„Bitte häng dich von der Brücke“
Nach hitzigem Drittliga-Spiel: Schiedsrichter erhält Gewaltandrohungen und Todeswünsche
Am vergangenen Samstag kam es bei der Drittliga-Partie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem FC Ingolstadt (0:2) in gleich mehreren Situationen zu strittigen Entscheidungen des leitenden Schiedsrichters, der sich deswegen nun in den sozialen Medien brutalen Hasskommentaren ausgesetzt sieht.
Saarbrücken - Am vergangenen Samstag gastierten der FC Ingolstadt rund um Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner zum 23. Spieltag der 3. Liga beim 1. FC Saarbrücken, wobei die Schanzer diese Partie souverän mit 2:0 für sich entscheiden konnten. So weit, so gut, doch nun sieht sich der leitende Schiedsrichter Daniel Bartnitzki brutalen Hasskommentaren in den sozialen Medien ausgesetzt.
„Bitte häng dich von der Brücke“
Warum? Weil sich die Hausherren in gleich mehreren strittigen Situationen benachteiligt fühlten und mit der Leistung des Unparteiischen alles andere als zufrieden war. Auslöser hierfür waren zwei gleich zwei Platzverweise für den 1. FCS in nur sieben Minuten, woraufhin „Schieber-Rufe“ durch das Ludwigsparkstadion hallten.
Wie der 27-Jährige gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“ berichtete, habe er nach diesem Spiel Gewaltandrohungen und Todeswünsche erhalten. „Wenn wir dein Auto finden, hast du mehr als nur blaue Flecken“ oder „Bitte häng dich von der Brücke“ seien noch das Harmloseste gewesen. Um sich und sein Umfeld zu schützen, stellte er in Folge seine Social-Media-Accounts auf privat.
Instagram-Post sorgte für Verwirrung
Dabei hatte Bartntzki, der erst seine sechste Partie in der 3. Liga leitete, nach ausführlicher Analyse Fehler eingeräumt: „In der ersten Halbzeit hätte Saarbrücken einen Handelfmeter kriegen müssen, da hatte ich leider keinen optimalen Blick auf die Situation“, so der Unparteiische, der anfügt, dass er den ersten Platzverweis „mit mehr Fingerspitzengefühl“ hätte vermeiden können.
Im Lager der Gastgeber sorgte vor allem ein Instagram-Post des Schiedsrichters aus dem Jahre 2022 für viel Unverständnis. Dort zeigte sich der „Mann in Gelb“ bei einem Fahrsicherheitstraining aus dem Audi Driving Experience Center, welches 19,9 Prozent Anteile am FC Ingolstadt hat und damit zu einem der wichtigsten Sponsoren der Schanzer gehört. Saarbrücken-Trainer Rüdiger Ziehl bezeichnete die Ansetzung deswegen als „komisch“ und „unglücklich“.
gz