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Anpassung der Mindestvergütung zum 2. Februar

Mehr Geld für Vertragsamateure: Wie stark sind die Vereine aus der Region betroffen?

Fotostrecke vom Spiel der Fußball-Landesliga zwischen 1860 Rosenheim und Ampfing am 25. August
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Wie sehr sind der TSV 1860 Rosenheim und der TSV Ampfing von dieser Erhöhung betroffen?

Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat die Anhebung der Mindestvergütung für Vertragsamateure beschlossen, womit semiprofessionellen Fußballklubs teils deutliche Mehrkosten drohen. Diese Neuregelung tritt ab dem 2. Februar in Kraft. Wir haben uns bei den Vereinen aus dem Kreis Inn/Salzach umgehört, wie stark sie davon betroffen sind.

Kreis Inn/Salzach - Für die Vertragsspieler im deutschen Amateurfußball gibt es ab dem 2. Februar eine Änderung. Denn wie der DFB-Vorstand bereits im vergangenen Jahr beschlossen hatte, wird sich künftig die Mindestvergütung erhöhen. Von derzeit 250 Euro steigt diese auf 350 Euro pro Monat. Die letzte Änderung der Mindestvergütung gab es 2012, damals wurde von 150 auf 250 Euro erhöht.

2012 wurde die Mindestvergütung zuletzt erhöht

Neben Amateurspielern gibt es im deutschen Amateurfußball auch sogenannte Vertragsspieler. Diese haben mit ihrem Klub neben einer Vereinsmitgliedschaft einen zusätzlichen schriftlichen Vertrag abgeschlossen und erhalten daher weitere Vergütung. Dazu muss der Verein eine steuer- und sozialversicherungsrechtliche Anmeldung erfolgen.

Diese Änderung gilt ab dem 1. Februar für die Verträge ab der Saison 2024/25, wobei länger laufende Verträge einen Bestandsschutz genießen. Diese Erhöhung wurde von Seiten des DFB auf die Entwicklung des Mindestlohns und die aktuelle Inflation zurückgeführt. Ein weiterer Grund ist die Umgehung der Ausbildungsentschädigung. Denn in der Regel müssen die aufnehmende Vereine beim Wechsel eines Spielers eine Ausbildungsentschädigung an den abgebenden Verein bezahlen. Die reine Verpflichtung von Amateur- zu Vertragsspieler zur Umgehung dieser Ausbildungsentschädigung wird durch die Anhebung der Mindestvergütung für Vertragsspieler*innen auf 350 Euro wirtschaftlich deutlich unattraktiver gemacht.  

Wie sehr sind die Vereine aus der Region betroffen?

Nun stellt sich die Frage, wie sich diese DFB-Änderung auf die Vereine aus der Region auswirken und wie stark sie davon betroffen sind. Dazu hat sich beinschuss.de bei einigen Vereinen aus der Region umgehört und Statements dazu eingeholt.

Andreas Huber, Geschäftsführer beim SV Wacker Burghausen:

„Grundsätzlich betrifft es uns natürlich, da wir ausschließlich Vertragsamateure in unseren Reihen haben, wobei ich das Ganze relativ neutral betrachte. In den vergangenen Monaten sind in sämtlichen Bereichen die Kosten gestiegen und das ist halt jetzt nun mal der Lauf der Dinge. Auf der anderen Seite hängt bei solchen Spielern auch immer eine Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) dran, die ab 250,01 Euro gezahlt werden muss. Wenn wir ein beispielsweise in die Bezirksliga schauen und dort bei einem Verein ein Vertragsamateur vertreten ist, tut es natürlich schon weh, diese VBG zahlen zu müssen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es für den jeweiligen Spieler eigentlich nur ein Hobby ist. Aus meiner Sicht ist das eine Diskrepanz, die noch nicht so ganz zusammenpasst. Dass es Auswirkungen auf Transfers in Zukunft haben könnte, glaube ich jetzt weniger, da man jetzt halt einfach den Trend mitgehen und mehr Geld in die Hand nehmen muss.“

Kevin Klammer, Abteilungsleiter TSV Wasserburg

„Für die Vereine steigen durch die Erhöhung der Vertragsamateurzahlungen die Kosten. Dadurch wird es für Vereine schwieriger, sich Vertragsamateure leisten zu können. Das ist die logische Konsequenz.“

Christoph Huber, Sportlicher Leiter SV Erlbach

„Wir haben die Erhöhung der Mindestvergütung zur Kenntnis genommen, sind davon aber kaum betroffen. Deshalb war das für uns kein großes Thema. Aber natürlich kommt da auf die Vereine, die Vertragsspieler in ihren Reihen haben, deutlich mehr Abgaben hinzu, das ist das schon happig. Was uns betrifft, könnten Spielerverpflichtungen eventuell schwieriger werden. Weil es ja auch Vereine gibt, die kein Problem haben, diesen Betrag zu zahlen. Dennoch wird auch in Zukunft unsere Strategie sein, auf Vertragsspieler zu verzichten.“

Michael Strasser, Abteilungsleitung SV Bruckmühl

„Wir sind davon nicht betroffen, wir bleiben unseren Prinzipien treu und spielen ohne Vertragsamateure in der Landesliga. Man muss schauen, wie sich das auswirkt, wobei ich die Thematik sowieso schon wahnsinnig finde, dass ein Verein Spieler ausbildet und dann keinen Cent sieht, weil er per Vertragsamateur weggeholt wird. Ich glaube, dass es künftig weniger Vertragsamateure und es bei dem ein oder anderen Verein auch eine Strukturveränderung geben wird, denn diese Mehrkosten muss man erst einmal bewältigen.“

Peter Wimmer, Sportchef TSV 1860 Rosenheim

„Ich denke, dass es bei den Vereinen von der Landesliga abwärts schon ein großes Umdenken geben wird. In der Regionalliga oder Bayernliga wird sich nicht so viel ändern, aber ab der sechsten Liga wird sich das gewaltig auswirken. Für uns gilt: Wenn wir künftig ambitioniert auftreten wollen, dann wird uns diese Thematik mit Sicherheit auch beschäftigen.“

Adrian Malec, Sportliche Leiter TSV Ampfing

„Ich habe keine direkte Meinung zu dieser Erhöhung der Mindestvergütung. Da unsere externen Spieler eh eine längere Anreise haben, bekommen sie eh mehr Entgeld. Deshalb sind wir davon aktuell nicht stark betroffen.“

Jochen Brehm, Abteilungsleiter TSV Kastl

„Wir sind von dieser Erhöhung aktuell nicht betroffen, da wir keine Vertragsamateure im Team haben. Das soll auch künftig unsere Strategie sein. Auch in Sachen Transfers ändert sich aus meiner Sicht durch diese Anpassung der Mindestvergütung für uns nichts.“

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ma

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