Kampf gegen einen Virus
Ist das Starbulls-Konto schon leer? Trainer Pasanen warnt vor einem sportlichen Einbruch
Trotz Verletzungen und einem Virus in der Kabine sind die Starbulls Rosenheim aktuell auf dem Vormarsch. Selbst der zweite Platz ist wieder in Reichweite. Doch wie lange hält die Form?
Rosenheim – Mehr wie zwei Drittel der Eishockey-Saison in der DEL2 sind absolviert, so langsam nähern sich die Teams der heißen Phase jeder Spielzeit: den Playoffs. In den letzten Wochen der Hauptrunde geht es für die Mannschaften vor allem darum, an den letzten Stellschrauben zu drehen und die letzten Probleme aus der Welt zu schaffen. Große Probleme haben dabei die zwei kommenden Kontrahenten der Starbulls Rosenheim. Freitagsgegner Freiburg (17. Januar, Spielbeginn 19.30 Uhr) kämpft gegen eine Krankheits- und Verletztenwelle, Sonntagsgastgeber Kaufbeuren (19. januar, Spielbeginn 17 Uhr) gegen den sportlichen Abwärtstrend.
Freiburg überrascht mit kleinem Kader
Wer dachte, dass die Personalsorgen der Starbulls schon schwer zu bewältigen sind, der hat die Lage in Freiburg noch nicht gesehen. Die Wölfe hatten zuletzt nur 14 Feldspieler zur Verfügung und auch in den Spielen zuvor war die Situation nicht entspannter. Allerdings zeigte die Mannschaft Moral und holte in den letzten drei Partien nicht nur einen Punkt gegen Landshut, sondern schlug auch Krefeld. „Sie haben eine etwas unorthodoxe Spielweise, kommen damit aber gut klar. Sie haben zuletzt überraschende Siege gefeiert, das wird wieder ein knappes Spiel“, weiß auch Starbulls-Trainer Jari Pasanen.
Kaufbeuren tritt mit Interimstrainer an
Ganz andere Sorgen haben die Joker aus Kaufbeuren. Nur zwei der letzten zehn Partien gestaltete der ESVK siegreich. Für die Verantwortlichen wohl ein klares Zeichen: Veränderung muss her! So stellten die Allgäuer unter der Woche Trainer Daniel Jun frei. Interimsweise wird der bisherige Co-Trainer Andreas Becherer gegen Rosenheim hinter der Bande stehen. „Er wird sicherlich etwas verändern – oder auch nicht. Wir werden sehen, wie sie spielen, aktuell machen wir uns aber noch keine Gedanken“, so Rosenheims Cheftrainer. Mit 51 Punkten befindet sich der ESVK einerseits erst sechs Punkte hinter Platz sechs und andererseits nur sechs Zähler vor der Playdown-Zone – und damit bei noch 16 ausstehenden Spielen am Scheideweg, in welche Richtung es gehen wird.
Jari Pasanen warnt vor einem leeren Konto
Für die Starbulls hingegen geht es in der Tabelle momentan nur in eine Richtung: nach oben. Dank drei Siegen in Folge schnuppern die Grün-Weißen sogar wieder an den dritten Platz ran, der Vorsprung auf den ersten Pre-Playoff-Platz beträgt inzwischen acht Zähler. Umso bemerkenswerter ist die aktuelle Form beim Blick auf die Ausfallliste: Neben den Langzeitverletzten mussten zuletzt auch Fabjon Kuqi und Manuel Strodel aussetzen. Während Kuqi auch an diesem Wochenende weiter zuschauen muss, besteht bei Strodel immerhin eine kleine Chance auf einen Einsatz. „Kuqi wollte mit dem Fahrradfahren anfangen, es ging aber noch nicht. Bei Strodel entscheiden wir vor dem Spiel“, verrät Pasanen.
Der Deutsch-Finne achtet aktuell stark auf die Belastungssteuerung seiner, von einem Virus geplagten, Mannschaft und hat deshalb am Dienstag auch nur freiwillig trainieren lassen. „Aktuell gibt es noch keine Anzeichen, dass die Kraft ausgeht“, so der Coach. Pasanen kennt aber auch die Gefahren: „Man kann bei einem kleinen Kader nicht mehr richtig trainieren. Irgendwann kommt dann die Quittung“, so der Trainer und fügt an: „Das ist wie bei der Bank. Wenn man immer nur hingeht und nimmt, aber nie etwas einzahlt, ist irgendwann das Konto leer.“ Aus Starbulls-Sicht kann man also nur hoffen, dass auf dem Konto noch Ersparnisse übrig sind. Immerhin hat Pasanen noch ein Ziel; „Wir nähern uns der 75-Punkte-Marke, haben aber noch viel zu tun.“