Nach Insolvenz 2022
Das Chaos geht weiter: Türkgücü München erneut mit Geldproblemen
Trotz einer sportlich starken Saison brodelt es wieder bei Türkgücü München. Wieder steht der Verein, der sich 2022 aus finanziellen Gründen aus der 3. Liga zurückziehen musste, vor finanziellen Schwierigkeiten.
München - Türkgücü München kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach der Insolvenz der ausgegliederte GmbH im Frühjahr 2022 steht nun auch der Gesamtverein vor großen finanziellen Problemen.
Plötzlicher Investoren-Rückzug
So wurde Anfang der Woche bekannt, dass sich der im Sommer erst gefundene Investor, der ehemalige kroatische Nationalspieler Milan Rapaic, bereits im Oktober wieder zurückgezogen hatte. Die führte zu Liquiditätsproblemen bei Türkgücü, Spieler - sowie Mitarbeitergehälter konnten nicht gezahlt werden. Ein Rückzug vom Spielbetrieb wie 2022 wird jedoch bislang ausgeschlossen, eine Bestrafung von Seiten des Verbandes ist jedoch durchaus möglich.
Die Gründe für den plötzlichen Rückzug Rapaics seien laut dessen Sohn Boris vielfältig. Ein Grund sei eine ausgebliebene Berufung in den Vorstand des Münchner Klubs, sowie fehlende Transparenz. So habe der Kroate zum Beispiel nur über Umwege erfahren, „dass Spielergehälter und Trainerhonorare nicht fristgerecht gezahlt wurden. Dies verstärkte meine Bedenken bezüglich der finanziellen Stabilität des Vereins“, wie Boris Rapaic gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte.
Auch Trainer Kayabunar vor dem Absprung?
Der Verein selbst weist jedoch sämtliche Vorwürfe von sich. „Das kann ich nicht nachvollziehen, er hätte jederzeit die Chance gehabt, Einsicht zu bekommen“, antwortete Sportvorstand Serdar Yilmaz. Auch seinen Rücktritt zu Gunsten des kroatischen Investors hatte er dem Verein angeboten, zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Ex-Nationalspieler jedoch wohl schon zum Rückzug entschlossen.
Nun muss der Verein, der sich in der laufenden Saison mit Platz drei in der Regionalliga Bayern stark präsentierte, einen harten Sparkurs einleiten. Mehrere Spieler sollen den Verein in der Winterpause verlassen. Auch Cheftrainer Alper Kayabunar könnte dem Klub den Rücken kehren. „Ich hoffe, dass er bei uns bleibt“, sagt Yilmaz über die Vereinslegende, „aber er ist ein junger Trainer mit einer erfolgreichen Hinrunde. Ich würde ihm keinen Stein in den Weg legen.“
tb