Ein kurzes Kapitel mit Drama-Potenzial
Zweitligist Fürth trennt sich abrupt vom Rosenheimer Hoffnungstrainer Haas
Nach nur vier Spielen und einem furiosen Auftaktsieg trennt sich Greuther Fürth überraschend von Interimscoach Leonhard Haas. Der Rosenheimer sollte das Team eigentlich bis zur Winterpause stabilisieren – doch nach einer Serie von Niederlagen endete seine Zeit an der Seitenlinie des Zweitligisten abrupt.
Fürth – Nach nur vier Spielen als Chef an der Seitenlinie endet das Kapitel Leonhard Haas als Interimstrainer der SpVgg Greuther Fürth. Nach übereinstimmenden Medienberichten zufolge trennt sich der Verein vorzeitig von Haas, der eigentlich bis zur Winterpause die Profimannschaft betreuen sollte. Der 42-jährige Rosenheimer hatte nach der Trennung von Alexander Zorniger das Ruder übernommen – und startete zunächst hoffnungsvoll mit einem Sieg beim FC Schalke 04. Doch das Blatt wendete sich schnell.
Nach dem fulminanten Einstand folgte für Haas und seine Mannschaft eine Pechsträhne. In den darauffolgenden drei Spielen setzte es ausschließlich Niederlagen, die besonders bitter waren. Erst am Samstag (9. November) verlor Fürth unglücklich mit einem Gegentor in der Nachspielzeit gegen den 1. FC Köln. Die Mannschaft wirkte zunehmend verunsichert, was auch den Verantwortlichen nicht verborgen blieb. Das bittere 0:4 im Derby gegen den 1. FC Nürnberg nur Wochen zuvor hatte bereits den Weg zur Trennung von Zorniger geebnet – nun scheint es, als wäre auch Haas’ Amtszeit zu Ende, bevor sie richtig begonnen hat.
Rosenheimer Leo Haas nicht länger Trainer von Greuther Fürth
Laut Berichten soll die Führung der SpVgg bereits wieder auf Trainersuche sein. Die Entscheidung gegen Haas überrascht, hatte der erfahrene Ex-Profi und frühere Coach von Wacker Burghausen doch in seiner Rolle als U23-Trainer in der Regionalliga Bayern für frischen Wind gesorgt. Seine Beförderung war als Signal für Stabilität gedacht. Der erhoffte Effekt blieb jedoch aus. Nach einem guten Start ist Fürth mittlerweile auf Platz 13 der Tabelle abgerutscht und hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. In der Winterpause wollte der Verein die Position des Cheftrainers ohnehin neu bewerten – nun scheint die Notwendigkeit noch akuter.
Dass Haas die Wende schaffen könnte, schien vielen Fürther Fans nach dem ersten Spiel durchaus denkbar. Für die fränkischen Anhänger hätte der bayerische Trainer auch eine symbolische Bedeutung gehabt, zumal er in seiner Zeit als Profi bei Greuther Fürth wertvolle Erfahrungen gesammelt hat. Doch die vergangenen Niederlagen werfen Fragen auf: Kann ein U23-Trainer die hohe Erwartungshaltung im Bundesliga-Unterhaus erfüllen? Offen bleibt zudem, ob der Verein ihn wieder als Trainer der Zweitvertretung einsetzen wird.
Nach Haas-Aus: Greuther Fürth sucht neuen Coach für 2. Bundesliga
Die SpVgg Fürth ist bekannt dafür, Geduld und Augenmaß bei der Trainerwahl walten zu lassen. Doch der frühe Rückschlag unter Haas stellt die Verantwortlichen erneut vor Herausforderungen. Bereits am 23. November wartet das nächste Spiel gegen den Karlsruher SC.
Ob die Partie von einem neuen Cheftrainer geleitet wird oder ob eine erneute Übergangslösung gefunden werden muss, bleibt abzuwarten. Klar ist: Fürth steht vor wichtigen Weichenstellungen – und der einstige Hoffnungsträger Leonhard Haas, der Anfang des Jahres erst seine UEFA-Pro-Lizenz mit Erfolg absolviert hatte, scheint nun wieder ins Abseits geraten zu sein. (mck mit dpa)