Tag der Entscheidung in der Relegation
SV Erlbach träumt weiter vom Regionalliga-Aufstieg – mit „verrückten Dingen“?
Der SV Erlbach steht vor dem größten Spiel der Vereinsgeschichte: Nach der knappen Niederlage im Relegations-Hinspiel gegen Hankofen-Hailing will die Lechner-Elf heute im Rückspiel den Traum vom Aufstieg in die Regionalliga Bayern wahr machen – mit ungebrochener Entschlossenheit und einer Prise Überraschung.
Erlbach – Dieser Abend wird in Erlbach lange nachhallen. 2435 Zuschauer, Flutlichtstimmung, Trommeln, Fahnen, Emotionen – Fußballherz, was willst du mehr? Beim 0:1 im Relegations-Hinspiel gegen die SpVgg Hankofen-Hailing (beinschuss.de verfolgte das Geschehen exklusiv vor Ort) reichte es sportlich zwar nicht zum erhofften Heimsieg, aber die Hoffnung auf den ganz großen Coup lebt weiter.
Dass es ein echtes Topspiel werden würde, war klar. Dass es zum Volksfest mutierte, übertraf selbst optimistische Erwartungen. Die Holzbau-Grübl-Arena war zum Bersten voll, die Organisation des Vereins rund um Ordner, Planer und Parkplatzhelfer funktionierte reibungslos. Ein Regionalliga-Betrieb? „Machbar“, lautet das Fazit nach dem Freitag (23. Mai).
Erlbach träumt vom Regionalliga Bayern-Aufstieg in der Relegation
Sportlich begann der Abend mit einer mutigen Vorstellung des SV Erlbach. Die Lechner-Elf übernahm früh das Kommando, dominierte Ball und Raum. Der Klassenunterschied zum Regionalligisten? Über weite Strecken kaum erkennbar. Was fehlte, war der Punch im Strafraum. Abschlüsse blieben Mangelware, die Defensive der Gäste hielt – und schlug eiskalt zu. Nach einem individuellen Patzer in der Erlbacher Abwehr lupfte Hankofens Andreas Wagner den Ball über Torwart Andreas Steer ins Netz. Es war die 18. Minute und sollte der einzige Treffer des Spiels bleiben.
„Du darfst dir dann auch keine blöden Ballverluste leisten oder in Konter laufen“, resümierte Trainer Lukas Lechner. Zufrieden mit dem Ergebnis? Natürlich nicht. Aber stolz auf die Leistung: „Ich muss meiner Mannschaft ein sehr großes Kompliment machen. Wir haben gegen einen starken Gegner gezeigt, was in uns steckt und so fahren wir mit einem guten Gefühl zum Rückspiel nach Hankofen.“
Volles Haus, bittere Pleite: Erlbach verliert Relegations-Hinspiel gegen Hankofen
Auch Teamchef Hans Grabmeier bleibt positiv: „Alle sind fokussiert auf das zweite Spiel, der Glaube ist da.“ Bei der Spielanalyse wurde klar: Erlbach hatte mehr vom Spiel, kontrollierte das Geschehen, ließ selbst kaum Chancen zu. „Wenn man sich das Video ansieht und unsere Dominanz am Ball betrachtet, können wir sehr selbstbewusst nach Hankofen fahren“, so Grabmeier weiter. Es sei eben erst „Halbzeit“ – und noch nichts entschieden.
SV Erlbach plant für neue Saison – egal ob Bayern– oder Regionalliga
In Sachen Personal gibt es gute Nachrichten: Nach dem Abschlusstraining am Sonntagvormittag (25. Mai) meldeten sich alle Spieler fit. Große Rotation ist nicht zu erwarten – Erlbach bleibt sich treu. Taktisch wird man die Lehren aus dem Hinspiel ziehen müssen. Die Offensivabteilung soll im Rückspiel zulegen, defensiv braucht es erneut maximale Disziplin. Der Plan: hinten stabil stehen, vorne effizient sein – und dann das Ergebnis drehen.
Auch sportlicher Leiter Christoph Huber gibt sich optimistisch, bleibt aber bodenständig: „Die Planungen für die kommende Saison laufen gut und ligaunabhängig. Wir haben uns bewusst noch einen Kaderplatz offen gehalten, aber werden auch bei einem möglichen Regionalliga-Aufstieg keine verrückten Dinge machen.“ Am Dienstagabend (27. Mai) wird sich entscheiden, ob der SV Erlbach ein neues Kapitel Vereinsgeschichte aufschlägt. Die Bühne ist bereitet, die Leidenschaft ist spürbar – und die Regionalliga zum Greifen nah. (mck mit Material von SV Erlbach)
