Aufstieg in die Kreisliga vor über 1200 Zuschauer
„Kann alles noch nicht fassen“: Waginger Seerosen siegen im Regen von Bergen nach Verlängerung
Der TSV Waging am See kehrt nach zwei Jahren wieder in die Kreisliga zurück. Der Tabellenzweite der Kreisklasse 4 setzte sich im Relegationsduell in Bergen mit 3:0 nach Verlängerung gegen die SG Inzell/Weißbach durch.
Bergen – Als nach 120 Minuten der finale Abpfiff ertönte, war dem Waginger Coach Michael Kantsperger die Erleichterung über den geschafften Aufstieg deutlich anzumerken. „Jetzt fällt grade die ganze Anspannung ab, ich kann alles grade noch überhaupt nicht richtig fassen“
Platzwart als Fanliebling
Zuvor hatte sich seine Mannschaft vor 1227 Zuschauern im verregneten Bergen ein hartes Duell mit der SG Inzell/Weißbach geliefert, das erst in der Verlängerung seinen Sieger finden sollte. „Es war während der regulären Spielzeit wirklich ein absolutes 50-50-Spiel, das hatten wir auch so erwartet“, fasste Kantsperger die chancenarme Partie treffend zusammen.
Vor allem in der ersten Hälfte bot das Spiel wenig Attraktionen, beide Mannschaften egalisierten sich komplett und so kristallisierte sich als bester Mann der ersten Hälfte, wenn man dem Liveticker zur Partie glauben darf, der „Platzwart und Rasengott“ des TSV Bergen heraus, der mit seinem Traktor samt Anhänger die Gegengerade immer wieder mit neuem Bier belieferte und so die Stimmung trotz des nassen Wetters hochhielt.
Joker Kamml sticht
Auch die zweite Hälfte bot wenige Chancen, nur die Bergener „Grillmeister liefen zur Höchstform auf“. Erst gegen Ende der Partie wurden beide Teams etwas offensiver, Tim Obermeier setzte seine Freistoß jedoch über das Tor. Auf der anderen Seite verpasste Fabian Zeidler den Kasten des TSV Waging nur knapp.
So ging es mit 0:0 in die Verlängerung und in dieser holte vor allem Waging nach, was in den regulären 90 Minuten nicht funktioniert hatte. Nachdem er zuvor schon eine Großchance gehabt hatte, brachte der eingewechselte Andreas Kamml den Kreisklassisten in Führung. Für die Fans des TSV war der Schütze keine Überraschung: „Ich bin jetzt schon eine ganze Weile dabei und in diesen wichtigen Spielen war ich immer gut. Die Zuschauer haben es schon vermutet, dass ich beteiligt sein könnte, wenn was passiert.“ erklärte Kamml gegenüber beinschuss.de.
Maierhofer und Parthum machen den Deckel drauf
Nach der Führung waren nun die Dämme gebrochen. Nur zwei Minuten später sorgte Johannes Maierhofer, der bereits im ersten Relegationsspiel gegen Schönau einen Assist beigesteuert hatte und auch in der regulären Saison mit 15 Treffern der Toptorjäger der „Seerosen“ war, für das 2:0 und damit für die Vorentscheidung.
TSV Waging/See gegen (SG) Inzell/Weißbach




Doch Inzell/Weißbach versuchte nochmal alles und kam auch nach einem Freistoß den Wagings Keeper nach vorne prallen ließ zur Chance, doch der Ball konnte geklärt werden. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung musste der Kreisligist dann immer mehr aufmachen und so ergaben sich für Waging eine Kontermöglichkeit, die Phil Parthum in der 116. Minute zum 3:0-Endstand nutzte. „Am Ende waren wir wahrscheinlich ein bisschen fitter und da haben wir unsere Chancen dann genutzt“, erklärte Coach Kantsperger die Torflut in der Verlängerung.
„Bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft“
Dass diese Fitness nach den zwei kräftezehrenden Endspielen gegen Otting in der Liga und gegen Schönau in der Relegation noch vorhanden war, nötigte Kantsperger viel Respekt für seine Mannschaft ab: „Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft. Ich hatte nie das Gefühl, dass jemand nervös war oder nicht mitzieht. Sie haben immer alles gegeben und alles auf den Platz gebracht.“
Nun geht es für den in die wohlverdiente Sommerpause, bevor es dann in der Kreisliga wieder auf den Platz geht. Doch zuerst gibt es noch einen Aufstieg zu feiern: „Jetzt werden wir mal schauen, was heute noch geht“, schloss der Trainer lachend ab.
tb