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Debüt von Trainer Giannikis geglückt

Fußball wie im Rausch: TSV 1860 München zerlegt Duisburg in seine Einzelteile

Argirios Giannikis
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Feierte ein gelungenes Debüt: Argirios Giannikis.

Die Fans des TSV 1860 München konnten den Restart in die 3. Liga gegen den MSV Duisburg kaum erwarten, hatte sich doch bei ihren Löwen über die Winterpause hin einiges getan. So nimmt beispielsweise ab sofort Argirios Giannikis an der Seitenlinie der Giesinger Platz. beinschuss.de war bei seinem Debüt im Grünwalder Stadion live mit dabei.

München - Das Kalenderjahr 2023 war für den TSV 1860 München eines zum Vergessen. Nach einer durchwachsenen Rückserie in der Saison 2022/23 lief es in der aktuellen Spielzeit sogar noch schlechter. 19 Spiele, 20 Punkte und nur drei Zähler über dem ominösen Strich. Die Zahlen zur Hinserie der Sechziger lesen sich verheerend, vor allem wenn man bedenkt, dass die Blau-Weißen im Sommer noch von vielen als Geheimfavorit gehandelt wurden.

Schmöller als Interimslösung

Auch deswegen musste sich beim zweitgrößten Verein Münchens so einiges ändern. Mitte November wurde nämlich Maurizio Jaobacci nach einer deutlichen Pleite gegen die Zweitvertretung der Borussia aus Dortmund vor die Tür gesetzt und der hauseigene Frank Schmöller als Interimslösung präsentiert. Dabei stand der Coach der U21 auch noch bei den zwei Sechs-Punkte-Partien vor der Winterpause an der Seitenlinie.

Gegen Aminia Bielefeld hatte man trotz einer deutlichen Leistungssteigerung mit 2:0 das Nachsehen, kurz vor Weihnachten folgte ein bitteres 0:1 in Mannheim. Eigentlich sollte zu diesem Zeitpunkt schon ein neuer Trainer die Geschicke leiten, doch die Suche gestaltete sich nicht nur äußerst schwierig, sondern auch noch kompliziert. Wie üblich geisterten große Namen durch die Giesinger Straße.

Verwirrung bei neuem Sportchef

Tobias Schweinsteiger, Uwe Wolf oder Marco Antwerpen wurden von Medien und Fans als Favoriten genannt. Da die Löwen aber auch lange Zeit ohne Sportchef dastanden und die HAM-Seite Dr. Christian Werner, den der e.V. zuvor dreimal als Sportdirektor abgelehnt hatte, nicht als Geschäftsführer akzeptierte, wurde durch dieses Personalproblem auch die Suche nach einem Coach blockiert.

Bis vor wenigen Tagen dann eben dieser Werner als Sportchef offiziell präsentiert wurde. Und wie sollte es anders sein? Es gab reichlich Verwirrung um die Beförderung des 42-Jährigen. Grund hierfür war eine erste Pressemitteilung des Vereins, die folgenden Absatz enthielt: „Beide Gesellschafter des Klubs, sowohl der Verein wie auch die Vertreter von HAM International aus Dubai, sprechen der neuen sportlichen Leitung ihr persönliches Vertrauen aus.“

Giannikis soll es richten

Nur wenige Minuten später flatterte allerdings ein zweites Schreiben in die Postfächer der Redaktionen, in welchem diese Passage komplett rausgestrichen worden war. In den sozialen Netzwerken sorgte dies für Schmunzeln, aber auch für Unverständnis: „Das ist ja eine Frechheit und geht sowas von gar nicht“, war dort des öfteren zu lesen.

Werner spielte den Vorfall cool herunter, hatte er doch ganz andere Probleme. Der Doktor brauchte nämlich dringend einen Trainer bis zum Restart in der 3. Liga. Lange schien es so, als würde ihm die Zeit davonrennen, bis er vor kurzem dann praktisch aus dem Nichts Argirios Giannikis als den neuen Mann an der Seitenlinie präsentieren konnte. Entgegen aller Erwartungen ein eher unbekannter Name im deutschen Profifußball.

Restart gegen den MSV Duisburg

Dem 43-Jährigen, der davor für AEK Athen in Griechenland aktiv war, blieben nur wenige Trainingseinheiten und ein Testspiel gegen Bregenz (6:3-Sieg), um die Mannen rund um den Ex-Burghauser Michael Glück bestmöglichst auf die nächste Sechs-Punkte-Partie gegen den MSV aus Duisburg vorbereiten zu können. Dabei setzte der gebürtige Franke im Tor wieder auf Publikumsliebling Marco Hiller.

In der Offensive vertraute Giannikis dem bis dato so glücklosen Fynn Lakenmacher und Julian Guttau. Auf den Flügeln sollten Morris Schröter und Valmir Sulejmani für ordentlich Betrieb sorgen. In der Defensive erwiesen sich Kilian Ludewig, Kapitän Jesper Verlaat, der junge Glück und Philipp Steinhart die Ehre. Die Freude auf den Restart war groß, das Grünwalder-Stadion mit 15.000 Zuschauern natürlich ausverkauft. Mit dabei war auch Kult-Löwe und Legende Sascha Mölders mit Frau Yvonne.

Sechzig wie entfesselt

Der Spielertrainer des TSV Landsberg sah von Beginn weg einen leidenschaftlich und emotional geführten Auftritt seiner Ex-Kollegen, wobei die Gastgeber deutlich mehr von der Partie und die namentlich so starke Offensive der Duisburger rund um Thomas Pledl, Alexander Esswein und Daniel Ginczek mehr als nur im Griff hatten.

In der 15. Spielminute belohnte man sich dann mit dem Führungstreffer. Guttau wurde schön freigespielt, vernaschte seinen Gegenspieler mit einem einfachen Hacken in die Mitte und ließ dem Keeper des MSV mit einem Flachschuss in das kurze Eck keine Abwehrchance. „Einmal Löwe, immer Löwe“ hallte im Anschluss durch das Stadion.

Kombinationsfußball vom Allerfeinsten

Nur acht Zeigerumdrehungen später das 2:0. Erneut war der agile Guttau beteiligt, der mit einer Flanke aus dem linken Halbfeld Schrötter bediente, der wiederum mit einer tollen Direktabnahme den Spielstand ausbauen konnte. Mit diesem Ergebnis ging es dann im sonnigen, aber kalten München in die Pause. In den ersten 15 Minuten nach der Halbzeit brannten die Sechziger ein wahres Feuerwerk ab und zerlegten die Duisburger in ihre Einzelteile.

Erst durfte Schröter seinen zweiten Treffer an diesem Nachmittag bejubeln, nur wenige Sekunden später Balsam für jeden Löwen-Fan, denn Lakenmacher, der einen bärenstarken Auftritt hinlegte und viele Bälle festmachen konnte, erhöhte auf überragende Art und Weise auf 4:0, wodurch seine lange Durststrecke endlich eine Ende fand.

Geglücktes Debüt und wichtiger Dreier

In der Folge schalteten die Hausherren ein bis zwei Gänge zurück und kassierten eine Viertelstunde vor Spielende prompt das 1:4. Dies war jedoch das einzige Manko an einem sonst sehr verheißungsvollen und tollen Fußballtag, den Schiedsrichter Eric-Dominic Weisbach um circa 18:20 Uhr beendete. Somit feierte Trainer Giannikis ein gelungenes Debüt und zauberte den Fans ein Lachen auf die Lippen. So kann und soll es definitiv weitergehen.

gz

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