„Eine außergewöhnliche Verletzung“
DEL2-Punkte mit bitterem Beigeschmack: Müssen die Starbulls jetzt auf Manuel Strodel verzichten?
Die Starbulls Rosenheim haben eine starke DEL2-Woche mit einem 4:2-Heimsieg über die Selber Wölfe gekrönt. Einen bitteren Beigeschmack hatten die drei Punkte für die Eishockeyspieler von der Mangfall aber dennoch. Stürmer Manuel Strodel verschwand im zweiten Drittel vorzeitig in der Kabine.
Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben beim 4:2-Sieg im DEL2-Heimspiel gegen die Selber Wölfe nichts anbrennen lassen. Mit nur drei Offensiv- und Defensivreihen schickte Trainer Jari Pasanen seine Mannschaft ins Rennen. Denn die Eishockeyspieler von der Mangfall mussten auf ihre vier Youngsters verzichten, die Stunden zuvor noch mit den U20-Junioren den Klassenerhalt eintüteten und dem Deutsch-Finnen somit nicht zur Verfügung standen. Dafür kehrten Stürmer Ludwig Nirschl und Verteidiger Tobias Beck in den Kader zurück.
DEL2: Starbulls Rosenheim gegen Selber Wölfe am 16. Februar




Erster Torschuss, erster Treffer
Der Spielfilm: Die Starbulls fackelten nicht lange und demonstrierten von Anfang an, wer in diesem bayerischen Duell der Herr im Haus ist. Manuel Strodels erster Schuss, der gleichzeitig der erste Torschuss der Partie war, schlug sofort hinter Wölfe-Goalie Kevin Carr im Netz ein. Beflügelt von den Anfangsminuten setzten die Starbulls ihre Torejagd ungehindert fort. 17:4 lautete die Torschussbilanz für die Grün-Weißen am Ende des ersten Durchgangs. Ausgerechnet um Arbeitspferd Shane Hanna musste Pasanen kurz bangen. Er räumte bei voller Fahrt das Gästetor ab und kehrte humpelnd zur Rosenheimer Bank zurück. Hanna konnte jedoch wenig später weiterspielen.
So schwer sich die Porzellanstädter im ersten Durchgang auch taten: Zu Beginn des zweiten Drittels zeigten die Wölfe ein gänzlich anderes Gesicht. Dadurch ergaben sich aber Kontermöglichkeiten für die Starbulls. Pascal Zerressen schickte Travis Ewanyk mit einem Pass diagonal durch die neutrale Zone auf Reisen – neben dem Selber Tor legte Ewanyk auf den mitgelaufenen Kevin Handschuh ab, der nur noch einschieben musste. Die Mannen aus dem Fichtelgebirge drückten aber auf den Anschluss und die Einschläge kamen für Oskar Autio immer näher. Einen Distanzschuss von Maximilian Gläßl parierte der Rosenheimer Schlussmann zwar, den Abpraller verwertete Daniel Schwamberger aber zum 1:2. Der Gegentreffer kam keineswegs unerwartet, denn zum Ende des Mitteldrittels führten die Gäste die Torschuss-Statistik bereits an.
Järveläinen macht das, „was er am besten kann“
Im Schlussdrittel waren die Wölfe näher am Ausgleich dran, als die Starbulls an der Zwei-Tore-Führung. Und so traf der 20-jährige Deutsch-Koreaner Seonwoo Park in der 54. Minute zum 2:2. Die Starbulls hatten aber eine Antwort parat: Wieder war es ein Konter, diesmal schickte Simon Gnyp Ville Järveläinen hinter die Selber Reihen und der stellte in Torjäger-Manier die Führung für seine Farben wieder her. Mit der Schlusssirene stellte Lukas Laub mit dem Empty-Net-Treffer sogar noch auf 4:2.
Die Schlüsselszene: Ville Järveläinens 3:2-Führungstreffer. Mit der prompten Antwort auf den Selber Ausgleich machten die Starbulls die mühsame Aufholjagd der Gäste zunichte. Das Tor des Deutsch-Finnen fiel gerade einmal 62 Sekunden nach dem 2:2. „Järveläinen hat das gemacht, was er am besten kann“, lobte Pasanen.
Der Spieler des Spiels: Ville Järveläinen krönte mit seinem Matchwinner eine starke Starbulls-Woche. Als Underdog holte sein Team Punkte in Krefeld und Kassel, zuhause gelang den Starbulls nun der Heim-Dreier.
Das macht Spaß: Die Hausherren machten zu keinem Zeitpunkt den Anschein, als würde ihnen die Partie entgleiten. Im ersten Drittel zeigten die Starbulls eine überlegene Vorstellung, im weiteren Verlauf wurden die Gäste zwar stärker, konnten aber am Ende keine Punkte mitnehmen.
Das bereitet Sorgen: Der Verlust des Assistenz-Kapitäns Manuel Strodel wäre ein großer. Es bleibt abzuwarten, ob der Routinier sein Trikot am Freitag wieder überstreifen kann. „Es war eine außergewöhnliche Verletzung. Deshalb möchte ich nicht allzu viel dazu sagen“, kommentierte Pasanen.
Das war los mit: Manuel Strodel, der Torschütze zum 1:0, fuhr gegen Ende des zweiten Drittels vorzeitig in die Kabine und kehrte nicht zurück. In der Drittelpause wurde über die Stadionlautsprecher ein Augenarzt in die Kabine beordert.
„Ein guter Tag für das Rosenheimer Eishockey“
Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Ein riesiges Kompliment, was die Jungs die ganze Woche gemacht haben. Es ist fast unmenschlich, mit so einer kurzen Bank gegen drei läuferisch gute Mannschaften zu spielen. Plus die Reiserei. Dazu kommt, was wir von der DNL-Mannschaft heute gesehen haben. Das war ein guter Tag für das Rosenheimer Eishockey.“
Craig Streu, Selber Wölfe: „Wir haben keine Punkte, aber ich würde nicht sagen, dass alles schlecht gelaufen ist. Das frühe Gegentor hat uns zu schaffen gemacht, aber wir sind nicht auseinandergebrochen. Die letzten 40 Minuten waren wir die bessere Mannschaft.“
Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Selber Wölfe 4:2 (1:0, 1:1, 2:1). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Dybowski, Hanna; Gnyp, Zerressen; Tiffels, Beck – Järveläinen, Stretch, Laub; Reiter, Sarault, Nirschl; Handschuh, Ewanyk, Strodel.
Tore: 1:0 (2.) Strodel/Tiffels, Handschuh, 2:0 (30.) Handschuh/Ewanyk, Zerressen, 2:1 (37.) Schwamberger/Gläßl, George, 2:2 (53.) Park/Krymskiy, 3:2 (54.) Järveläinen/Gnyp, 4:2 (60.) Laub/Stretch, Hanna – EN.
Schiedsrichter: Brill/Gossmann. Strafminuten: Rosenheim 2; Selb 6. Zuschauer: 3853.
Das nächste Spiel: Am Freitag um 19.30 Uhr fällt der Puck in Freiburg.

