55-Jähriger holte 26 Punkte aus zwölf Spielen
Wolf über Buchbach: „Nach dem Klassenerhalt wurde auf einmal zu viel geredet“
Für den TSV Buchbach sah es in der vergangenen Regionalliga-Saison lange nicht gut aus, denn man kämpfte gegen den direkten Abstieg. Doch dann kam Trainer Uwe Wolf und holte aus zwölf Spielen satte 26 Punkte und rettete damit den Kultclub. Übernommen wurde der 55-Jährige trotzdem nicht. beinschuss.de sprach mit ihm über seine Zeit beim TSV.
Buchbach - Der TSV Buchbach hat eine lange und nervenaufreibende Regionalliga-Saison in den Knochen. Lange sah es nämlich nicht gut aus und man kämpfte gegen den direkten Abstieg, ehe Ex-Profi Uwe Wolf für die letzten zwölf Spiele als Feuerwehrmann installiert wurde und voll einschlug.
Wolf: „Bin jetzt noch stolz auf diese Mannschaft“
Der 55-Jährige holte bärenstarke 26 Punkte und machte bereits nach zehn Partien (acht Siege und zwei Remis) den Klassenerhalt mit einem Torverhältnis von 23:7 perfekt. „Ich als ehemaliger Cheftrainer bin jetzt noch stolz auf diese Mannschaft mit dieser Siegermentalität sowie auf den kompletten Staff für deren Engagement rund um die Uhr“, sagt „El Lobo“ im Gespräch mit beinschuss.de.
Doch an welchen Stellschrauben hat er gedreht? „Als allererstes habe ich mich um die Defensive gekümmert, weil die Mannschaft vor meiner Übernahme einfach viel zu viele Gegentore bekommen hat. Das hat dann super funktioniert und wir haben sechs mal die Null gehalten. Zudem haben wir im Training viel gegen den Ball gearbeitet“, so der Fußballlehrer.
Probleme mit der zweiten Mannschaft
Wolf macht auch kein Geheimnis daraus, dass er gerne geblieben wäre. „Man hat ja gesehen, dass ich mit der Mannschaft etwas erreichen kann, wenn man mich machen lässt und sich nicht einmischt. Leider hat sich das dann mit dem Klassenerhalt schlagartig geändert und es wurde auf einmal zu viel geredet. Und das ist schade, weil bei Buchbach sportlich noch viel mehr möglich wäre, aber es nicht alle wollen und dafür leben.“
Was genau meint der ehemalige Fußballprofi damit? „Nach unserer tollen Serie von zehn ungeschlagenen Partien in Folge sollte ich Spieler für die zweite Mannschaft abstellen, da die ja ebenfalls um den Klassenerhalt gekämpft haben. Meiner Meinung nach sollte aber eine Zweite auf eigenen Beinen stehen und kein Unterbau für eine Regionalliga-Truppe sein. Deswegen habe ich meinen Jungs gesagt, dass wir das nicht machen werden“, erklärt er.
„Meine Spieler sind immer das wichtigste Gut“
Dies habe dann zu Problemen mit Abteilungsleiter Georg Hanslmaier geführt. „Einmal hat er mich dann angerufen und gefragt, wieso ich keine Spieler abstelle. Ich habe es ihm erklärt und dann dachte ich auch, dass alles gut wäre. Bis ich erfahren habe, dass er meine Spieler hinter meinem Rücken gefragt hat, ob sie nicht doch spielen wollen. Meine Spieler sind mir immer das wichtigste Gut, deswegen werden die dementsprechend von mir geschützt!“
Doch nicht nur das. Die Kaderplanung war eigentlich schon bis auf zwei Neuzugänge ohne ihn abgeschlossen worden. Zudem gab es auch Abgänge von Spielern, die Wolf unbedingt halten wollte. Die Spitzer-Zwillinge, Andreas Hirtlreiter, Alekzandar Sinabov und Jonas Wieselsberger stehen auf dieser Liste.
„Das Fußballgeschäft ist schnelllebig“
Trotzdem will Wolf die Zeit in Buchbach nicht missen. „Es war schön und intensiv. Wir waren ein richtig verschworener Haufen, wo jeder für den anderen durch das Feuer gegangen ist. Leider ist es jetzt schon wieder vorbei, aber das Fußballgeschäft ist schnelllebig. Vielleicht bekomme ich in Zukunft ja einen professionellen Verein - den ich mir wünsche und zutrauen würde!“
Zum Abschluss ist ihm eines noch ganz wichtig: „Ich wünsche dem kompletten Verein für die Zukunft nur das Allerbeste und es war mir eine große Ehre.“
gz