Keine geschenkten Punkte
DEL2-Playoff-Gegner steht fest: Starbulls mit 2:4-Niederlage beim Hauptrunden-Abschluss gegen Krefeld
Vor der Rosenheimer Meistermannschaft von 1985 haben sich die Starbulls Rosenheim und die Krefeld Pinguine einen harten Fight um die letzten Punkte geliefert. Auf diese Mannschaft treffen die Grün-Weißen in den DEL2-Playoffs.
Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben im letzten Spiel der DEL2-Hauptrunde eine 2:4-Niederlage gegen die Krefeld Pinguine einstecken müssen. In den Playoffs treffen die Grün-Weißen damit auf die Dresdner Eislöwen.
Der Spielfilm: Schnell wurde klar, dass die Krefelder mit keiner Karnevalstruppe an die Mangfall gekommen waren. Zwar war es dem Rosenheimer Goalie Oskar Autio zu verdanken, dass die Gäste nicht schon früher führten, dafür ging der Treffer zum 0:1-Rückstand auch auf seine Kappe. Davis Vandane nutzte seine Chance oberhalb des rechten Bullykreises und versenkte die Scheibe flach aus der Distanz zwischen Autios Schonern zur Führung. In der Folge hatten die Pinguine die Oberhand. Kurz vor der Pause konnten die Starbulls von Glück sprechen, dass Goldhelm Newton bei seinem Versuch, einzuschieben, den Puck verfehlte.
Verletzte auf beiden Seiten
Der zweite Durchgang versprach Besserung auf Seiten der Hausherren. Zwar waren die Gäste klar im Chancenplus, die Rosenheimer erspielten sich aber deutlich bessere Möglichkeiten als gegen Ende des Anfangsdrittels. Im Powerplay fehlte es den Grün-Weißen jedoch an Variation. Immer wieder suchte man den treffsicheren Deutsch-Finnen Ville Järveläinen unterhalb des linken Bullykreises. Die Pinguine aber durchschauten den Überzahl-Spielzug, der am Freitag in Weißwasser zwei Mal von Erfolg gekrönt war. Der Rosenheimer Weg zurück in die Partie ist wahrlich kein leichter gewesen. Gäste-Goalie Felix Bick hielt seinen Kasten beinahe 35 Minuten lang sauber und die Krefelder Hintermannschaft ließ kaum Schüsse zu. Erst als Järveläinen die Scheibe im Getümmel vor dem Gäste-Tor über die Linie zum 1:1-Ausgleich bugsierte, kamen die Starbulls vermehrt zu Torchancen. Knapp fünf Minuten später war es dann Järveläinen, der die Scheibe hinter dem gegnerischen Tor aufnahm und den völlig freien Kevin Handschuh im Slot bediente (2:1). Am Ende kam es dann zu einer strittigen Szene: Pinguine-Verteidiger Maximilian Söll schlug bei voller Fahrt mit dem Rücken in die Bande vor der Mangfallkurve ein und blieb benommen am Boden liegen – für den 23-Jährigen war die Partie vorbei. Das Schiedsrichtergespann schickte Lukas Laub daraufhin wegen unkorrekten Körperangriffs für zwei Minuten auf die Strafbank.
Pinguine erteilen Starbulls den Nackenschlag
Die Gangart wurde härter im Schlussdrittel. Zum einen angefeuert von der Verletzung des Krefelder Spielers, als auch wegen der Brisanz des letzten Spieltags. Denn zwischen dem ersten und dem vierten Platz war noch alles möglich für die Gäste und die Starbulls auf dem fünften Platz mussten darum zittern, wer der Gegner in der ersten Playoff-Runde werden sollte. Und die Rheinländer erzwangen in der 45. Minute den Ausgleich: Lucas Lessio drückte im Nachfassen zum 2:2 über die Torlinie. Und die Hausherren hatten mehrfach die Möglichkeit, wieder in Führung zu gehen. Sebastian Zwickl ergatterte den Puck an der eigenen blauen Linie, verzog aber vor Bick, Järveläinen scheiterte zwei Mal per Direktschuss. Drei Minuten vor Ende gelang den Gästen dann der Nackenschlag zur erneuten Führung (2:3). Tobias Beck konnte Philipp Kuhnekaths Schuss im Slot nicht verhindern. Trotz doppelter Überzahl auf Seiten der Gastgeber machte Cerny in letzter Minute per Empty-Net-Treffer alles klar (2:4).
„Über 60 Minuten ein sehr enges Spiel“
Die Schlüsselszene: Krefelds 3:2-Treffer setzte die Starbulls unter Druck und zwang Jari Pasanen, seinen Torhüter für einen sechsten Feldspieler zu opfern.
Der Spieler des Spiels: Der Krefelder Torhüter Felix Bick hatte großen Anteil daran, dass seine Farben die lange Heimreise mit drei Punkten antreten konnten. Der routinierte Goalie zeichnete sich mit etlichen Glanzparaden aus.
Das macht Spaß: Die Rosenheimer Eishockeyspieler zeigten, dass sie bereit sind für die Playoffs. Auch wenn es nicht für den Sieg gereicht hat.
Das bereitet Sorgen: In Überzahl liefen die Starbulls gegen eine Krefelder Betonwand. Die Pinguine machten den Anschein, das Powerplay der Rosenheimer perfekt studiert zu haben. Es fehlte an Variation.
Was war los mit: Lukas Laub. Der Rosenheimer Stürmer verließ die Eisfläche sichtlich unter Schmerzen, nachdem er einen Schuss auf die Hand bekam. „Er hat sich verletzt, aber vor den Playoffs möchte ich nichts darüber sagen“, sagte Jari Pasanen.
Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Krefeld hat insgesamt verdient gewonnen. Wir hatten gute Phasen, aber haben im Verlauf an Intensität verloren. Unnötige Strafzeiten gezogen – wir wussten, dass Krefeld in Überzahl gut ist. Wir wollten eigentlich von der Strafbank weg bleiben.“
Steffen Ziesche, Krefeld Pinguine: „Das war über 60 Minuten ein sehr enges Spiel und die Specialteams haben den Unterschied gemacht. Im Penalty-Kill sind wir gut gestanden und die Überzahl haben wir genutzt. Wir haben uns auf uns konzentriert. Die Tabellensituation war nebensächlich.“
Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Krefeld Pinguine 2:4 (0:1, 2:0, 0:3). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Zerressen, Gnyp; Beck, Tiffels – Laub, Stretch, Järveläinen; Strodel, Sarault, Reiter; Nirschl, Ewanyk, Stein; Kühnhauser, Handschuh, Zwickl.
Tore: 0:1 (15.) Vandane/Newton, Lessio, 1:1 (35.) Järveläinen/Stretch, 2:1 (39.) Handschuh/Järveläinen, Laub, 2:2 (45.) Lessio/Müller, Hirano – PP1, 2:3 (58.) Kuhnekath/Fischer, Trinkberger, 2:4 (60.) Cerny – SH1/EN.
Schiedsrichter: Holzer/Haupt; Strafminuten: Rosenheim 10, Krefeld 12; Zuschauer: 4213.
Das nächste Spiel: Am 12. März treffen die Starbulls im ersten Playoff-Spiel in Dresden auf die Eislöwen.

