noch in Frankreich in ein 250er-Turnier reinrutschen. Dafür wollten wir uns in der Halle noch ein wenig mit unserem Trainer Marc Meigel in Ismaning vorbereiten.

Jetzt mit ein bisschen Abstand, welches Fazit ziehen Sie aus Ihrer ersten Grand-Slam-Teilnahme?

Es war eine unglaubliche Erfahrung, das alles aufzusaugen, wie das auf so einem Riesenevent abläuft, diese wahnsinnig schöne Stimmung. Wir hatten das Glück, zweimal Nightsessions spielen zu dürfen. Das hat mich als Kind vor dem Fernseher schon immer fasziniert. Ich war auch sehr happy mit unseren Matches und damit, wie wir uns präsentiert haben. So ein erster Grand-Slam-Auftritt kann auch ganz schön schief gehen, wenn die Nerven nicht mitspielen. Aber wir konnten das wirklich richtig genießen und haben uns auf dem Platz gegen so starke Gegner gut verkauft. Ich denke, wir können da schon stolz drauf sein.

„Es war eine unglaubliche Erfahrung“: Jakob Schnaitter gab in Australien sein Grand-Slam-Debüt.

Wie gehen Sie mit so einer knappen Niederlage wie in Melbourne um? Wird das Match danach lange analysiert?

Am Anfang ist man schon sehr enttäuscht, weil wir gut Chancen hatten, das Match auch zu gewinnen. Aber wir haben wirklich gut gespielt und waren insgesamt sehr zufrieden, das macht es leichter. Wir sprechen eigentlich immer erst ein wenig nach dem Match, wenn sich das Emotionale ein bisschen gelegt hat, zu zweit über das Match, dann später noch kurz mit dem Trainer.

Sie sind jetzt seit 2024 gemeinsam mit Mark Wallner als Doppel auf Profitour. Was hat Sie zusammengeführt und was zeichnet Ihr Doppel aus?

Anfang 2024 war unser Ranglistenplatz im Doppel so hoch, dass wir von der ITF- auf die Challenger-Tour wechseln konnten. Im Einzel waren wir da beide nicht gut genug, deshalb haben wir uns entschieden, nur noch Doppel zu spielen. Wir kennen uns schon länger, haben 2022 in den USA gemeinsam unseren College-Abschluss gemacht und danach zusammen beim TC Ismaning gespielt. Uns zeichnet mit Sicherheit unser Teamspirit aus. Wir vertrauen uns zu 100 Prozent. Jeder weiß vom anderen, dass er auf dem Platz immer alles gibt und keiner ist dem anderen böse, wenn es mal nicht so läuft. Und auch privat sind wir oft gemeinsam unterwegs. Ich hoffe, das bleibt auch so!

Zwei Partner, die sich ergänzen

Wie sehen Sie Ihre Rolle in Ihrem Doppel?

Wir sind sehr unterschiedliche Typen, die sich auf spielerischer wie emotionaler Ebene sehr gut ergänzen. Mark ist ein ruhigerer Typ, der auf dem Platz über die Power und den Aufschlag kommt. Ich bin eher impulsiver und habe meine Stärken im Returnspiel und am Netz. Wir übernehmen beide gerne Verantwortung, da gibt es keinen „Leader“.

Wie gehen Sie mit Spannungen untereinander um, die es sicherlich auch gibt?

Klar ist man vom anderen mal genervt, aber richtige Spannungen gab es bisher eigentlich nie. Wir kennen uns beide sehr gut und sprechen Dinge eigentlich immer gleich an, wenn man merkt, es passt was nicht. Wir sind auch beide nicht die großen Ego-Typen und können gut aufeinander eingehen und Rücksicht auf den anderen nehmen.

Wo müssen Sie sich noch verbessern?

Mein Aufschlag muss besser werden, bei uns beiden die Returns. Und wir brauchen auf großer Bühne noch viel mehr Erfahrung. Wir sind jetzt erst ein Jahr auf der Tour, da müssen wir noch einiges lernen. In Sachen Trainingssteuerung und Turnierplanung zum Beispiel.

Was steht jetzt in den nächsten Wochen auf Ihrem Plan?

Nach Koblenz oder Frankreich spielen wir wahrscheinlich in Südamerika einen Challenger und dann zwei ATP-Turniere. Aber das kann sich immer kurzfristig ändern, wenn die Meldelisten erschienen sind.

In der Bundesliga gegen Rosenheim

In 2024 haben Sie für den TC Bad Vilbel in der 2. Bundesliga aufgeschlagen. Auch in dieser Saison?

2025 werde ich erstmals nicht Einzel spielen. Mark Wallner und ich haben für die kommende Saison gemeinsam ein sehr gutes Angebot bekommen, für den TC Bredeney Essen in der 1. Bundesliga Doppel zu spielen. Da werden wir dann auch gegen Rosenheim antreten.

Welche Saisonziele haben Sie 2025?

Wir wollen alle vier Grand-Slams spielen, ein ATP-Turnier gewinnen und am Ende des Jahres in der ATP-Doppelrangliste unter den Top 50 stehen. Unser Live-Ranking ist jetzt im Moment auf Position 76. Das wollen wir in den nächsten Wochen noch verbessern, um auch sicher bei den Grand-Slams dabei zu sein. Der Cut dafür liegt meist so bei 75. Für Australien hatten wir einfach Glück, dass wir dabei sein durften.

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