Trotz irrem Finish nach echter Langweiler-Nummer
Wieso Burghausen nicht Würzburg ist – und was Coach Berg besonders überraschte
Irres Finish am Freitagabend (15. März) zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem FC Eintracht Bamberg in der Fußball-Regionalliga Bayern nach einer echten Langweiler-Nummer. Coach Robert Berg war aber wegen etwas ganz anderem überrascht.
Burghausen – Irres Finish am Freitagabend (15. März) zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem FC Bamberg in der Fußball-Regionalliga Bayern nach einer echten Langweiler-Nummer. Was 75 Minuten zum Gähnen war, gipfelte am Ende in einem verrückten Spektakel und in einer emotionalen Achterbahnfahrt, die den Gastgebern durch den 2:2-Ausgleich von Kapitän Christoph Schulz in der neunten Minute der Nachspielzeit noch ein 2:2 bescherte, nachdem die Gäste zweimal in Führung gegangen waren (zum ausführlichen Spielbericht auf beinschuss.de gehts hier entlang).
Wieso Wacker Burghausen nicht Würzburg ist
„Die Moral war wieder Wahnsinn, wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt und haben Bamberg durch das 2:2 auf Distanz gehalten. Das müssen wir mitnehmen, man darf ja nicht vergessen, dass wir jetzt nicht auf einmal Würzburg sind“, zeigte sich Burghausens Trainer Robert Berg nach den nervenaufreibenden Schlussminuten zufrieden, dass sein Team nun schon seit sieben Runden ungeschlagen ist und ein schon verloren geglaubtes Spiel noch irgendwie zurechtbiegen konnte. Berg: „Für unsere Initiative wären wir fast bestraft worden. Vielleicht hätten wir länger geduldig bleiben müssen und hätten dann am Ende durch einen Standard einen dreckigen 1:0-Sieg eingefahren.“
Nur in puncto Ballbesitz wurde Wacker seiner Favoritenrolle von Anfang an gerecht, aber mehr auch nicht. „Wir waren in der ersten Halbzeit zu harmlos und zu vorsichtig. Wahrscheinlich hätten wir Felix Bachschmid deutlich früher etwas weiter nach vorne schieben müssen“, räumte der selbst kränkelnde Berg unumwunden ein und bemängelte die fehlende Präzision der wenigen Vorstöße: „Entweder waren die Flanken nicht gut oder wir hatten die Box nicht besetzt. Aber die Bamberger haben das auch sehr gut gemacht, sind hinten sehr massiv gestanden, haben uns wenig Raum gelassen.“
Wacker Burghausen gegen Eintracht Bamberg




Wie Bamberg den Wacker-Coach Berg besonders überraschte
Außer zwei Halbchancen von Bachschmid und Artur Andreichyk brachte Wacker nichts zustande, auf der anderen Seite lenkte Marcel Spitzer einen Versuch von Sebastian Valdez an den Außenpfosten. Alles in allem scheuten beide Seiten das Risiko und neutralisierten sich so. Berg: „Es war kein schönes Spiel. Und wenn man da nicht früh in Führung geht, wird es einfach schwer. Wir waren aber schon überrascht, dass Bamberg so gut verteidigt.“
Auch nach Wiederbeginn riss das Geschehen die 938 Zuschauer nicht vom Hocker, obwohl sich nach und nach die Statik der Partie durch die Einwechslungen auf beiden Seiten änderte. „Wir wollten vielleicht von draußen zu viel, haben auf Offensive gesetzt und dadurch die Kontrolle verloren“, erklärte Berg, dessen Team zwar durch Michael John Lema eine gute Möglichkeit hatte (60.), auf einmal aber anfällig für Konter wurde. „Wir haben sehr diszipliniert gespielt und haben uns das erarbeitet, dass wir plötzlich 1:0 führen, weil wir die besseren Chancen hatten“, kommentierte Bambergs Trainer Jan Gernlein den insgesamt überraschenden Führungstreffer von David Lang (75.), der plötzlich Pfeffer in die Partie brachte.
Wacker jetzt gefordert und mit der passenden Antwort durch den Kopfballtreffer von Bachschmid (87.), nachdem Philipp Hack kurz zuvor die Entscheidung verpasst hatte. Jetzt wurde es dramatisch, weil Wacker hinten immer wieder wackelte und Felix Popp nach einem Pfostenschuss den vermeintlichen Siegtreffer per Abstauber ermöglichte (90.). Dass Schulz nach Freistoß von Denis Ade seiner Mannschaft noch den Dreier wegköpfte, wurmte Gernlein natürlich: „Diesen Standard müssen wir verteidigen, wenn wir das Spiel gewinnen wollen. Trotzdem ist es für mich okay, wenn man gegen so eine Standard-Macht wie Burghausen noch ein Standard-Tor kassiert.“
MB