„Habe nicht mehr daran geglaubt"
„Finale Furioso“ im Holzland: Erlbach krönt sich zum Last-Minute-Meister in der Bayernliga
Was war das für ein brutales Herzschlagfinale in der Holzbau-Grübl-Arena? Nachdem der SV Erlbach gegen den TSV Rain kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen musste, schien der Meistertitel in weite Ferne gerückt. Doch dann kam die 93. Spielminute…
Erlbach – Der SV Erlbach hat es tatsächlich geschafft und sich den Meistertitel in der Bayernliga Süd gesichert. In einem brutalen Herzschlagfinale belohnten sich die Mannen von Spielertrainer Lukas Lechner tief in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte mit dem Siegtreffer und verwandelten die heimische Holzbau-Grübl-Arena in ein absolutes Tollhaus.
Blitzstart des SV Erlbach
Doch erst einmal der Reihe nach. Vor einer tollen Kulisse von über 700 Zuschauern war alles angerichtet für einen historischen Fußball-Nachmittag, wobei die Hausherren bereits in der ersten Spielminute für das erste dicke Ausrufezeichen sorgen konnten. Sebastian Hager wurde schön freigespielt, blieb vor dem Gästekeeper eiskalt und brachte seine Farben mit 1:0 in Front.
In der Folge hatte der SVE mehr vom Spiel, verpasste es aber, sich zwingende Torchancen zu erarbeiten und ging deswegen mit der knappen Führung in die Pause. Auch in den zweiten 45 Minuten ein ähnliches Bild: die Holzländer ließen Ball und Gegner laufen, waren im letzten Drittel allerdings oft zu ungenau und spielten auch deswegen mit dem Feuer.
Nachspielzeit-Wahnsinn im Holzland
Warum? Weil die Gäste aus Rain immer wieder schnell und gefährlich umschalten und sich in Minute 87 mit dem Ausgleichstreffer belohnen konnten. Nach einem Standard kam Tim Härtel frei zum Kopfball und bugsierte das Leder an Keeper Andreas Stier vorbei ins Netz. Totenstille in Erlbach. Zu diesem Zeitpunkt fiel man nämlich auf Platz zwei zurück und musste Heimstetten den Vortritt lassen.
Dass man den SVE aber einfach nicht abschreiben darf, zeigte sich auch am 34. Spieltag einer intensiven Saison 2023/24. In Minute 93 landete das Leder bei Christopher Obermeier, der per wunderschönem Dropkick das vielumjubelte 2:1 erzielen konnte und für Ekstase pur im Holzland sorgte. 120 Sekunden später war Schluss und die Meisterschaft perfekt.
„Habe nicht mehr daran geglaubt"
„Wir haben uns diesen Titel einfach verdient“, freute sich Lechner nach dem Spiel und dankte dem ganzen Verein: „Ohne sämtliche Betreuer, Funktionäre oder Fans wäre das hier alles gar nicht möglich gewesen.“ Auch dieser Zusammenhalt untereinander mache den 1.200 Einwohner-Verein so besonders: „Wir werden diesen Gewinn auf jeden Fall gebührend feiern.“
Der sportliche Leiter Christoph Huber war mit seinen Nerven am Ende: „Als wir den Ausgleich hinnehmen mussten, habe ich nicht mehr an die Meisterschaft geglaubt. Unser Finish war aber einfach purer Wahnsinn und ein perfektes Ende für diese tolle Saison.“ Mit 69 Punkten aus 34 Spielen spielte der SVE zudem die beste Spielzeit der Vereinsgeschichte. Herzlichen Glückwunsch.
gz