3:5-Niederlage gegen die Dresdner Eislöwen
„Habe langsam die Schnauze voll“: Starbulls-Trainer Pasanen spricht nach Pleite Klartext
Es brodelt bei den Starbulls Rosenheim! Nach der 3:5-Niederlage gegen die Dresdner Eislöwen in der DEL2 sprach Trainer Jari Pasanen Klartext. Das machte den Deutsch-Finnen so wütend.
Rosenheim –Dass im ersten Drittel ein Team drei Tore schießt, das sind die Starbulls Rosenheim aus den bisherigen Spielen in der DEL2 bereits gewohnt. Dass es aber die Rosenheimer selbst waren, die gegen die Dresdner Eislöwen früh so hoch in Führung gingen, das war dann schon eher Neuland. Doch auch diese 3:0-Führung nutzte letztlich nichts, am Ende mussten sich die Starbulls dennoch 3:5 geschlagen geben.
Fotostrecke DEL2 Starbulls Rosenheim - Dresdner Eislöwen am 22. Oktober




3:0-Führung, dann der Momentum-Wechsel
Bereits in den ersten zwölf Minuten haben die Rosenheimer dreimal den Weg vorbei an Gäste-Goalie Pascal Seidel gefunden. Zweimal zog Reid Duke ab und ließ Seidel keine Chance, einmal versenkte Manuel Strodel die Scheibe im Kreuzeck. „Wir haben sehr energisch angefangen. Es ist eine lange Reise hierher, das wussten wir. Wir haben das sehr gut gemacht und hätten auch vier oder fünf Tore schießen können“, lobte Starbulls-Trainer Jari Pasanen. „Eine 3:0-Führung ist dann eine neue Situation für uns. Ich habe es auf der Bank schon gespürt, dass ein Schlendrian reingekommen ist. Es wurde zu viel gelacht und sich zu wenig konzentriert. Wenn man das Momentum im Spiel einmal verliert, ist es sehr schwierig, es zurückzukriegen.“
Das Momentum wechselte nämlich, als die Starbulls erstmals mit einem Mann weniger agieren mussten. Sebastian Cimmerman nahm in der Kühlbox Platz, Dani Bindels nutzte das eiskalt zum 1:3 (15.). Allerdings war dieser Treffer mehr als vermeidbar, denn nur wenige Sekunden vorher hätten die Rosenheimer die Scheibe klären können, der Befreiungsschlag blieb aber an der blauen Linie hängen. „Zweimal haben wir die Scheibe in Unterzahl nicht rausgebracht. Ein 15-Jähriger hätte das geschafft, aber unsere Leute nicht“, kritisierte der Starbulls-Coach. Zu allem Übel rutschte die Scheibe dann auch noch Starbulls-Goalie Tomas Pöpperle durch und wohl über die Linie – die Schiedsrichter änderten die On-Ice-Entscheidung „Tor“ nach dem Videobeweis nicht.
„Unnötige Strafzeiten“
Es blieb nicht bei dem einen Powerplay-Tor für die Gäste, bis zur Schlusssirene nutzten die Eislöwen noch drei weitere Überzahl-Situationen! David Rundqvist hämmerte die Scheibe nach einem Abpraller zum 2:3 in die Maschen (25.), Dani Bindels (39.) glich mit einem Handgelenkschuss kurz vor dem Ende des zweiten Abschnitts aus und Rundqvist (48.), der die Scheibe nach einem Querpass perfekt im Winkel versenkte, brachte die Eislöwen erstmals in Führung. „Es ist die ganze Zeit unser Problem, dass wir unnötige und teils dumme Strafzeiten nehmen. Bei Fünf-gegen-Fünf haben wir heute 3:0 gewonnen, aber wir sitzen jetzt ohne Punkte da. Der Grund dafür ist die Disziplinlosigkeit. Ich habe langsam die Schnauze voll, dass wir immer wieder Lehrgeld bezahlen müssen, weil wir unnötige Strafzeiten nehmen“, sprach Jari Pasanen Klartext.
Pech mit dem Pfosten
Und die Starbulls? Die durften dreimal in Überzahl ran, nutzten allerdings keine dieser Möglichkeiten. „Unser Überzahlspiel hat teils gut ausgesehen, aber es ist nicht effektiv genug, weil sich keiner als Sichtsperre vor den Torwart stellen will.“ Allerdings hatten auch die Hausherren durchaus gute Chancen. Sebastian Streu setzte die Scheibe beim Stand von 3:1 an den Innenpfosten, Denis Shevyrins Schlagschuss beim Stand von 3:3 klatschte gegen den Außenpfosten. Beide Schüsse hätten den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellen können.
Diskussionen nach Bandencheck
Apropos Kopf: Dieses Körperteil stand im zweiten Abschnitt im Fokus. Manuel Strodel wurde von hinten in die Bande gecheckt, eine Strafe gab es nicht. „Ich habe es so gesehen, dass Strodel einen Check direkt gegen den Kopf gekriegt hat, der Schiedsrichter meinte, dass zuerst seine Schulter getroffen wurde“, erklärte Pasanen. Glücklicherweise konnte Strodel nach einer kurzen Pause weiterspielen.
Reiter? „Ich bin zufrieden“
Die Starbulls mussten nämlich schon auf C.J. Stretch verzichten, der nach einer Strafe am Freitag in Freiburg für zwei Spiele gesperrt wurde. Immerhin kehrte mit Stefan Reiter ein Akteur nach Verletzung zurück: „Reiter braucht sicherlich bisschen Zeit. Er hat gut gespielt, war aber lange draußen. Ich bin zufrieden, was er in den zwei Spielen gezeigt hat“, lobte Pasanen.
Starbulls Rosenheim – Dresdner Eislöwen 3:5 (3:1,0:2,0:2). Starbulls: Pöpperle (Kolarz) – Hanna, Tramm; Shevyrin, Vollmayer; Kolb, Kaisler – Eckl, Streu, Duke; Cimmerman, McNeely, Handschuh; Laub, Strodel, Hauner; Feigl, Daxlberger, Reiter.
Tore: 1:0 (6.) Duke/Reiter, Kolb; 2:0 (12.) Duke; 3:0 (13.) Strodel/Hauner, Hanna; 3:1 (15.) Bindels/Koziol, Kiedewicz – PP1; 3:2 (25.) Rundqvist/Andres, Porsberger – PP1; 3:3 (39.) Bindels/Hessler, Koziol – PP1; 3:4 (48.) Rundqvist/Suvanto, Kiedewicz – PP1; 3:5 (60.) Postel/Drews – ENG.
Schiedsrichter: Nikolas Neutzer/Alexander Singer. Strafminuten: Rosenheim 12, Dresden 8; Zuschauer: 3415.


