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Junger Geschäftsführer packt aus

Wacker Burghausen zurück ins Rampenlicht – doch wie soll das gelingen, Herr Huber?

Andreas Huber (links) und Sebastian Rothwinkler (rechts) blicken zuversichtlich in die Zukunft des SV Wacker Burghausen.
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Geschäftsführer Andreas Huber (links) und Neu-Gesellschafter Sebastian Rothwinkler (rechts) blicken zuversichtlich in die Zukunft des SV Wacker Burghausen.

Burghausen – Andreas Huber hat ambitionierte Pläne für Wacker Burghausen. Der junge Geschäftsführer will den Traditionsverein wieder an die Spitze führen – mit klaren Zielen, frischen Ideen und einer Menge Leidenschaft. Doch wie will er das große Ziel erreichen? Im Exklusiv-Interview mit beinschuss.de gibt Huber Einblicke in seine Strategie und erklärt, warum er fest an das Comeback des Vereins glaubt.

Herr Huber, wie sind Sie zum SV Wacker Burghausen gekommen, und was hat Sie an dieser Position gereizt?
Ich habe mich 2016 auf eine offene Stelle im Marketing der Fußball GmbH beworben. Es kam aber etwas anders als gedacht und so bin ich erst einmal über den Hauptverein zum SV Wacker Burghausen gekommen und später mehr und mehr im Fußball Aufgaben zu übernehmen. Gereizt hat mich die Tradition und Vergangenheit des Vereins. Der Verein bietet großes Potenzial. Ich will seit Anfang an mit frischen Ideen und nachhaltigen Strategien mitgestalten an einer erfolgreichen Zukunft des Vereins.
Sie haben auch selbst aktiv Fußball gespielt (Position?). Tatsächlich auch damals schon den SV Wacker verfolgt?
Ja, ich habe selbst als zentraler Mittelfeldspieler gespielt und hatte daher immer ein taktisches Verständnis und das Ziel, das Spiel zu lenken, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau als RL   – aber auch das hilft mir heute im Management. Den SV Wacker kenn’ ich natürlich aus der Zweitliga-Zeit, wenngleich ich damals auch nur einmal selbst im Stadion war. Aber die Fans und die Stimmung im Stadion sind mir noch in Erinnerung.
Welche Rolle haben Ihre frühen beruflichen Erfahrungen in Ihrem jetzigen Erfolg als Geschäftsführer gespielt?
Als Mensch nimmt man aus allen Phasen und Tätigkeiten positive Dinge mit und so hat mich sowohl meine Zeit im Sportstudium als auch meine Zeit bei anderen Vereinen geprägt. Meine ersten Schritte im Sportmanagement zeigten die Bedeutung von Teamwork und harter akribischer Arbeit, um jeden Tag besser zu werden. Auch der Umgang mit Druck und Herausforderungen nimmt man aus den Anfängen mit.
Mit nur 35 Jahren haben Sie bereits eine beeindruckende Karriere hingelegt – was waren die größten Herausforderungen auf diesem Weg?
Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich der Einstieg ins Sportbusiness. Dort muss man sich zunächst Respekt und Vertrauen erarbeiten und auch mal klare Entscheidungen treffen, die Mut und strategische Klarheit erfordern.
Der Verein hat seit Kurzem einen neuen Teil-Gesellschafter. Welche Erwartungen und Hoffnungen verbinden Sie damit?
Die Ziele des Mit-Gesellschafters decken sich mit den Zielen des Vereins. Man will mit eigenem Nachwuchs und Regionalität den Sprung zurück in den Profifußball schaffen. Wir erhoffen uns frische Ideen und eine gemeinsame, nachhaltige Strategie zur Erreichung der Ziele. Zudem bringt Sebastian Rothwinkler auch ein gutes Netzwerk, um den Verein nachhaltig zu stärken.
Wie passen Ihre persönlichen Ziele mit der neuen Strategie des Vereins zusammen?
Meine Ziele und die Strategie des Vereins sind eng miteinander verbunden. Ich möchte ein stabiles Fundament schaffen, das den Verein sportlich und wirtschaftlich weiterbringt. Mein Ziel ist es, den Verein durch kontinuierliche Entwicklung und moderne Ansätze nachhaltig aufzustellen. Am Ende ist es für Verein, Sportler und Sportfunktionäre aber immer der sportliche Erfolg, der uns antreibt.
Was waren die größten Veränderungen im Verein, seit Sie vor sieben Jahren hier angefangen haben?
Meine Anfangszeit war geprägt von einer Konsolidierung. Als ich Geschäftsführer wurde, gab es einen großen Schuldenberg, den wir gemeinsam Stück für Stück abgebaut haben. Hinzu kam der Corona-Lockdown, der nicht nur Sportvereine vor unbekannten Herausforderungen stellte. Aber es wurde geschafft, dass sich der Verein trotz dieser äußeren Einflüsse wirtschaftlich stabilisierte und ihn ruhiges Fahrwasser kam. Wir haben die Konsolidierung ebenso genutzt, um ein gutes Vereins-Umfeld und Infrastruktur aufzubauen. Wir haben die Jugendarbeit intensiviert und die Durchlässigkeit in die Regionalliga verbessert. Umso mehr freue ich mich nun aber auf die Zukunft. Es wurden Weichen gestellt und es geht jetzt darum den eingeschlagenen Weg mit Leben zu füllen.
Wie schaffen Sie es, als junger Manager in einem traditionelleren Umfeld neue Impulse zu setzen?
Ein offener Austausch und klare Kommunikation sind der Schlüssel. Ich versuche immer, respektvoll und mit einem klaren Ziel zu agieren und neue Ideen Schritt für Schritt umzusetzen. Am wichtigsten ist es sowohl Verein, Umfeld als auch die Fans dafür zu begeistern und auf die Reise mitzunehmen.
Welche Werte und Prinzipien sind für Sie als Führungspersönlichkeit am wichtigsten?
Ehrlichkeit, Transparenz und Loyalität sind mir besonders wichtig. Ich bin überzeugt, dass nur mit einer offenen Kultur und klarer Kommunikation langfristig erfolgreich gearbeitet werden kann. Für mich ist es entscheidend, dass meine Entscheidungen das Wohl des Vereins in den Mittelpunkt stellen.
Gibt es ein Vorbild für Sie im Manager/Trainer-Bereich?
Es gibt viele Manager, die gute Ideen und Ansätze haben. Grundsätzlich muss aber jeder seine eigene Philosophie haben. Abschauen kann man sich aber von jedem erfolgreichen Manager/Trainer die harte Arbeit und Leidenschaft zum Sport.
Wie gehen Sie mit Widerständen gegen Veränderungen im Verein um, vor allem mit langjährigen Mitgliedern und Fans?
Ich verstehe, dass Veränderungen immer Unsicherheit mit sich bringen. Daher setze ich auf Transparenz und Dialog. Oft nehmen die Fans Veränderungen positiver auf, wenn sie den Mehrwert für den Verein verstehen. Langjährige Mitglieder und Fans sind für den Verein unverzichtbar, daher respektiere ich ihre Sichtweisen und binde sie, wo möglich, in Entscheidungen ein.
Welche Aspekte der Vereinsstruktur möchten Sie neu ausrichten?
Wir werden den Bereich Finanzen durch Intensivierung von Marketing und Vertrieb stärken, die Infrastruktur verbessern sowie auch das Stadionerlebnis für unsere treuen Anhänger verbessern. Dazu zählt es die Marke SVW besser zu positionieren. Zudem wollen wir die Jugendarbeit strategisch ausbauen und eine stärkere Verbindung zur Region schaffen, um sowohl sportlich als auch wirtschaftlich eine nachhaltige Grundlage zu sichern. Aber auch im Scouting müssen wir uns neu und besser aufstellen, damit wir die besten Talente aus der Region bei uns haben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die kontinuierliche Entwicklung der Mitarbeiter, sei es im Sportlichen Bereich als auch in der Verwaltung.
Welche sportlichen und wirtschaftlichen Ziele haben Sie sich für den Verein in den kommenden Jahren gesetzt?
Wir verfolgen mit dem Konzept „Burghausen will“ den Plan bis spätestens 2030, dem Jahr unseres 100-jährigen Vereinsjubiläum, wieder in der 3. Liga zu spielen. Basis dieses Weges ist die Region und den eigenen Nachwuchs mitzunehmen und auf einer soliden und nachhaltigen Basis den Sprung zurück in den Profi-Fußball schaffen.
Welche Rolle spielt die Förderung von jungen Talenten und Jugendprogrammen in Ihren Plänen für die Zukunft des Vereins?
Die Nachwuchsförderung ist ein Herzstück unserer Strategie. Wir möchten jungen Talenten die besten Bedingungen bieten, um sich sportlich und persönlich zu entwickeln. Gleichzeitig hilft uns das, den Verein nachhaltig und zukunftssicher aufzustellen.
Wie haben sich die Ansprüche und Bedürfnisse der Fans verändert, und wie reagiert der Verein darauf?
Die Fans erwarten heute mehr Transparenz und Zugang zu aktuellen Informationen. Wir setzen zunehmend auf Social Media und interaktive Plattformen, um die Fans näher an den Verein zu bringen. Unser Ziel ist es, eine Gemeinschaft zu schaffen, die sich stark mit dem Verein verbunden fühlt. Dies soll aber nie den direkten Dialog und Kontakt ersetzen, weshalb wir regelmäßige Termine mit unserer Fanszene pflegen.
Welche Strategien verfolgen Sie, um die Marke SV Wacker Burghausen weiter auszubauen und zu modernisieren?
Wir wollen die Marke durch gezielte Kooperationen und eine stärkere Präsenz in den Medien und sozialen Plattformen bekannter machen. Aber auch direkt in der Region wollen wir verwurzelt sein. Mit modernem Branding, digitalen Plattformen und einer engagierten Jugendarbeit möchten wir die Identifikation mit dem Verein fördern und neue Fans gewinnen.
Was ist Ihrer Meinung nach das größte Potenzial des Vereins, und wie wollen Sie dieses in den kommenden Jahren ausschöpfen?
Das größte Potenzial sehe ich in der Kombination aus unserer starken Tradition und der Region, die hinter uns steht. Indem wir die Identität und die Werte des Vereins bewahren und gleichzeitig neue, junge Zielgruppen ansprechen, können wir nachhaltiges Wachstum erreichen und den Verein langfristig stärken. (mck/ah)

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