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Als Werner Lorant den Stecker zog...

„Lorant war eine ganz andere Nummer“: Weggefährten erinnern sich an verstorbenen Kulttrainer

Das Löwen-Duo zur Bundesliga-Rückkehr: Werner Lorant (rechts) und Präsident Karl-Heinz Wildmoser. Stefan Mayr und Franz Pritzl errinern sich an den Kulttrainer.
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Das Löwen-Duo zur Bundesliga-Rückkehr: Werner Lorant (rechts) und Präsident Karl-Heinz Wildmoser. Stefan Mayr und Franz Pritzl errinern sich an den Kulttrainer.

Immer unter Hochspannung, fauchend, bis die Funken fliegen, und die Frisur unter Vollstrom – so kannte die Fußballszene Werner Lorant, der am Ostersonntag verstorben ist. Doch hin und wieder zog der Löwen-Dompteur auch mal den Stecker – Anekdoten aus der Region zum einstigen Kulttrainer.

Rosenheim Stefan Mayr war mit dabei, als der Aufstieg von Werner Lorant mit den Löwen begann. Mayr, der zuletzt als Interimstrainer den SV Westerndorf in der Kreisliga stabilisiert hat, spielte bei den Löwen im Nachwuchs und war gerade in den Herrenbereich gewechselt, als Lorant sein Traineramt bei den Münchnern startete – damals noch in der Bayernliga, 1992 dritthöchste Spielklasse. „Anfangs noch ohne Neuzugänge, weshalb wir jungen Spieler auch mitmachen durften“, erinnert sich Mayr. In der Nähe von Nürnberg gab es einen zweistelligen Testspielerfolg – allerdings mit einem Gegentreffer. Die Folge: „Eine Strafeinheit nach dem Spiel.“

Stefan Mayr: „Strafeinheit pro Gegentor.“

Der Abwehrspieler durfte noch in weiteren Spielen mitmischen, unter anderem bei einem 3:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen den amtierenden DFB-Pokalsieger Hannover 96 – und im Grünwalder Stadion beim Pokalspiel gegen den TSV Großhadern (mit dem früheren Sportbund-Trainer Walter Werner in der Startelf). Mayr hat den Aufstieg der Löwen unter Lorant miterlebt. „Es war schon der Wahnsinn, wie er und Karl-Heinz Wildmoser als Präsident da angerissen haben“.

Manfred Burghartswieser: „Lorant war schon eine ganz andere Nummer“

Zwei Jahre später waren die Löwen in der Bundesliga angekommen – und hatten unter anderem Manfred Burghartswieser verpflichtet. Der war als 21-Jähriger von den Bayern-Amateuren an die Grünwalder Straße gewechselt – und erlebte dort eine ganz andere Welt. „Aus einem umsorgten Umfeld in den rauhe Profiwelt“, sagt Burghartswieser, der als Kapitän mit Wacker Burghausen in die 2. Bundesliga aufstieg, danach noch für 1860 Rosenheim spielte und dort sowie beim Sportbund als Trainer agierte. Bei den Bayern habe es schon auch mal klare Worte von Hermann Gerland gegeben, „aber Lorant war schon eine ganz andere Nummer“, weiß Burghartswieser. Er kann sich an „wahnsinnig viele Laufeinheiten“ erinnern und bezeichnet die Zeit, die bei ihm auch von Verletzungen geprägt war, als „totale Lehrjahre für einen jungen Spieler“. Im Training sei es „richtig zur Sache“ gegangen, Lorant habe dies auch stets forciert. „Die Einheiten waren wahnsinnig intensiv.“

Werner Lorant zieht den Stecker

Ob er in der Bezirksliga auch noch so kompromisslos war? Wenn er nicht im Mittelpunkt stand, dann auf jeden Fall. Anfang April 2015 hatte Lorant das Traineramt beim abstiegsbedrohten TSV Waging übernommen – letztlich mit Erfolg, denn via Relegation hielten die „Seerosen“ die Spielklasse. Dabei spielte Lorant mit seinem Team unter anderem gegen den SV-DJK Kolbermoor, den SV Amerang oder den TuS Raubling, der zu dieser Zeit von Franz Pritzl trainiert wurde.

Franz Pritzl: „Das war sehr amüsant."

„Wir haben 1:1 gespielt“, erinnert sich Pritzl, „das war sehr amüsant, denn er war während des Spiels für eine TV-Doku verkabelt. Und nach dem Spiel hat er mir erzählt, dass er für die Presse ein bisschen eine Show machen muss.“ Der jetzige Co-Trainer beim Landesligisten TSV 1860 Rosenheim kann auch eine Anekdote von vor dem Spiel berichten. Die Raublinger hatten sich nämlich zum Umziehen in ihre Kabine begeben und hatten dabei auch die Musikbox aufgedreht – für Lorant etwas zu laut, denn der Zampano stürmte in die Raublinger Umkleide und zog den Stecker. Manchmal, aber nur manchmal musste es bei Lorant auch mal ohne Strom sein...

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