Was ist es für ein Gefühl, bei so einem internationalen Turnier nominiert zu sein?

Julian Bell: Es war überraschend, aber doch ein schönes Gefühl, weil man zum Teil auch sein Land vertritt und sich international mit anderen Amateuren messen darf. Es wird eine sehr coole Erfahrung.

Wie ist die Nominierung abgelaufen?

Bell: In der Zwischenrunde war ich eigentlich auch nominiert, aber da war ich dann leider krank. Der Verbandstrainer Engin Yanova hat unseren Trainern Bescheid gegeben, dass wir nominiert sind. Die haben es uns dann persönlich gesagt. Danach habe ich eine E-Mail mit der Nummer des Trainers bekommen., so lief das ab. Für mich ist es jetzt die zweite Chance.

„So ein Turnier ist einmalig“

Sie haben eine lange Saison in der Bayernliga hinter sich. Wie ist Ihr körperlicher Zustand?

Bell: Ich bin ein fitter Spieler, also das passt. Ich habe keine Beschwerden. Urlaub war tatsächlich schon geplant, den habe ich jetzt abgesagt. Das wäre schon cool gewesen, aber so ein Turnier ist natürlich einmalig.

Einige Ihrer Teamkollegen sind auch Teil der Mannschaft. Haben Sie sich vorher bei ihnen erkundigt?

Bell: Ja, ich habe nach der Zwischenrunde gefragt, wie es war. Sie meinten, dass es vom Aufbau her sehr cool war und auch die Gegner eine gute Qualität hatten. Man hat aber schon gemerkt, dass in den anderen Ländern anders Fußball gespielt wird. England hat zum Beispiel einfach härter gespielt. Ich kann nicht genau sagen, was mich erwartet, aber die anderen Spieler meinten, dass das Niveau sehr hoch ist.

„Die wollen etwas erreichen“

Ist es für Sie ein Vorteil, dass Mitspieler aus dem Verein mit dabei sind?

Bell: Natürlich ist es cool, wenn andere Leute aus meiner Mannschaft auch da sind, aber ich hätte es auch gemacht, wenn ich alleine gewesen wäre. Es geht ja um Fußball und da freundet man sich schnell auch mit den Teamkollegen an.

Ihr hattet bereits zwei Trainingseinheiten: Wie ist Ihr Eindruck von der Mannschaft?

Bell: Es ist ein sehr motiviertes Team. Die wollen schon etwas erreichen. In den Trainings war eine gute Qualität drin, das hat viel Spaß gemacht. Ich habe das Gefühl, dass wir mit der Mannschaft definitiv gewinnen können, weil das Team einfach passt.

Ihr werdet die jüngste Mannschaft des Turniers sein. Kann das zum Vorteil werden?

Bell: Dass wir so jung sind, das war vom Trainer so gewollt. Ich weiß nicht, wie die Gegner aufgestellt sind, aber so eine junge Mannschaft ist meistens hungrig und will gewinnen. Wir haben aber auch ein paar ältere Spieler, die tun auch ganz gut.

Das Turnier ist eine Möglichkeit, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Was erhoffen Sie sich von diesen Spielen?

Bell: Persönlich hoffe ich schon, dass ich bei dem ein oder anderen Scout auf der Liste stehe. Aber es geht darum, dass wir als Team erfolgreich sind. Da ist natürlich auch das Ziel, dass wir das Turnier gewinnen. Ich möchte aber auch internationale Erfahrungen machen, die im Kopf bleiben und ich in 20 Jahren noch erzählen kann. Ich will erfolgreich und viel spielen.

Sie sind erst 20 Jahre alt. Wie lauten Ihre Ziele für die Zukunft?

Bell: Mein Ziel ist natürlich, in den Profifußball zu kommen. Ob das jetzt über einen Umweg geht oder nicht, das weiß ich nicht genau.

Acht Teams kämpfen um die Krone

Der Regions Cup gilt als das bedeutendste Turnier für Amateurfußballer in Europa. Die BFV-Auswahl vertritt dabei erneut Deutschland. Bei der letzten Auflage 2019 scheiterte das Team erst im Finale. Acht Teams stehen in der Endrunde und kämpfen um die kontinentale Amateurfußball-Krone. Deutschland trifft am Freitag, 9. Juni, um 19 Uhr auf Bosnien und Herzegowina, ehe am Sonntag, 11. Juni, um 17 Uhr das Duell gegen Irland auf dem Programm steht. Zum Abschluss der Gruppenphase geht es schließlich am Mittwoch, 14. Juni, um 19 Uhr gegen die Gastgeber aus Spanien. Der BFV überträgt alle drei Vorrundenspiele in voller Länge live auf seinem YouTube-Kanal. Die Streams werden kommentiert. In der anderen Gruppe treten Portugal, Serbien, Tschechien und Polen an. Die jeweiligen Gruppenersten stehen im Finale.