Torwart-Neuzugang Kuile überragt im ersten Spiel
„Geiles Gefühl“: TSV Wasserburg wirft Favorit SV Erlbach überraschend aus dem Toto-Pokal
Im spannenden Toto-Pokal-Duell besiegt der TSV 1880 Wasserburg überraschend den Favoriten SV Erlbach. Unter anderem auch dank einer herausragenden Leistung von Torwart-Neuzugang Alexander Kuile in seinem ersten Spiel.
Wasserburg am Inn – „Das war das hochklassigste Spiel, das ich bisher in meiner Karriere gemacht habe. Auf jeden Fall hat es Spaß gemacht, die kompletten 90 Minuten. Es war Kampf drin. Einfach ein geiles Spiel, ein geiles Gefühl“, verrät Alexander Kuile vom TSV 1880 Wasserburg nach Abpfiff der Begegnung am Sportplatz an der Landwehrstraße gegenüber beinschuss.de. Absolut verständlich, denn: Der Vizemeister der Landesliga Südost hatte am Dienstagabend (6. August) den letztjährigen Meister der Bayernliga Süd, den SV Erlbach, zu Gast. Ohne Zweifel ein Top-Spiel gleich in der 1. Runde des Toto-Pokals.
Wasserburg wirft Favorit Erlbach aus dem Toto-Pokal – Torwart Kuile glänzt
Für den 24-jährigen Torwart war es nach seinem Wechsel vom TuS Raubling im Sommer (beinschuss.de berichtete) das erste Pflichtspiel im Dress der Wasserburger Löwen. „Am Montag (5. August) habe ich es gesagt bekommen, dass ich heute das erste Mal von Anfang an spiele. Vorfreude war auf jeden Fall da und Nervosität auch ein bisschen, das gehört dazu. Wäre auch komisch, wenn nicht.“ Vor 250 Zuschauern zeigten die Gäste aus dem Landkreis Altötting auch gleich zu Beginn, zu was sie in der Lage sind. Nach sechs Minuten schon erzielte Thomas König die Führung. „Das erste Gegentor war ärgerlich“, zeigt sich Kuile ehrlich und fügt wiederum selbstbewusst hinzu: „Aber sonst alles gehalten, was zu halten war.“
Als dann vielleicht einige Fans meinten, dass der vermeintliche Favorit aus dem Holzland das Spiel nun komplett an sich reißen und die Führung ausbauen würde, wurde gnadenlos eines Besseren belehrt. „Das erste Tor, das hat wahrscheinlich so einen richtigen Weckruf gegeben. Und auf einmal waren wir voll da. Der Gegner hat ja keinen Stich mehr gemacht“, erklärt der Hintermann. Der Landesligist legte im Anschluss wie die Feuerwehr los und erspielte sich Chancen um Chancen. Und binnen fünf Minuten stand die Partie Kopf. Zunächst egalisierte Bruno Ferreira Goncalves die Führung (18.) der in weiß-gekleideten Erlbacher ehe Lukas Starringer (23.) zum 2:1 einschob.
Erst Mitte zweite Halbzeit wurde es dann vor dem Kasten von Kuile wieder brandgefährlich. Der 24-jährige Goalie durfte dann innerhalb weniger Sekunden sein ganzes Können gleich doppelt unter Beweis stellen. Letzten Endes war er dann auch maßgeblich am Weiterkommen seines neuen Vereins verantwortlich. Dennoch zeigte sich der frühere Spieler von 1860 Rosenheim bescheiden: „Geiles Gefühl, aber das ist halt auch der Job, den du als Torwart hast. Du bist 90 Minuten du auf dem Feld, hast die meiste Zeit nichts zu tun und dann musst du genau da sein. Aber ohne meine Vorderleute würde ich nicht so dastehen, weil die haben auch einen Weltklasse-Job gemacht. Bälle abgewehrt, die so sehr schwer abzuwehren waren.“
TSV 1880 Wasserburg gegen SV Erlbach




Erlbach-Coach Lechner gratuliert Wasserburg zum „völlig verdienten Sieg“
„Erstmal Glückwunsch an Wasserburg, ein völlig verdienter Sieg. Es haben heute acht Spieler gespielt, die in der Liga bis jetzt wenig Spiele gemacht haben. Dadurch ist die Struktur total verloren gegangen. Es haben die Spieler gefehlt, die unsere Mannschaft ein bisschen ordnen. Das hat man gemerkt. Wir haben zu viele leichte Fehler gehabt. Wir haben nicht so ins Spiel gefunden, haben den Gegner dann eingeladen“, analysiert Lukas Lechner, Spielertrainer des SV Erlbach.
Für den Bayernligisten sei das aber kein Beinbruch aufgrund der ohnehin schon vorhandenen Belastung. Das Thema Toto-Pokal sei abgehakt und man könne sich wieder auf den Ligaalltag fokussieren. Dort läuft es für den letztjährigen Meister nach den ersten vier Spieltagen ohne eine einzige Niederlage wieder rund (zum Artikel auf beinschuss.de). Aber die Zielsetzung für Lechner und Co. ist eindeutig.
„Wir haben im Sommer einen großen Umbruch gehabt: Zehn Abgänge, zehn Neuzugänge. Das braucht nochmal Zeit. Trotzdem sind wir bis jetzt gut durchgekommen und sind absolut zufrieden mit dem Start. Die letzte Saison war sensationell, wirklich der absolute Wahnsinn. Das Ziel ist jetzt mal, erste Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Dann kann man schauen, was sich ergibt.“ Seinen Teamkollegen auf dem Platz helfen, um die besagten Punkte zu holen, wird der 35-jährige Ex-Spieler von SV Wacker Burghausen vorerst nicht können: „Ich habe leider wieder ein bisschen Probleme mit dem anderen Knie. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmeres ist. Aber im Moment wäre ich nicht einsatzfähig.“ (mck)