Hiobsbotschaft für Traditionsstandort
Riesenschock für Starbulls-Konkurrent: Stadt wirft Verein aus Eisstadion – DEL2-Lizenz in Gefahr
Es war eine echte Hiobsbotschaft, die die Verantwortlichen der Lausitzer Füchse rund um Weihnachten erreichte: Die Stadt Weißwasser kündigt dem Verein aus der DEL2 den Mietvertrag des Eisstadions – jetzt hängt die Lizenz für die kommende Saison und die Zukunft des kompletten Vereins am seidenen Faden.
Weißwasser (Sachsen) – Wie geht es weiter mit den Lausitzer Füchsen im Eishockey? Diese Frage beschäftigt derzeit viele Fans der DEL2. Am Donnerstag (9. Januar) wurde bekannt, dass die Stadt Weißwasser dem Traditionsverein offenbar die Verträge über die Nutzung der Eisarena zum 30. April gekündigt haben soll. „Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Auswirkungen auf den Haushalt“ soll es in der Begründung der Oberbürgermeisterin Katja Dietrich (SPD) geheißen haben.
Nicht nur für die Profimannschaft, sondern auch für den Traditionsverein und eine ganze Region steht nun eine Menge auf dem Spiel. Die Verantwortlichen der sächsischen Stadt sowie der Geschäftsführung der Lausitzer Füchse wollen in den kommenden Wochen eine Reihe von Gesprächen führen und darin die Zukunft des Eishockeystandorts Weißwasser sichern. Ein einfaches Unterfangen dürfte das allerdings wohl nicht werden.
DEL2: Lizenz der Lausitzer Füchse steht auf der Kippe
Um für die kommende Saison eine Spielberechtigung in der DEL2 zu erhalten, müssen neben der Erfüllung der Lizenzauflagen – darunter zählt unter anderem ein abgeschlossener Mietvertrag für die Eisarena Weißwasser – auch gewisse Sicherheitsbedingungen gewährleistet werden. Dazu zählt unter anderem der Einbau einer sogenannten Flex-Bande sowie die Umrüstung der LED-Beleuchtung im Stadion. Bis August müssen diese Punkte umgesetzt sein, anderenfalls gibt es für den Traditionsverein keine Zukunft mehr in Deutschlands zweithöchster Spielklasse im Eishockey.
Laut den Lausitzer Füchsen seien die Investitionen rund um die zwingend notwendigen Maßnahmen in der Eisarena von den Stadträten zweimal aus dem Haushalt gestrichen worden. Die finanzielle Situation der Stadt sei heute nicht anders, eher noch angespannter, hieß es weiter. Ein offizielles Statement der Stadt Weißwasser hierzu gibt es bislang (Stand: 9. Januar, 12.45 Uhr) nicht.
DEL2: Eisarena Weißwasser müsste umgebaut werden
Fest steht: Selbst wenn sich der Stadtrat doch noch mit einem positiven Votum für den Umbau aussprechen sollte, bliebe lediglich noch rund ein halbes Jahr Zeit, diese Maßnahmen umzusetzen. „Das ist ein großer zu stemmender Aufwand, denn die alte Bande muss entsorgt werden, für die neue Bande müssen neue Bohrpunkte gesetzt werden. Erst dann kann die neue Spielfeldumrandung eingebaut werden. Und gegebenenfalls müssen auch noch die Spieler- und Strafbänke Veränderungen erfahren“, erklärte Dirk Rohrbach, der in der Vergangenheit selbst als Spieler und Trainer im Eishockey aktiv war und inzwischen als Geschäftsführer der Lausitzer Füchse und im Stadtrat in Weißwasser agiert.
„Ob am Ende der von vielen Akteuren, Fans und Unterstützern mit Herzblut und riesigem gesellschaftlichen Engagement geführte Traditionsverein auch von regionalwirtschaftlicher großer Bedeutung eine Erfolgsgeschichte und stolzer Repräsentant für die Stadt Weißwasser/O.L. und die gesamte Lausitz bleibt, liegt nun mehr denn je in der Hand kommunaler Entscheidungsträger“, hieß es seitens der Lausitzer Füchse in einer Pressemitteilung abschließend. (aic)
Rubriklistenbild: © picture alliance / dpa | Sebastian Kahnert